Wurde die GroKo tatsächlich abgewählt?

In eini­gen Zei­tun­gen wird das Wahl­er­geb­nis so inter­pre­tiert, dass die Gro­Ko abge­wählt wur­de. Auch in mei­ner Tages­zei­tung, dem Köl­ner Stadt-Anzei­­ger, war davon die Rede. Kann man die Ver­lus­te, die Uni­on und SPD ges­tern erlit­ten haben, wirk­lich als Abwahl der Gro­ßen Koali­ti­on begrei­fen oder machen es sich die Her­ren Pro­­fi-Beob­­ach­­tet nicht etwas ein­fach? Deutsch­land wird für wei­te­re vier Jah­re von Ange­la Mer­kel regiert wer­den; das ist der kla­re Wunsch der Wäh­ler. Doch der Ein­zug von FDP und AfD in den Bun­des­tag ist ein Weck­ruf für Mer­kels Uni­on. Die Wäh­ler wol­len sich nicht wei­ter von gross­ko­ali­tio­nä­rer Kuschel­po­li­tik ein­schlä­fern las­sen.Quel­le: Mer­kel: Bun­des­tags­wahl ist Absa­ge an ihrer Poli­tik | LINK In Wahr­heit ist es doch so, dass eine Neu­auf­la­ge der Gro­Ko (399 Sit­ze), die Gott ver­hin­dern möge, zah­len­mä­ßig immer noch vor der bis­her ein­zig über­haupt denk­ba­ren Alter­na­ti­ve Jamai­ka (393 Sit­ze) lie­gen wür­de. Mir fällt hier­zu eine Sta­tis­tik ein, die ich erst letz­te Woche dazu gese­hen hatte.… 

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Horst Schulte

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In eini­gen Zei­tun­gen wird das Wahl­er­geb­nis so inter­pre­tiert, dass die Gro­Ko abge­wählt wur­de. Auch in mei­ner Tages­zei­tung, dem Köl­ner Stadt-Anzei­ger, war davon die Rede.

Kann man die Ver­lus­te, die Uni­on und SPD ges­tern erlit­ten haben, wirk­lich als Abwahl der Gro­ßen Koali­ti­on begrei­fen oder machen es sich die Her­ren Pro­fi-Beob­ach­tet nicht etwas einfach?

Deutsch­land wird für wei­te­re vier Jah­re von Ange­la Mer­kel regiert wer­den; das ist der kla­re Wunsch der Wäh­ler. Doch der Ein­zug von FDP und AfD in den Bun­des­tag ist ein Weck­ruf für Mer­kels Uni­on. Die Wäh­ler wol­len sich nicht wei­ter von gross­ko­ali­tio­nä­rer Kuschel­po­li­tik ein­schlä­fern las­sen.Quel­le: Mer­kel: Bun­des­tags­wahl ist Absa­ge an ihrer Poli­tik | LINK

In Wahr­heit ist es doch so, dass eine Neu­auf­la­ge der Gro­Ko (399 Sit­ze), die Gott ver­hin­dern möge, zah­len­mä­ßig immer noch vor der bis­her ein­zig über­haupt denk­ba­ren Alter­na­ti­ve Jamai­ka (393 Sit­ze) lie­gen wür­de. Mir fällt hier­zu eine Sta­tis­tik ein, die ich erst letz­te Woche dazu gese­hen hatte.

Ist die Inter­pre­ta­ti­on, dass „vie­le Deut­sche einen Wech­sel her­bei­seh­nen“? Ein Blick auf die Wäh­ler­wan­de­run­gen scheint genau das zu bestä­ti­gen. Von der Uni­on erhielt die AfD allein 1 Mio. und von SPD und Lin­ken zusam­men noch ein­mal fast 1 Mio. Wählerstimmen.

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Da die ers­te Vari­an­te man­gels Mas­se und Klas­se aus­fällt, wäre danach die Gro­ße Koali­ti­on immer noch die belieb­tes­te Kon­stel­la­ti­on der Teil­neh­mer an die­ser Umfra­ge. Ist der Wahl­aus­gang nicht exakt die Bestä­ti­gung dafür, dass die meis­ten immer noch nicht genug von ihr haben?

Hät­te die SPD sich nicht aus der Regie­rung in die Oppo­si­ti­on ver­ab­schie­det, könn­te sie mit der Uni­on trotz allem kom­for­ta­bel wei­ter­re­gie­ren. Kom­for­ta­bler jeden­falls als das mit einer Jamai­ka-Koali­ti­on aus ver­schie­de­nen Grün­den mög­lich sein dürfte.

1.) Die Gesamt­stim­men­an­zahl ist klei­ner als die der Koali­ti­on aus Uni­on und SPD

2.) Die Pro­gram­ma­tik von FDP und Grü­nen sind kaum kom­pa­ti­bel. Es wird der Kanz­le­rin in den Koali­ti­ons­ver­hand­lun­gen ziem­lich schwer fal­len, einen Koali­ti­ons­ver­trag zu schlie­ßen, der eine Legis­la­tur­pe­ri­ode Bestand hat.

Und noch ein paar war­me Wor­te an die 13% Par­tei AfD, die sich gebär­det wie der sprich­wört­li­che Schwanz, der mit dem Hund wedelt.

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

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2 Gedanken zu „Wurde die GroKo tatsächlich abgewählt?“

  1. Das ist mal ein schö­nes Bei­spiel für die unter­schied­li­che Wirk­mäch­tig­keit von „Mehr­heit“ ver­sus „Eli­te“.
    Mit „Eli­te“ mei­ne ich hier mal nicht die Eta­blier­ten, Funk­tio­nä­re oder Geld­mäch­ti­ge, son­dern alle, die sich tat­säch­lich poli­tisch einen Kopf machen, an Debat­ten teil­neh­men, sich ein­set­zen – denen es nahe geht und nicht egal ist, was pas­siert, was „die da oben“ so machen.
    Ich war wirk­lich erstaunt, dass die SPD jetzt mal das ein­zig Rich­ti­ge getan hat. Ein gutes Zei­chen, hof­fent­lich ändert sich das nicht noch im Ver­lauf der Ereignisse!

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