Die Serie hät­te mehr Auf­merk­sam­keit ver­dient. Aber wenn Bares für Rares oder Das Som­mer­haus der Stars läuft, gucken die Leu­te lie­ber das. Typisch deutsch eben.

Fast hat­te ich es mir gedacht! Die Quo­te von »Wer wir sind« scheint für den Teil der linea­ren Aus­strah­lung schwach gewe­sen zu sein. Für die Fol­gen 1 – 3 gilt das zumin­dest. Bedrü­cken­de Pro­ble­me möch­ten vie­le in die­sen trau­ri­gen Zei­ten nicht so gern sehen. 

Jeden­falls haben „Bares für Rares“ oder „Das Som­mer­haus der Stars“ quo­ten­tech­nisch den Vogel abgeschossen. 

Dass die Fol­gen 4 – 6 am Frei­tag­abend im linea­ren Fern­se­hen bes­ser ange­nom­men wur­den, erwar­te ich nicht. Viel­leicht ändert sich die schwa­che Reso­nanz, wenn die Strea­ming-Quo­ten berück­sich­tigt wurden.

Es wäre scha­de, denn die Serie hat Auf­merk­sam­keit ver­dient. Ich fand den Plot inter­es­sant und die Dar­stel­ler haben mich eben­falls überzeugt. 

Eigent­lich gibt es in der Serie zwei inter­es­san­te Erzähl­strän­ge. War­um die Autoren der Bespre­chun­gen sich auf den fokus­siert haben, der von der Geschich­te einer Vie­rer­grup­pe jun­ger Kli­ma­ak­ti­vis­ten han­del­te, kann ich mir nicht erklä­ren. Noch viel weni­ger, dass min­des­tens in einer Bespre­chung die tra­gi­sche Geschich­te des jun­gen Den­nis ein­fach weg­ge­las­sen wur­de. Mat­thi­as Han­ne­mann, FAZ, hat die­sen Teil der Geschich­te aus­drück­lich gewür­digt. Er bezeich­net sie als „mit­rei­ßend gespiel­te Tra­gö­die um Den­nis“. Dem kann ich nur zustim­men. In die­ser „losen Ver­zah­nung“ inner­halb des Plots ging mir das unter. 

Es ist nicht das Pri­vi­leg der heu­ti­gen Jugend ihren Eltern auf die Ner­ven zu gehen, mit ihren ver­meint­lich alter­na­tiv­lo­sen, von über­stei­ger­tem Idea­lis­mus ange­trie­be­nen Aktio­nen. Die Pen­dants in mei­ner Gene­ra­ti­on waren die­je­ni­gen, die sich – in etwas spä­te­rem Lebens­al­ter – inner­halb einer recht gro­ßen Bewe­gung mit heh­ren Zie­len dem Ter­ro­ris­mus zuwandten. 

Man mag sich nicht vor­stel­len, wie leicht einem die Kin­der in einem bestimm­ten Alter ent­glei­ten kön­nen. Die Anklän­ge, dass wir, die Älte­ren, (schließ­lich sind es immer irgend­wel­che ande­ren!) alles falsch gemacht haben und damit jedes Ver­trau­en uns ver­lo­ren hät­ten, durf­te nicht feh­len. Wie ande­re Par­al­le­len zu unse­rer Zeit, die aller­dings nicht alle auf dem Zet­tel haben. 

Mit die­ser Geschich­te, einem alles in allem sehr inter­es­san­ten und mit­rei­ßen­den Dra­ma, das nicht gera­de mit einem Cliff­han­ger ende­te, wäre den­noch eine 2. Staf­fel drin. Die Geschich­te war irgend­wie nicht zu Ende erzählt.

8.7

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Kategorie: Privat

Schlagworte: ARD Serie

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