Dennis, ein wütender Einzelkämpfer mit Herz und Zerstörungswut

Die Serie hätte mehr Aufmerksamkeit verdient. Aber wenn Bares für Rares oder Das Sommerhaus der Stars läuft, gucken die Leute lieber das. Typisch deutsch eben.
Horst Schulte

3 Minuten Lesezeit

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Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 1 Jahr zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Fast hatte ich es mir gedacht! Die Quote von »Wer wir sind« scheint für den Teil der linearen Ausstrahlung schwach gewesen zu sein. Für die Folgen 1–3 gilt das zumindest. Bedrückende Probleme möchten viele in diesen traurigen Zeiten nicht so gern sehen.

Jedenfalls haben „Bares für Rares“ oder „Das Sommerhaus der Stars“ quotentechnisch den Vogel abgeschossen.

Dass die Folgen 4–6 am Freitagabend im linearen Fernsehen besser angenommen wurden, erwarte ich nicht. Vielleicht ändert sich die schwache Resonanz, wenn die Streaming-Quoten berücksichtigt wurden.

Es wäre schade, denn die Serie hat Aufmerksamkeit verdient. Ich fand den Plot interessant und die Darsteller haben mich ebenfalls überzeugt.

Eigentlich gibt es in der Serie zwei interessante Erzählstränge. Warum die Autoren der Besprechungen sich auf den fokussiert haben, der von der Geschichte einer Vierergruppe junger Klimaaktivisten handelte, kann ich mir nicht erklären. Noch viel weniger, dass mindestens in einer Besprechung die tragische Geschichte des jungen Dennis einfach weggelassen wurde. Matthias Hannemann, FAZ, hat diesen Teil der Geschichte ausdrücklich gewürdigt. Er bezeichnet sie als „mitreißend gespielte Tragödie um Dennis“. Dem kann ich nur zustimmen. In dieser „losen Verzahnung“ innerhalb des Plots ging mir das unter.

Es ist nicht das Privileg der heutigen Jugend ihren Eltern auf die Nerven zu gehen, mit ihren vermeintlich alternativlosen, von übersteigertem Idealismus angetriebenen Aktionen. Die Pendants in meiner Generation waren diejenigen, die sich – in etwas späterem Lebensalter – innerhalb einer recht großen Bewegung mit hehren Zielen dem Terrorismus zuwandten.

Man mag sich nicht vorstellen, wie leicht einem die Kinder in einem bestimmten Alter entgleiten können. Die Anklänge, dass wir, die Älteren, (schließlich sind es immer irgendwelche anderen!) alles falsch gemacht haben und damit jedes Vertrauen uns verloren hätten, durfte nicht fehlen. Wie andere Parallelen zu unserer Zeit, die allerdings nicht alle auf dem Zettel haben.

Mit dieser Geschichte, einem alles in allem sehr interessanten und mitreißenden Drama, das nicht gerade mit einem Cliffhanger endete, wäre dennoch eine 2. Staffel drin. Die Geschichte war irgendwie nicht zu Ende erzählt.

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Ich bin Horst Schulte

Herausgeber, Blogger, Amateurfotograf

alleiniger Autor dieses Blogs

Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Ich kann die Leute nicht ändern, aber meinen Blick auf sie.

Artikelinformationen:

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ARD, Denis, Serie, Wer wir sind

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