Widerliche Worte sind immer widerliche Worte. Auch dann, wenn sie als Satire daher kommen.

Eine Frau als Schlam­pe zu bezeich­nen ist nicht nett und als Nazi-Schlam­­pe schon gar nicht. Das ist es auch dann nicht, wenn die Frau der AfD ange­hört. Das man das heu­te über­haupt dazu sagen muss, ist schon irgend­wie beson­ders. Das wirft ein Licht auf uns alle. Am aktu­el­len Bei­spiel fin­de ich wit­zig, dass die AfD so bös reagiert. Gera­de Wei­del hat doch beim AfD-Par­­tei­­tag zuletzt so gegen die poli­ti­sche Kor­rekt­heit gewet­tert. Aber in die­sem Fall macht die Par­tei eine Aus­nah­me, sie droht mit juris­ti­schen Kon­se­quen­zen. Ja, es tut weh, wenn Men­schen oder Grup­pen, die einem nah oder näher ste­hen, Ziel von Belei­di­gun­gen und Ver­un­glimp­fun­gen wer­den. Dabei ist das für uns alle längst zum All­tag gewor­den. Jeden­falls für alle, die die Sati­re – Sen­dun­gen im Fern­se­hen anschau­en und die sich täg­lich in den sozia­len Netz­wer­ken oder irgend­wel­chen Foren tum­meln. Die Poli­tik meint einen Weg gefun­den zu haben, gegen die­se Ent­wick­lung (Hate­spech, Faken­ews) vor­zu­ge­hen. Die Öffent­lich­keit ist eher gegen… 

HS230625

Horst Schulte

3 Minute/n


Merken

0

Eine Frau als Schlam­pe zu bezeich­nen ist nicht nett und als Nazi-Schlam­pe schon gar nicht. Das ist es auch dann nicht, wenn die Frau der AfD ange­hört. Das man das heu­te über­haupt dazu sagen muss, ist schon irgend­wie beson­ders. Das wirft ein Licht auf uns alle.

Am aktu­el­len Bei­spiel fin­de ich wit­zig, dass die AfD so bös reagiert. Gera­de Wei­del hat doch beim AfD-Par­tei­tag zuletzt so gegen die poli­ti­sche Kor­rekt­heit gewet­tert. Aber in die­sem Fall macht die Par­tei eine Aus­nah­me, sie droht mit juris­ti­schen Konsequenzen.

Ja, es tut weh, wenn Men­schen oder Grup­pen, die einem nah oder näher ste­hen, Ziel von Belei­di­gun­gen und Ver­un­glimp­fun­gen wer­den. Dabei ist das für uns alle längst zum All­tag gewor­den. Jeden­falls für alle, die die Sati­re – Sen­dun­gen im Fern­se­hen anschau­en und die sich täg­lich in den sozia­len Netz­wer­ken oder irgend­wel­chen Foren tum­meln. Die Poli­tik meint einen Weg gefun­den zu haben, gegen die­se Ent­wick­lung (Hate­spech, Faken­ews) vor­zu­ge­hen. Die Öffent­lich­keit ist eher gegen die Absich­ten. Hei­ko Maas, der als Jus­tiz­mi­nis­ter für die Ent­wick­lung sol­cher Tools (sprich Geset­ze) zustän­dig ist, ist auch dar­über nicht nur zum Lieb­lings­feind der Rech­ten avan­ciert, er ist auch Ziel sati­ri­scher Feindseligkeiten.

Ich gehö­re zu denen, die sich vor Ver­gnü­gen auf die Schen­kel schla­gen, wenn es bei der „Heu­te Show“ oder ande­ren Sati­re­shows gegen die Rech­ten geht. Da kann es gar nicht wüst genug sein.

Wenn die SPD oder Mar­tin Schulz mies gemacht wer­den, fällt mei­ne Schmerz­gren­ze ganz rapi­de. Das liegt weni­ger dar­an, dass ich nicht auch über gute Wit­ze lachen könn­te, wenn sie mich oder „die mei­nen“ – also mei­ne poli­ti­schen Freun­de zum Ziel hätten.

Ich behaup­te, es ist die gemei­ne und zum Bei­spiel bru­ta­le Art und Wei­se, in der heu­te über Per­so­nen und Insti­tu­tio­nen her­ge­zo­gen wird.

Das war bei Erdo­gan nicht anders als kürz­lich bei Naidoo und jetzt bei Weidel.

Mit Sati­re oder kaba­ret­tis­ti­schen Über­spit­zun­gen haben vie­le der in man­chen Pseu­deo-Sati­re-Sen­dun­gen ver­pack­ten Beschimp­fun­gen und Belei­di­gun­gen oft nur wenig zu tun. Aller­dings haben wir uns ganz schlei­chend über die Jah­re an die immer wüs­te­ren Witz­chen gewöhnt. Und solan­ge es „die da oben“ trifft, scheint ja alles im Lot zu sein.

Manch­mal fra­ge ich mich, ob wir den Tuchol­sky-Satz: „Sati­re darf alles“ nicht krass miss­ver­stan­den haben?

Die Hemm­schwel­le des Publi­kums sinkt mei­ner Beob­ach­tung nach immer schnel­ler und immer dras­ti­scher. Für die Sati­ri­ker und die, die sich als sol­che sehen, ist es auf­grund der Erwar­tungs­hal­tung eines Tei­les des Publi­kums wohl ein Stück weit unver­meid­lich gewor­den, immer ärge­re Belei­di­gun­gen raus­zu­hau­en. Belei­di­gun­gen, die oft die Wür­de des­je­ni­gen igno­rie­ren, der gera­de auf­grund irgend­ei­ner öffent­li­chen Aus­sa­ge Ziel die­ser Übung gewor­den ist.

Ich glau­be, dass die Ver­ro­hung des Wor­tes, die sich in vie­len Jah­ren ent­wi­ckelt hat und die sich durch das Fern­se­hen und hier vor allem durch die pri­va­ten Sen­der und spä­ter das Inter­net ein­ge­stellt hat, nicht mehr auf­hal­ten lässt. Schließ­lich muss der Erwar­tungs­hal­tung eines Publi­kums nach­ge­kom­men wer­den, das sich im Übri­gen einen Dreck dar­um schert, wer heu­te an den Pran­ger gestellt und wie sie oder er dabei ver­letzt werden. 

Diesen Beitrag teilen:
0CDD5CFF 182F 485A 82C6 412F91E492D0
Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Quelle Featured-Image: Standardbild...
Anzahl Wörter im Beitrag: 516
Aufgerufen gesamt: 23 mal
Aufgerufen letzte 7 Tage: 4 mal
Aufgerufen heute: 2 mal

Lass deinen Gedanken freien Lauf


Hier im Blog werden bei Abgabe von Kommentaren keine IP-Adressen gespeichert! Deine E-Mail-Adresse wird NIE veröffentlicht! Du kannst anonym kommentieren. Dein Name und Deine E-Mail-Adresse müssen nicht eingegeben werden.


✅ Beitrag gemerkt! Favoriten anzeigen
0
Share to...
Your Mastodon Instance