Traut euren Augen und Ohren

HS230625

Horst Schulte

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Die For­de­rung, sich erst ein­mal in Deutsch­land umzu­se­hen, bevor man „die Lage“ beur­teilt, ist ein guter Rat. Blöd, dass man nicht über­all sein kann, wo etwas passiert.

Poli­ti­ker erzäh­len Din­ge, die wir nicht immer glau­ben. Man­che trau­en ihnen grund­sätz­lich nicht (mehr) über den Weg. 

Vor allem dann, wenn sie bei­spiels­wei­se Din­ge sagen wie Minis­ter­prä­si­dent Kret­schmer in Sachsen:

Er habe kei­nen Mob, kei­ne Hetz­jagd und kein Pogrom gesehen.

Die Rech­ten, die kei­ne sein wol­len, bestehen dar­auf, dass der Trau­er­marsch fried­lich gewe­sen sei und dass es im Übri­gen eine Frech­heit sei, zwi­schen lin­ken und rech­ten Demons­tra­tio­nen so zu unter­schei­den, wie die Sys­tem­me­di­en es stän­dig tun wür­den. Immer das Gleiche.

Ich war nicht dabei und habe ein paar kur­ze Sequen­zen in ver­schie­de­nen Nach­rich­ten­sen­dun­gen gese­hen. Es waren meis­tens die glei­chen, soweit ich das beur­tei­len konnte. 

Von einem Trau­er­marsch hat­te ich bis dahin eine etwas ande­re Vor­stel­lung. Aber gut, es gibt ja auch Gegen­den auf der Welt, in denen die Men­schen laut sin­gend durch die Stra­ßen zie­hen, wenn sie die Toten ehren. 

War­um bei die­ser Gele­gen­heit also nicht mal ein paar Men­schen jagen. Zumal es bei denen ja genau um „die“ ging, durch die die besorg­ten Chem­nit­ze­rIn­nen so in die Hin­ter­hand gerie­ten. Wie man „die“ erkennt? Wor­an schon. Natür­lich an der Haupt­far­be, am Anderssein.

Die weni­gen Video­se­quen­zen und Fotos über­zeu­gen nicht alle. Selbst die Inter­views mit Betrof­fe­nen beein­dru­cken nicht. Das Feind­bild muss stimmen. 

Sie sind die Opfer, die ande­ren die Täter. Ohne wenn und aber.

Des­halb ist Kret­schmers viel zitier­te Fest­stel­lung, es habe in Chem­nitz kei­ne Jagd auf Men­schen ande­rer Her­kunft gege­ben, eine Steil­vor­la­ge. Gleich­zei­tig ist sie die satt­sam bekann­te Rela­ti­vie­rung und Ver­harm­lo­sung rech­ter Gewalt. Kret­schmer kann sich noch so abmü­hen, so kann man die­ser Bedro­hung nicht beikommen!

Die Rech­ten lei­ten aus ihrer Wahr­heit die Beweis­kraft ab, der die „Lügen­pres­se“ ein wei­te­res Mal „über­führt“ haben soll. Da sprin­gen rech­te Jour­na­lis­ten gern bei, und sie geben – wie immer – wirk­lich alles.

Klaus Kel­le wird bei Focus Online „Exper­te“ genannt. Merk­wür­dig, wo die Spe­zi­es „Exper­te“ im rech­ten Lager doch eigent­lich völ­lig ver­brannt schien! Aber gut, wenn es die „eige­nen Exper­ten“ sind, ist man halt groß­zü­gi­ger. Jeden­falls zieht Kel­le über die Tages­schau her als gäbe es kein Morgen.

Alex­an­der Gau­land wünscht sich der­weil schon mal ein ganz neu­es Land. Er ver­rät, dass bestimm­te Leu­te in die­sem neu­en Land nicht mehr da sein wür­den. Wenn es die von ihm und denen Sei­nen her­bei­ge­sehn­te „stil­le Revo­lu­ti­on“ gäbe. Ich fra­ge mich, was mit denen (den Volks­fein­den) wohl pas­sie­ren würde?

Es zeigt sich, wie sehr sich die­se AfD als par­la­men­ta­ri­scher Arm der rechts­extre­men Grup­pen und Nazis ver­steht, deren Ver­ständ­nis von Trau­er und Ran­da­le wir in Chem­nitz vor­ge­führt bekamen.

Die rechts­ra­di­ka­len Brü­der und Schwes­tern im Geis­te fal­len im Inter­net stän­dig auf, weil sie offen über ihre feuch­ten Träu­me für die Zukunft „ihres Vater­lan­des“ reden und schreiben.

Alex­an­der Gau­land ist nicht naiv. Er führt die schon bewähr­te Rol­le des etwas tap­sig wir­ken­den, nichts­des­to­we­ni­ger üblen Dem­ago­gen vor. Er klopft auf den Busch, pro­vo­ziert und – wird er zur Rede gestellt ob sei­ner unsäg­li­chen Äuße­run­gen, rela­ti­viert und ver­harm­lost er alles. Das hat sich bewährt. Wir gehen ihm alle auf den Leim. Das ist wahr. Aber man kann sol­che Leu­te auch nicht alles sagen las­sen, ohne dazu wenigs­tens Stel­lung zu nehmen.

Hof­fent­lich kapie­ren die Leu­te (#wir­s­ind­mehr) lang­sam, wohin die Rei­se führt, wenn sie doch der AfD ihre Sym­pa­thie und Stim­me schen­ken. Dafür kann es kei­ne Grün­de geben! Kein Frust auf der Welt soll­te das bewirken.

Gin­ge es nach der AfD und ihren Anhän­gern, lan­de­ten man­che von uns direkt ins Umer­zie­hungs­la­ger. Aber was könn­te man dort wohl aus einem Gut­men­schen schon Geschei­tes machen? Nicht, dass es spä­ter dann wie­der heißt: Ich habe nichts davon gewusst.

Was die Mut­ter aller Pro­ble­me aus Men­schen macht kann man hier ab ca. Minu­te 3 hören:

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: AfD CDU Gauland Lügen

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