Wie alte weiße Männer ihren Rassismus mit angeblichen Selbstzweifeln bemänteln, ist beispielhaft

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Ich lese den Anfang eines bei Clau­dia ver­link­ten Arti­kels und den­ke: whow, erwischt – der meint mich.
Schon wie­der einer, den mei­ne zuneh­men­den Pro­ble­me mit den Fol­gen der ver­fehl­ten Migra­ti­ons­po­li­tik nur inso­fern inter­es­sie­ren, als dass er dafür nur die übli­chen „net­ten“ Wor­te fin­det. Der Unter­schied zu „frü­her“ ist ledig­lich, dass ich mich wirk­lich ange­spro­chen fühle. 

Dass er tat­säch­lich auf einen ande­ren zeigt, beru­higt mich.

Der alte weiße Mann (eine Geschichte von Sophie Passmann)

Ich ver­fü­ge mit Mit­te 60 über die rele­van­ten Merk­ma­le. Der alte wei­ße Mann (nicht nur Sophie Pass­mann weiß das) muss offen­bar für all das her­hal­ten, was sach­lich nur schwer erklärt wer­den kann. 

Des­halb wei­chen so vie­le auf die emo­tio­na­le Ebe­ne aus. Es gilt also nicht nur für die, die sich inner­halb einer Gren­ze von 180 Zei­chen zu Wort melden.

Hier der Text, der mein Herz höher schla­gen ließ:

Es muss das Alter sein. Geht nicht anders. Ab einem gewis­sen Alter schei­nen älte­re Her­ren mit viel Tages­frei­zeit kei­nen Bock mehr zu haben, ihren Ras­sis­mus noch müh­sam zu bemän­teln, und las­sen end­lich die Sau raus. Dann sal­ba­dern sie ellen­lang, selbst­ver­liebt und im beleh­ren­den, hoch­fah­ren­den Ton­fall des all­wis­sen­den Erleuch­te­ten über ihr frü­he­res Links- und Naiv­sein, über ihr Auf­ge­wacht­sein 2015 (oder dass sie es immer schon gewusst hät­ten, das aber nie­mals jemand habe wahr­ha­ben woll­te) und zie­hen als Exper­ten für alles Mög­li­che gegen lin­ke Träu­mer und grü­ne Gut­men­schen zu Fel­de. Und immer wer­den sie von allen miss­ver­stan­den, schluchz! Ange­sichts des furcht­ba­ren Vor­falls von Frank­furt lässt sich etwa das hier als jüngs­tes Bei­spiel bestaunen: 

Flie­gen­de Bret­ter: All­wis­send im Alter

Ich bin (in echt) schon böser beschimpft wor­den, auch schon als Anti­se­mit. Die Hür­de zum Ras­sis­ten ist danach leicht genom­men. Umso ein­fa­cher habe ich es, hier im Blog mei­ne Punk­te zu set­zen. Es bringt Sicher­heit, end­lich auf der rich­ti­gen Sei­te ange­kom­men zu sein. 

Veranlagt oder angeboren

Wahr­schein­lich war ich von Geburt an einer. Die Indok­tri­na­ti­on durch mei­ne nach links ten­die­ren­den Eltern im Zusam­men­spiel mit der Über­macht links-grün-ver­siff­ter Medi­en in unse­rem Land hat mit mei­nem Aus­schei­den aus dem Berufs­le­ben sowie dem Alte­rungs­pro­zess nun end­lich mein wah­res Wesen offengelegt. 

Heu­te hat­te ich hier schon auf den Arti­kel der „NZZ am Sonn­tag“ hin­ge­wie­sen, in dem die Autoren die Ten­denz zum gegen­sei­ti­gen Zer­flei­schen in den sozia­len Netz­wer­ke im Ange­sicht der aktu­ells­ten Empö­rungs­spit­zen auf­ge­brö­selt. Ich hat­te mich von Face­book und Twit­ter ver­ab­schie­det und mir ein­ge­re­det, dass Blogs gegen­über die­sen Mecha­nis­men weni­ger anfäl­lig wären. Wie­der falsch.

Das Internet ist nicht der Spiegel der Gesellschaft, sondern der ein teuflischer Katalysator 

Ich bin froh, dass immer deut­li­cher wird, dass das Inter­net nicht ein Spie­gel unse­rer Gesell­schaft ist, bzw. – wenn über­haupt – nur höchst indi­rekt. Viel­mehr ist es so, dass im Inter­net die Nor­men, die ein fried­li­ches Zusam­men­le­ben in einer Gesell­schaft regeln, nicht gel­ten. Dar­an ändern auch so lächer­li­che Kon­struk­te wie die DSVGO oder ein Netz­durch­set­zungs­ge­setz rein gar nichts. Wir erken­nen, wie zer­brech­lich die Fir­nis unse­rer Zivi­li­sa­ti­on in Wahr­heit ist und immer schon war. Nur haben wir jetzt ein Tool, dass die­se Schwä­che der Men­schen so wun­der­bar klar wer­den lässt. Nur wehe, uns will eine/​r das Inter­net regle­men­tie­ren oder – wie sag­te AKK nach dem You­tuber – Desas­ter? – den Umgang mit die­sen Din­gen neu regeln.

„Ich glau­be, es ist eine trau­ri­ge Wahr­heit, dass wir unse­rem Affen­zu­stand noch sehr nahe sind und dass die Zivi­li­sa­ti­on nur eine sehr dün­ne Decke ist, die sehr schnell abblät­tert.“

- Fritz Bau­er, NS-Ankläger

Ich hät­te nicht erwar­tet, dass wir nur so weni­ge Jahr­zehn­te benö­ti­gen wür­den, um wie­der mit die­ser simp­len Wahr­heit kon­fron­tiert zu werden.

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: Alter Antisemitismus Rassismus

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