Wegfall der Impf-Prioritäten ist ein politischer Hütchenspieler-Trick, der als solcher für Furore sorgen wird

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Anfang vori­ger Woche erhielt auch mei­ne Frau ihre ers­te Coro­na-Imp­fung. Im Impf­zen­trum des Rhein-Erft-Krei­ses. Es war ziem­lich voll, die Schlan­ge vor dem Cen­ter, das um 8.00 Uhr geöff­net wur­de, war erstaun­lich lang.

Sie lös­te sich schnell auf. Ein Scan des Publi­kums zeig­te einen ziem­lich hohen Anteil älte­rer Impf­lin­ge. Mit älter mei­ne ich Men­schen, die deut­lich über 70 Jah­re, viel­leicht auch über 80 sind. 🙂

Noch viele alte Leute ungeimpft, obwohl die doch so viel höhere Risiken tragen sollen

Nun heißt das nicht viel. Schließ­lich mögen es ja alles Leu­te gewe­sen sein, die ihre Zweit­imp­fung erhiel­ten. Viel­leicht waren die Leu­te, die spä­ter dort­hin kamen, jün­ger. Uns ist das jeden­falls so wäh­rend unse­rer Anwe­sen­heit aufgefallen.

Ich neh­me an, dass mit dem 7. Juni ein Run auf die Arzt­pra­xen star­ten wird, der alles bis­her dage­we­se­ne im Hin­blick auf Impf­ter­min-Jag­den in den Schat­ten stel­len wird. Die Prio­ri­sie­run­gen sol­len wei­ter berück­sich­tigt wer­den, liest man.

Bei den Ärz­ten sehe ich zwei Grup­pen. Eine betei­ligt sich gern [sic?] an der Impf­kam­pa­gne, die ande­re mault und meckert per­ma­nent über die Last. Sie signa­li­siert, dass sie am liebs­ten ganz aus­stei­gen würde. 

Natur­ge­mäß wer­den die Funk­tio­nä­re unter den Ärz­ten meis­tens inter­viewt, so dass in der Öffent­lich­keit das zer­ris­se­ne Bild nicht so zur Wir­kung kommt. Man­che Ärz­te wand­ten sich aus orga­ni­sa­to­ri­schen Grün­den strikt gegen eine Prio­ri­sie­rung, weil die­se sie zu sehr vom Imp­fen abhal­ten wür­de. Dass die­se Hal­tung mit dem medi­zi­ni­schen Grund für die Prio­ri­sie­rung nicht in Ein­klang zu brin­gen ist, stört die­se eigen­ar­ti­ger­wei­se nicht.

Termine bis die Schwarte kracht

Wenn Mil­lio­nen von Men­schen, Jugend­li­che von 12 – 15 Jah­ren ein­ge­schlos­sen, trotz aller dis­ku­tier­ten Hin­wei­se auf tech­nisch-orga­ni­sa­to­ri­sche Selbst­ver­ständ­lich­kei­ten, ihre Haus­ärz­te ab 7.6. buch­stäb­lich „über­ren­nen“ wer­den, wird ein Frust dar­über auf­kom­men, des­sen Wir­kun­gen wir so noch nicht erlebt haben. Bis zu den Wah­len sind es nur noch ein paar Mona­te hin. 

Wie die Regie­rung, vor allem Spahn, ange­sichts der bis­he­ri­gen Erfah­run­gen so einen Feh­ler machen kann, ist mir rätselhaft.

Viel­leicht den­ken Spahn und Mer­kel, das ver­spro­che­ne Impf­an­ge­bot sei ab dem Zeit­punkt gemacht, wenn sich alle um einen Ter­min bemü­hen kön­nen. Dann wür­den sie sich dar­auf beru­fen kön­nen, die­ses Impf­an­ge­bot nicht erst im Sep­tem­ber, son­dern viel frü­her gemacht zu haben. 

Ob die Wäh­ler das eben­falls so sehen? Mer­kel wirds im Zwei­fel egal sein. Jeden­falls im poli­ti­schen Sinne.

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.
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