Harald Welzer übt dankenswerterweise und zur Abwechslung Kritik am ukrainischen Präsidenten sowie am Botschafter der Ukraine.
Dass sich viele deutsche Meinungsmacher und Beteiligte an den Diskursen nicht zu schade dazu sind, die massiven Beleidigungen von ukrainischer Seite an die Deutschen und speziell an die Adresse unseres Bundespräsidenten und Angela Merkel als verständigen Ausdruck der Verzweiflung der vom Krieg heimgesuchten Ukrainer abzutun, finde ich falsch. Diese Vorwürfe sollten wir nicht akzeptieren, egal unter welchen Umständen sie geäußert werden.
Dass inzwischen auch die Ostpolitik Willy Brandts und Egon Bahrs als schwere historische Fehler diffamiert werden, ist unerträglich!
Die Leute tun so, als ob das damals bestehende Regime der UDSSR irgendwas mit dem Russland Putins gemeinsam hätte. Dass beides über einen Kamm geschert wird, zeugt von erheblichen Mängeln im Geschichtsbewusstsein. Die Sowjetunion wäre vermutlich ohne diese Ostpolitik nicht so bald an ihre Grenzen gekommen.
Dass es in der Union und weiter rechts auch heute Leute gibt, die sich darüber hinaus mit den Jahrzehnte zurückliegenden Fortschritten im deutsch-russischen Verhältnis nicht anfreunden können, ist kennzeichnend für einen immer noch erschreckend hohen Grad an Revanchismus.
Statt Ruhe und Struktur in diese Diskussion zu bringen, spielen unsere Medien mit und verstärken das Gerede. Allen voran wieder Journalisten der „Welt“.
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