5 Jahre Schwarz/​Gelb in NRW ✌️

Seit fest­steht, dass die Lin­ke in NRW an der 5% Hür­de geschei­tert ist, ist es für mich amt­lich. Die Gro­ße Koali­ti­on wird es in NRW nicht geben! Die FDP ziert sich aus tak­ti­schen Grün­den ein wenig, wäh­rend die SPD die Gro­Ko (rich­ti­ger­wei­se) sogar aus­drück­lich aus­schließt. Fünf Jah­re neo­li­be­ra­le Poli­tik als Preis für die Abwahl der Rot-Grü­­nen-Koali­­ti­on!? War es wirk­lich das, was ich und was all die ande­ren Wäh­le­rin­nen und Wäh­ler gewollt haben? Je län­ger man sich das Wahl­ver­hal­ten der Men­schen anschaut, des­to stär­ker der Ein­druck, dass es allein dar­um geht, die SPD zu bestra­fen. https://t.co/aSgK2OEDXU — Mei­ke Lobo (@meikelobo) 15. Mai 2017 Mei­nen per­sön­li­chen Grund dafür, die­ses Mal (erst­mals) die CDU zu wäh­len, habe ich zu begrün­den ver­sucht. Es kommt wahr­schein­lich in nächs­ter Zeit alles so, wie ich es mir vor­ge­stellt hat­te und trotz­dem: so rich­tig mag ich mich über die­sen Wahl­sieg nicht freu­en. Komisch, nicht(?) Kopf oder Bauch? Ich habe gele­sen, dass viele… 

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Seit fest­steht, dass die Lin­ke in NRW an der 5% Hür­de geschei­tert ist, ist es für mich amt­lich. Die Gro­ße Koali­ti­on wird es in NRW nicht geben! Die FDP ziert sich aus tak­ti­schen Grün­den ein wenig, wäh­rend die SPD die Gro­Ko (rich­ti­ger­wei­se) sogar aus­drück­lich ausschließt.

Fünf Jah­re neo­li­be­ra­le Poli­tik als Preis für die Abwahl der Rot-Grü­nen-Koali­ti­on!? War es wirk­lich das, was ich und was all die ande­ren Wäh­le­rin­nen und Wäh­ler gewollt haben?

Mei­nen per­sön­li­chen Grund dafür, die­ses Mal (erst­mals) die CDU zu wäh­len, habe ich zu begrün­den versucht.

Es kommt wahr­schein­lich in nächs­ter Zeit alles so, wie ich es mir vor­ge­stellt hat­te und trotz­dem: so rich­tig mag ich mich über die­sen Wahl­sieg nicht freu­en. Komisch, nicht(?)

Kopf oder Bauch?

Ich habe gele­sen, dass vie­le SPD-Wäh­ler zur CDU „über­ge­lau­fen“ sind. Ich emp­fin­de das eher als trau­rig als das es mich irgend­wie trös­ten könn­te. Dass die SPD in Tei­len des Ruhr­ge­bie­tes zehn­tau­sen­de von Stim­men an die AfD ver­lo­ren haben soll ist krass. Und das „nur“ des­halb, weil dort ein ehe­ma­li­ger SPD – Mann zur AfD gewech­selt ist. Ich hab ihn mal im TV erlebt. Ein Über­zeu­gungs­tä­ter, der es satt hat­te, eine aus sei­ner Sicht fal­sche Poli­tik wei­ter zu ver­tre­ten. Des­halb macht er jetzt die rich­ti­ge Poli­tik – für die AfD! Brrrr, ich kann mit den Zie­len und der Poli­tik die­ser rechts­extre­men Par­tei nichts anfan­gen. Ich leh­ne sie ab. Manch­mal viel­leicht etwas zu krass. Jeden­falls habe ich die­sen Vor­wurf schon zu hören bekommen.

Demo­kra­tie ist die Not­wen­dig­keit, sich gele­gent­lich den Ansich­ten ande­rer Leu­te zu beu­gen. — Win­s­ton Churchill

Plötzliche Wechselstimmung?

Apro­pos wech­seln. Ich erin­ne­re mich kaum an eine Wahl, vor der sich die Ver­hält­nis­se inner­halb so kur­zer Zeit gra­vie­rend ver­än­dert haben. Noch vor weni­gen Wochen sah es nach einem kla­ren Wahl­sieg für die rot-grü­ne Koali­ti­on aus. Klar war aller­dings schon, dass die Grü­nen ordent­lich Federn las­sen wür­den. Kurz vor den Wah­len sah es so aus, als kämen die Grü­nen viel­leicht gar nicht mehr in den Landtag.

Politische Grundüberzeugung – im Arsch

Ich den­ke, ein Mot­to wie: ein­mal links, immer links ist und war schon immer falsch. Ande­rer­seits stimmt es, dass die poli­ti­schen Über­zeu­gun­gen frü­he­rer Prä­gung anders aus­ge­se­hen haben. Die Sicht auf die Poli­tik hat sich fun­da­men­tal ver­än­dert — so wie die zur Treue in der Ehe, zur Kir­che und zu vie­len ande­ren Din­gen, die mit Wer­ten zu tun haben.

Um es klar aus­zu­spre­chen: es kommt mir so vor, als ent­wi­ckeln wir uns immer schnel­ler vom sozia­len Wesen zu ego­ma­ni­schen Indi­vi­dua­lis­ten. So kriegt man die­ses Gut­men­schen­tum am bes­ten klein wer­den man­che viel­leicht jetzt den­ken. Kürz­lich haben wir vom neu­en AfD – Vor­stand gehört, dass Poli­ti­cal Cor­rect­ness end­gül­tig auf den Müll­hau­fen der Geschich­te gehö­re. Aber ich will mich hier nicht ver­zet­teln. Ich kam dar­auf, weil wir doch viel Wert auf unse­re Wer­te legen.

Wo aber kei­ne Gemein­schaft ist, da kann auch kei­ne Freund­schaft sein. — Platon

Wechselwähler

Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Wech­sel­wäh­ler­ver­hal­ten gut oder schlecht fin­de und ob die Ent­wick­lung am Ende sogar ein Plus für das poli­ti­sche und gesell­schaft­li­che Bewusst­sein der Men­schen in Deutsch­land dar­stel­len könn­te. Viel­leicht hat die Ent­wick­lung stark damit zu tun, dass die Moti­va­ti­on, die eine oder ande­re Par­tei zu wäh­len, einer­seits stark von über­zeu­gen­den Per­sön­lich­kei­ten und ande­rer­seits von der Bri­sanz der The­men geprägt wird, die augen­blick­lich viru­lent sind. „Die Welt ist aus den Fugen gera­ten.“ Hört man das in die­sen Zei­ten nicht etwas zu oft?

Wie kann es sein, dass unse­re Gene­ra­tio­nen, die ver­gli­chen mit ande­ren so viel Gutes erfah­ren haben, von so vie­len Ängs­ten erfüllt sind? Mei­ne Eltern und Schwie­ger­el­tern sind vor dem 2. Welt­krieg gebo­ren und hät­ten selbst nach Kriegs­en­de allen Grund gehabt, zu ver­zwei­feln. Viel­leicht waren sie ja sogar oft ver­zwei­felt in die­sen Zei­ten und ich weiß davon nur nichts. Die mensch­li­che Eigen­schaft des Ver­ges­sens kann auch gene­ra­ti­ons­über­grei­fend ihre posi­ti­ve Wir­kung ent­fal­ten. Nein!, ich den­ke nicht an AfD-Höckes unsäg­li­che Dresd­ner Rede.

Unterschiede der Politik sind klar erkennbar

Es wird oft gesagt, dass sich die Par­tei­en inhalt­lich nicht mehr deut­lich genug von­ein­an­der unter­schei­den. Mot­to: „Die sind doch alle gleich“. Kann vor die­sem Hin­ter­grund der ideo­lo­gi­sche Über­bau einer poli­ti­schen Par­tei über­haupt noch sinn­voll? Ande­rer­seits: was nüt­zen uns prag­ma­ti­sche Lösun­gen für alle mög­li­chen Her­aus­for­de­run­gen, wenn grund­le­gen­de poli­ti­sche Über­zeu­gun­gen kom­plett aus­ver­kauft wurden?

Ver­gleicht man die Pro­gram­ma­tik der ver­schie­de­nen Par­tei­en, ent­deckt man dar­in deut­li­che Unter­schie­de. Es war für mich des­halb nicht über­ra­schend, dass der Wahl-O-Mat eine hohe Über­ein­stim­mung mit den Posi­tio­nen der SPD und den Grü­nen aus­spuck­te. Ich hät­te ein­deu­tig wie­der die SPD wäh­len müs­sen. Den­noch habe ich – übri­gens aus aus­schließ­lich lan­des­po­li­ti­schen Erwä­gun­gen her­aus – die CDU gewählt.

Für mich war es wich­tig, dass eine ande­re poli­ti­sche Kraft in Düs­sel­dorf die Regie­rung über­nimmt, weil die rot-grü­ne Regie­rung aus mei­ner kei­ne gute Arbeit geleis­tet hat. Demo­kra­tie lebt vom Macht­wech­sel. Und das Leben ist Ver­än­de­rung. Die braucht unser Land – jetzt! Ich wün­sche Armin Laschet und der FDP (Chris­ti­an Lind­ner wird ja nach Ber­lin gehen) für die Umset­zung ihrer Pro­jek­te eine gute Hand und viel Erfolg. 

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.
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5 Gedanken zu „5 Jahre Schwarz/​Gelb in NRW ✌️“

  1. Corinna Friedrich 59 17. Mai 2017 um 00:34

    Hal­lo Horst Schulte,
    die über 10 % für die AfD in ein­zel­nen Ruhr­ge­biets­stadt­tei­len gehen sicher nicht auf das Kon­to eines ein­zel­nen Men­schen, auch wenn der Milch­bu­bi vom ZDF in sei­ner Doku aus Essen-Karnap so etwas unfai­rer­wei­se unter­stell­te. Habe selbst 50 Jah­re in Essen gelebt und ken­ne den Kum­pel Gui­do Reill seit vie­len Jah­ren – ein muti­ger und bis auf die Kno­chen auf­rech­ter und ehr­li­cher Mensch. (Viel­leicht haben Sie ja die Bil­der von sei­nem beschä­dig­ten Häus­chen und Auto gese­hen.) Ein Teil sei­ner Karnaper Freun­de hat sich bestimmt von ihm über­zeu­gen las­sen, aber kei­ne 13 %. Gilt auch für mich: Käme nie auf die Idee, sei­net­we­gen die AfD zu wäh­len, son­dern bil­de mir mög­lichst eine eige­ne Meinung.

    Natür­lich erwar­te ich kei­ne gro­ßen Ände­run­gen in der Lan­des­po­li­tik mit Herrn Laschet; trotz­dem bin ich erleich­tert, dass bei der neu­en Zusam­men­set­zung im Düs­sel­dor­fer Par­la­ment irre Vor­schlä­ge von SPD/​Grünen wie: Wahl­recht ab 16 oder für Nicht-EU-Aus­län­der ohne deut­schen Pass aus erkenn­bar eigen­nüt­zi­gen Beweg­grün­den nie­mals eine Mehr­heit fin­den wer­den. Inso­fern bin ich nicht undank­bar für die­se Ent­wick­lung, auch wenn ich selbst nie­mals aus Angst vor den „Rechts­EXTRE­MEN“ die FDP wäh­len würde 😉

    Was die poli­ti­cal cor­rect­ness angeht: Wohin gehört sie denn, wenn nicht auf den Müll­hau­fen? Sind Sie wirk­lich der Mei­nung, dass wir eine von wem auch immer vor­ge­ge­be­ne Kor­rekt­heit oder Hal­tung benö­ti­gen? Sind wir sol­che Rabau­ken, dass wir poli­tisch ange­ord­ne­tes Beneh­men benö­ti­gen? Ich für mei­nen Teil leh­ne dies dan­kend ab, Beneh­men hat man oder hat man nicht, dafür trägt die Erzie­hung, die ich genos­sen habe, dann wohl doch zu gute Früch­te. Statt­des­sen hin­ter­fra­ge ich lie­ber, wem sol­che „staat­li­chen Erzie­hungs­maß­nah­men“ nut­zen bzw. was damit unter den Tep­pich gekehrt wer­den soll.
    Am Bei­spiel der Migran­ten sehen Sie die Stil­blü­ten schön, die die pc her­vor­bringt. Zuerst waren Alle Flücht­lin­ge, dann Schutz­su­chen­de, jetzt hei­ßen sie Inne­re Sicher­heit. Kor­rekt – wie der Begriff pc impli­zie­ren soll – ist kei­ne die­ser Bezeich­nun­gen. Da ist mir ein Kum­pel Reill wesent­lich lie­ber: Ein­fach, aber straight.

  2. Corinna Friedrich 59 19. Mai 2017 um 02:03

    Ich sehe immer das Bild des hüb­schen, adrett Ton-in-Ton geklei­de­ten jun­gen Man­nes vor mir, des­sen Foto Sie kürz­lich wie­der ein­ge­stellt haben im Zusam­men­hang mit dem Bericht über Ihre Berufs­lauf­bahn, die Sie so früh gestar­tet haben, was heu­te wohl eher sel­ten gewor­den ist.
    Wäre er 2 Jah­re spä­ter wirk­lich imstan­de gewe­sen, mit sei­ner Wahl­stim­me über die Zukunft eines Lan­des und sei­ner Bevöl­ke­rung abzu­stim­men bei all der Kom­ple­xi­tät? Ich geste­he gern, dass bei mir da Hop­fen und Malz ver­lo­ren gewe­sen wären, auch noch mit 18 ;-). Nicht umsonst wählt der größ­te Teil jun­ger Leu­te „links“, sehen die Welt noch sehr idealistisch.
    Wäh­rend Sie sich mit der Tele­fon­an­la­ge Ihres Aus­bil­dungs­be­trie­bes her­um­schlu­gen, ging ich noch zur Schu­le. Mein Wis­sen über z. B. Wirt­schaft war = 0.
    Bestimmt wer­den Sie argu­men­tie­ren, dass dies bei vie­len älte­ren Men­schen auch nicht bes­ser aus­sieht, und die wäh­len trotz­dem. Lei­der ent­spricht das unwi­der­leg­bar den Tatsachen.

    Falls Sie den Arti­kel über die pc noch fin­den, wür­de ich ihn gern lesen. Für den Fall schon mal dan­ke im voraus.

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