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Der Alte Friedhof muss nicht auch so aussehen.

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Wer hier mitliest, hat vielleicht mitbekommen, dass die Mutter meiner Frau und meine Mutter innerhalb eines guten halben Jahres verstorben sind. Der Friedhof, auf dem auch schon mein Vater und dessen Bruder beerdigt wurden, nennen wir „Alten Friedhof“. Er befindet sich im Städtchen gleich gegenüber der Grundschule. Das ist die Schule, an die meine Mutter, meine Schwester, meine Nichte und nun auch mein Großneffe gingen bzw. gehen.

Einer meiner besten und ältesten Freunde und ich sind ebenfalls dort zu Schule gegangen. Er ist leider schon sehr früh verstorben und auch dort – auf dem alten Friedhof – beerdigt. Wir besuchen den Friedhof häufig und tun das, was man allgemein mit dem Begriff Grabpflege verbindet. Aber diese Besuche sind mehr.

Mir kommt es so vor, als sei alles erst endgültig, seitdem die Namen unserer Mütter auf den Grabsteinen stehen. Es ist immer noch schwer, wenn unsere Gedanken zu ihnen wandern. Dabei sind unsere beiden Mütter wirklich alt geworden. Sie waren nie schwer krank. Ich meine, lebensgefährliche Erkrankungen blieben beiden erspart. Davon, dass Alter nichts für Feiglinge ist, haben beide aber ein Lied singen können.

So ist das Leben. Wir gehen auf die siebzig zu und haben längst eine gewisse Vorstellung davon bekommen, was es bedeutet alt zu werden bzw. alt zu sein. Ich erinnere mich gut, dass mein Schwiegervater, der leider schon 1985 verstorben ist, immer entschieden gegen Friedhofsbesuche gewesen ist. Er benutze dafür die Erklärung, dass er dort schließlich noch genügend Zeit verbringen werde. Eigentlich hat er recht.

Trotzdem ist der Friedhof wichtig für uns. Umso mehr halten wir es für recht elend, in welchem Zustand sich gerade dieser Friedhof auch im Vergleich mit anderen im städtischen Verantwortungsbereich befindet. Alter Friedhof sollte aufgrund seines Namens doch nicht gleichgesetzt werden mit vernachlässigbar.

In dieser Woche haben wir in der Zeitung gelesen, dass sich offenbar einige Leute über seinen Zustand beschwert haben. Allerdings soll der Friedhof nicht, wie wir es empfinden, eine Sonderstellung haben im Hinblick auf seinen Zustand. Anderswo im Stadtgebiet soll es ähnlich aussehen.

Wir möchten nicht, dass die Frauen und Männer, die auf dem sogenannten Bauhof für die Stadt (also uns alle) arbeiten, für den Eindruck der Friedhöfe kritisiert werden. Bei den großen Grünflächen, die hier zu betreuen bzw. zu bearbeiten sind, bleibt es auch angesichts der klimatischen Verhältnisse (viel Regen) nicht aus, dass das Unkraut überschießt.

Wir sehen, dass im Land die komplette Infrastruktur (leider ist dies nicht übertrieben) ziemlich gelitten hat. Ich habe mich hier an anderer Stelle oft genug, darüber beklagt. Warum sollten ausgerechnet unsere Friedhöfe von der Vernachlässigung ausgeklammert sein, zumal die Kosten für das Instandhalten heutzutage sicher riesige Positionen im Haushalt darstellen.

Es gibt auf diesem Friedhof auch Gräber, die scheinbar von niemandem mehr gepflegt/besucht werden. Sie sehen traurig aus. Gleich neben dem Grab unserer Eltern ist so eines. Wahrscheinlich sind die Angehörigen inzwischen auch verstorben oder vielleicht weit weg gezogen. Es wäre die Aufgabe der kommunalen Verwaltung, solche Dinge in einer vertretbaren Zeit zu klären. Auch deshalb, weil wir schon vor über acht Monaten auf den Tatbestand hingewiesen hatten. Aber …

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Horst Schulte
Herausgeber, Blogger, Autor und Hobby-Fotograf
Seit 2004 blogge ich über Politik und Gesellschaft – also seit die meisten noch SMS statt Tweets geschrieben haben. Mit 70 Jahren lebe ich immer noch im schönen Bedburg, direkt vor den Toren Kölns, und schreibe über alles, was die Welt bewegt (oder mich zumindest vom Sofa aufstehen lässt).

VOR
Artikelinformationen:

Privat

Bedburg, Familie

Quelle Featured-Image: HorstSchulte.com...

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