Viele Kommentare bei Spiegel, Twitter etc. sind angesichts der Katastrophe unterirdisch

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Heute Morgen sieht der Himmel bei uns halb­wegs auf­ge­klärt aus. Es soll noch etwas Regen geben. Aber das Schlimmste liegt hof­fent­lich hin­ter uns. Die Nachrichten von ges­tern sind erschre­ckend. Es wer­den noch Menschen ver­misst und es gibt vie­le Tote. Von den gewal­ti­gen Sachschäden ganz zu schwei­gen. Ganz vie­le ste­hen buch­stäb­lich vor den Trümmern ihrer Existenz. Häuser, Wohnungen, Einrichtungen – alles zerstört. 

Das THW und die frei­wil­li­ge Feuerwehr haben in vie­len Stunden Einsatz die Innenstadt von Bedburg vor der Katastrophe bewah­ren können. 

Jetzt weiß man noch nicht, wie stark das Hochwasser unse­rer Flüsse auf­grund die­ser Sintflut wer­den könn­te. Hoffentlich hal­ten die Dämme und dass wei­te­re Regenfälle die­ser Art ausbleiben. 

Ich den­ke an die vie­len Menschen, die von der Naturkatastrophe unmit­tel­bar betrof­fen sind. Die Zahl der ver­miss­ten Personen in Rheinland-​Pfalz ist inzwi­schen von 70 auf 40 gesun­ken. Hoffentlich wer­den die ande­ren lebend und unver­letzt aufgefunden. 

Was mich ver­wirrt, sind ein­mal mehr Kommentare von Menschen, die sich dazu beru­fen füh­len, ange­sichts die­ser Katastrophe Schuldige zu benen­nen und ideo­lo­gi­sche Begründungen für oder gegen die Ursachen abzu­ge­ben. Ist es zu viel ver­langt, wenigs­tens jetzt ein­mal die Klappe zu hal­ten? Ich weiß nicht, wie es euch dabei geht. Aber ich erin­ne­re mich nicht an irgend­ei­ne Zeit, in der wir eine sol­che Wetterlage hier schon ein­mal gehabt haben. Ok, viel­leicht sagt man so was oft zu schnell. Aber ich erin­ne­re mich wirk­lich nicht dar­an. Das hat­te schon etwas von einer Sintflut.

Wie kann man sich vor die­sem Hintergrund noch dar­über strei­ten, ob es den Klimawandel gibt oder wer dafür ver­ant­wort­lich ist? Wer gleich­zei­tig mal nach Kanada, USA und Russland schaut, kann es eigent­lich nur mit der Angst zu tun bekommen.

Keinen Kommentar zu schrei­ben, las ich (in einem Kommentar natür­lich) spa­re CO2 ein. Klar, davon habe ich schon gele­sen. Hier liegt der Punkt. Viele wis­sen (oder sie glau­ben es), dass ein Punkt erreicht ist, an dem sich vie­les ändern muss. Es gibt vie­le Ideen und Vorstellungen. Aber die sind wohl kaum mehr­heits­fä­hig, glau­be ich. Wie könn­te man die­sen epo­cha­len Schritt hin­be­kom­men, den es brauch­te, um so schnell es mög­lich ist, zu glo­ba­len und vor allem zu wirk­sa­men Maßnahmen zu kommen?

Ein Stern-​Journalist hat her­aus­ge­fun­den, dass Baerbock und Scholz bei Twitter allen Betroffenen ihre Anteilnahme aus­ge­spro­chen hät­ten, Laschet aber nicht. Dass er ges­tern sei­ne Reise nach Süddeutschland abge­bro­chen hat, um die im Land beson­ders betrof­fe­nen Gemeinden zu besu­chen, hat er nicht her­aus­ge­fun­den. Soviel noch dazu.


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8 Gedanken zu „Viele Kommentare bei Spiegel, Twitter etc. sind angesichts der Katastrophe unterirdisch“

  1. Bei Lanz sag­te jemand, 1999 und 2005 gab es auch schon Sturzfluten.
    Geschenkt, das hier scheint eine neue Dimension.
    Kürzlich sah ich mir Videos an, bei denen Vertreter einer Partie den men­schen­ge­mach­ten Klimawandel als nicht erwie­sen bezeich­ne­ten. Nicht lan­ge her.
    Ja, man kann alles äussern.
    Was z.B. Corona betrifft, bin ich in den letz­ten Tagen intel­li­gen­ten Leuten begeg­net, die olle Kamellen wie „Keine Übersterblichkeit” und „Betten nie an der Grenze” und der­glei­chen mehr bekun­de­ten. Zur Zeit ist es mir ein­fach zuviel, es tritt zu häu­fig auf, das Irrationale.

    Ich per­sön­lich kann bei die­sen Sturzfluten kaum hin­se­hen, eben auch des­we­gen, weil es über­deut­li­che Zeichen sind und zudem gleich­sam „mit einem schnel­len Wisch” Existenzen weg­ge­schwemmt wer­den. Es gab mal eine Zeit, da war das an der Tagesordnung, da sind wir wohl­ge­bo­re­ne­ne 54er (?!) gut dran vorbeigekommen.

  2. Schön von dir zu hören. Habt ihr das Unwetter gut über­stan­den? Ich habe mir schon Gedanken gemacht.

  3. Hab auch an dich gedacht als ich las: „Der Krisenstab des Rhein-​Erft-​Kreises hat bestä­tigt, dass in Städten, die ent­lang der Erft lie­gen – wie Bedburg, Bergheim und Kerpen – Evakuierungsmaßnahmen im Gange sind.”
    Aber zum Glück scheinst du ja außer­halb der Fließlinien zu wohnen. 

    Dass poli­ti­schen Forderungen (mehr Klimaschutz!) ein­schließl. Schuldzuweisungen wg. Jahrzehnte lan­gem zu wenig tun jetzt unter­blei­ben soll­ten wg. Anteilnahme sehe ich anders. Wann wenn nicht jetzt gäbe es Grund zum Umdenken bei Menschen, denen „Klimawandel” bis­her nicht als dring­li­ches Thema erschien?

    Sixtus, den ich sonst nicht so schät­ze, twitterte:

    „Das ist jetzt nicht der rich­ti­ge Moment für poli­ti­sche Forderungen! Nun ist die Zeit für Mitgefühl und für Anteilnahme an den Opfern!”

    (Die US-​Waffenlobby, nach jedem Schulmassaker.)

  4. Ich habe ges­tern eine schlüs­si­ge und anschau­li­che Erklärung gese­hen, wie­so die Wetterphänomene in Zukunft immer extre­mer wer­den: Der Jetstream, der die Luftmassen quer über die Erde beför­dert, kommt lang­sam zum Erliegen. Das führt dazu, dass Hoch- und Tiefdruckgebiete immer mehr an der glei­chen Stelle ver­har­ren und nicht abziehen.

    Der Jetstream kommt zum Erliegen, weil die Pole sich immer mehr erwär­men und schmel­zen. Und das tun sie, weil die Atmosphäre in kur­zer Zeit immer wär­mer gewor­den ist. Das wie­der­um ist sie, weil wir seit vie­len Jahrzehnten nicht müde wer­den, Billiarden Tonnen Treibhausgase in die Atmosphäre zu blasen.

    Filmtipp: „The Day After Tomorrow” von Emmerich. Viel Action, aber da blei­ben einem momen­tan die Chips im Halse ste­cken, wenn man den abends auf der Couch schaut und vor­her die Bilder in den Nachrichten gese­hen hat.

🪷 Geht sorgsam miteinander um.

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