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Deutsche Wiedergutmachungen – und zwar auf Heller und Pfennig

Gesellschaft Israel Palästinenser Polen
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Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 2 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Deutsche Wiedergutmachungen sind beliebt wie eh und je! Am selben Tag wurde in den Nachrichten von der Entschädigungszahlung in Höhe von 28 Millionen an 25 Nachkommen der von palästinensischen Terroristen ermordeten Mitglieder der israelischen Olympiamannschaft von 1972 und die von Polen wiederholt erhobene Forderung über eine Ausgleichszahlung von 1,3 Billionen Euro für das während der Nazi-Besatzung Polens angerichtete Leid berichtet.

Das hatten wir schon? Richtig. Auch die Forderung der Nachkommen der ermordeten Olympiateilnehmer aus Israel liegt sehr lange zurück. Die Hereo, Namo verlangen hunderte Milliarden, und die Griechen ebenfalls (260 Milliarden Euro) als Entschädigungen aus vergangenen Zeiten.

Alle fordern Wiedergutmachungen – auch bestimmte Kreise im Inland

Wir bekamen 30 Jahre nach dem Massaker eine Entschädigung in Höhe von drei Millionen Euro. Eine Million zahlte Bayern, eine Million die Stadt München und eine Million die Bundesrepublik Deutschland. Wir mussten von dem Geld Gerichtskosten zahlen. Das Geld wurde unter 25 Personen, die beim Attentat ein Familienmitglied verloren hatten, aufgeteilt. Die Zahlung war für uns vor allem ein Schuldeingeständnis der Deutschen. Link folgen

Olympia-Attentat 1972: „Ich wache nicht mehr jeden Morgen mit München auf“ | BR24 | BR.de

Das Schuldeingeständnis kam also mit großer Verspätung. Jetzt wurde es noch einmal erneuert. In Form einer weiteren Millionenzahlung. Nur dieser weiteren Zahlung ist es zu verdanken, dass die Nachkommen der damaligen Opfer (inkl. Frau Spitzer) nun auch zur Trauerfeier nach München kamen.

Das Rote Kreuz zahlte an die Angehörigen eine Million Euro. Insgesamt wurden also 4 Mio. Euro ausgezahlt. Dieses Geld wurde zur Begleichung der Gerichtskosten verwendet, die aufgrund von Gerichtsklagen der Angehörigen der Opfer angefallen waren. Es handelte sich also nicht um eine Entschädigung. Darauf legt Frau Spitzer Wert.

Rund vier Millionen Euro haben die Angehörigen laut Ankie Spitzer bisher bekommen, darunter auch das Geld, das durch das Rote Kreuz übermittelt wurde. Die restlichen drei Millionen seien eine humanitäre Geste der Bundesregierung im Jahr 2002 gewesen – keine Entschädigung, so Spitzer. Allerdings wurde das meiste Geld für die Beerdigungen, Gerichtskosten und Anwälte verwendet, denn für die rund drei Millionen Euro mussten die Hinterbliebenen jahrelang kämpfen. Link folgen

„Final decision“: Ankie Spitzer bleibt Attentats-Gedenken fern | BR24

Frau Spitzer und die anderen Betroffenen hatten ihre Teilnahme zunächst mit der Begründung abgesagt, die Verhandlungen über die Entschädigung seien für sie (ich formuliere aus meiner Erinnerung) eine Demütigung.

Die erwähnten 25 Nachkommen der in München getöteten Israelis erhielten also jeweils 120.000 Euro. Nun kommen weitere 1.120.000 Euro je Person dazu. Insgesamt beläuft sich die Summe also auf 1.240.000 Euro. Die Million, die das Rote Kreuz ausgezahlt hat, ist in dieser Rechnung nicht berücksichtigt.

6 Millionen Tote in Polen (Wiedergutmachungen)

Da ist die polnische Forderung geradezu bescheiden. Schließlich wurden während der deutschen Besatzungszeit 6.000.000 Menschen getötet. Deutschland soll, wenn man das so aufrechnen möchte, für jeden Toten rechnerisch ca. 217.000 Euro zahlen. Zinsen und Inflation dürften enthalten sein.

Auf der Potsdamer Konferenz wurde 1945 festgelegt, dass Polens Reparationsansprüche wie die der Sowjetunion durch Demontagen aus der Sowjetischen Besatzungszone sowie durch das deutsche Auslandsvermögen in Bulgarien, Finnland, Rumänien, Ungarn und Österreich befriedigt werden sollten. Im August 1945 einigten sich beide Länder über einen Verteilungsschlüssel. Nachdem die Sowjetunion aufgrund der Erfahrungen des Volksaufstands vom 17. Juni auf weitere Reparationen verzichtet hatte, erklärte die polnische Regierung am 23. August 1953, dass Deutschland „seinen Verpflichtungen zur Zahlung von Reparationen bereits in bedeutendem Maße nachgekommen“ sei und dass sie deswegen mit Wirkung vom 1. Januar 1954 auf weitere Zahlungen verzichte, „um damit einen Beitrag zur Lösung der deutschen Frage […] zu leisten“. Link folgen

Deutsche Reparationen nach dem Zweiten Weltkrieg – Wikipedia

Klar, wer sich gegen solche Forderungen sperrt, hat aus der Geschichte (z.B. dem Kolonialismus) nichts gelernt oder wie Amnesty International meint: „Unkenntnis sorgt für Verklärung“. Zum Glück bleibt unsere Regierung wenigstens an dieser Stelle hart und lehnt weitere Zahlungen ab.

Solche Vergleiche einfach so anzustellen, ist wenig sachgerecht. Vielleicht auch unangebracht und unnötig provozierend? Ok!

Palästinenser

Die Palästinenser haben viel Unglück über die Welt gebracht. Sie fühlen sich bis heute im Recht, weil „die Welt“ sie ja so schlecht behandelt. Deutschland bezahlt zur Unterstützung der Menschen in den Palästinensergebieten Millionenbeträge. Wir gehören zu den größten Geldgebern überhaupt. Für die Jahre 2021 und 2022 sind 340 Millionen Euro zugesagt.

Man sieht: In Deutschland ist was zu holen. Jetzt muss alles schnell gehen. Schließlich wird von Deutschland bald nichts mehr zu erwarten sein. Die Deindustrialisierung schreitet voran. Die, die diese vor allem betreiben, sind vor allem auch diejenigen, die den Ausverkauf unseres Landes vorantreiben. Moralismus und Gutmenschentum in Action.


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Ich kann die Leute nicht ändern, aber meinen Blick auf sie.

Artikelinformationen:

Gesellschaft

Israel, Palästinenser, Polen

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