Die schweizerische Zeitung „Blick“ (sowas wie die Bild-Zeitung bei uns) schreibt einen „Wasserstandsbericht“ über das Treffen der jungen Klimabewegung in Lausanne.
Fabienne Kinzelmann schreibt in süffisantem Unterton. Das wird sicher Anklang finden bei den Gegnern der jungen Leute. Aber ich will fair sein: übertrieben hat Frau Kinzelmann nicht, glaube ich.
Ich habe in meiner Jugend an einer Jugendzentrumsinitiative beteiligt. Die Treffen fanden einmal die Woche in einem kleinen Raum statt. Manchmal schien die Luft zu brennen.
Wir wollten in unserer Nachbarschaft Bergheim das Jugendzentrum durchsetzen und seinen Unterhalt sicherstellen. Bevor es überhaupt an die richtige Arbeit ging, haben wir unglaublich diskutiert, gestritten und uns gegenseitig Vorwürfe gemacht.
Unsere Ideen von praktischer Demokratie und von den Schwierigkeiten, ein solches Projekt gegen die Stadtoberen durchzusetzen, gingen weit auseinander. Wir waren, glaube ich, alle ziemlich weit links, jedenfalls glaubten wir das alle. Ein paar von uns blieben dabei und erreichten einiges. Viele sprangen vorher ab und haben die Sache nicht weiterverfolgt. Ich war unter denen, die aufgegeben haben. Mir war der Streit zuviel. Außerdem stecke ich in meinen Prüfungsvorbereitungen. Faule Ausrede!
Das Treffen in Lausanne wird sicher genau beobachtet werden von all den Hetzern und Gegnern der Bewegung. Ich finde, über die Lernkurve, die die jungen Leute nehmen, sollten wir weder witzeln noch polemisieren. Ich betrachte die Erfahrungen, die sie jetzt machen, als normal, positiv und sicher auch lehrreich (das soll nicht herablassend klingen!). Immerhin hat diese Bewegung ein gigantisches Level an Beachtung erreicht.
Wer von uns älteren Leuten kann etwas Vergleichbares schon vorweisen? Und das Anliegen ist bestimmt wichtiger als die Friedensbewegung, die Proteste gegen Atomkraftwerke oder die Startbahn-West – falls sich noch wer erinnern sollte.
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