Ein Green Award und die aktuellen Vibrationen

Wie man Prei­se ver­gibt, die zur Far­ce wer­den und die­se schließ­lich dann von der Jury in über­wäl­ti­gen­der Logik erklärt wird.

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Es gibt tol­le Prei­se. Auch sol­che (Green Awards), die vom Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um und vom Bun­des­au­ßen­mi­nis­te­ri­um (bei­de grün geführt) finan­zi­ell geför­dert wer­den, obwohl es kei­nen Beweis für die Exis­tenz der aus­ge­zeich­ne­ten Gerä­te­schaf­ten, ja nicht mal Plä­ne dafür, gibt. Es kommt halt auf die Idee an, sagt die Jury. Egal, ob eine „Erfin­dung“ (in dem Fall buch­stäb­lich gemeint) funk­tio­niert oder nicht (Stich­wort: Wär­me­pum­pe H2-rea­dy – die FDP Schimäre).

Wirt­schafts­mi­nis­ter Robert Habeck begeis­ter­te als Gast­red­ner. Hohe Star­dich­te auf dem Green Carpet.

Quel­le

Belo­bi­gun­gen für der­lei Scha­ber­nack gibts in den deut­schen Medi­en jeden­falls auch:

In der Kate­go­rie „Youngs­ter“ gewann Jere­mi­ah Thoron­ka, der mit 17 ein Gerät erfand, dass Vibra­tio­nen von Ver­kehrs­teil­neh­mern in Elek­tri­zi­tät umwan­delt. Das eben­falls von ihm gegrün­de­te Start-Ups Optim Ener­gy soll mit­hil­fe die­ser Tech­no­lo­gie meh­re­re Schu­len und Haus­hal­te in sei­nem Hei­mat­land Sier­ra Leo­ne kos­ten­los mit Strom versorgen.

Quel­le: Netz­welt

Auf­ge­deckt hat die­sen klei­nen Scha­ber­nack ein Jour­na­list, den ich echt nicht lei­den kann und des­sen Blog ich des­halb kaum gele­sen habe. Auch nicht den, für den Alex­an­der Wendt – so heißt er – die­sen kon­kre­ten Arti­kel geschrie­ben hat. Jan Fleisch­hau­er, Kolum­nist beim Focus, berich­tet in sei­nem letz­ten Bei­trag über die­sen von Wendt auf­ge­deck­ten Schildbürgerstreich.

Der Erfin­der Jere­mi­ah Thoron­ka aus Sier­ra Leo­ne hat den dies­jäh­ri­gen „Green Award“ des Gre­en­tech-Fes­ti­vals erhal­ten. Am 14. Juni wur­de er in Ber­lin für zwei bahn­bre­chen­de Strom­erzeu­gungs­an­la­gen in sei­nem Hei­mat­land ausgezeichnet. […] 


Das Dum­me ist nur: Das Gerät, für das Jere­mi­ah Thoron­ka den „Green Award“ erhielt, hat noch nie jemand gese­hen. Es gibt kei­nen Beleg, dass es funk­tio­niert, es exis­tiert nicht mal ein Foto oder wenigs­tens eine nähe­re tech­ni­sche Information.

Macht nichts. Nach­dem Alex­an­der Wendt die Pos­se auf­deck­te, erklär­te die Fes­ti­val­lei­tung: Die Gerä­te wür­den, lei­der, nicht mehr exis­tie­ren. Aber man habe den Preis­trä­ger als „Vor­bild“ ken­nen­ge­lernt, der vie­le Men­schen „für das The­ma der Ener­gie­ver­sor­gung aus erneu­er­ba­ren Quel­len sen­si­bi­li­sie­ren und begeis­tern“ könne.

Jan Fleisch­hau­er – der schwar­ze Kanal, Focus

Gott, womit haben wir son Scheiß bloß verdient? 

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
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2 Gedanken zu „Ein Green Award und die aktuellen Vibrationen“

  1. Juri Nello 470 1. Juli 2023 um 19:25

    Schlim­mer fin­de ich ja, dass sonst alle Kul­tur- und Medi­en­prei­se im Sin­ne der Kriegs­pro­pa­gan­da ver­lie­hen wur­den. Das spricht natür­lich auch Bände.

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