Die einfachen Dinge sind häufig die besten

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Heu­te Abend gibts bei uns Apfel-Pfann­ku­chen, frisch zube­rei­tet. Also nichts aus der „Retor­te“. Da kommt mir eine Remi­nis­zenz aus mei­nen Kin­der- und Jugend­ta­gen in den Sinn. Seit damals hat sich so wahn­sin­nig viel ver­än­dert, auch mei­ne Ess­ge­wohn­hei­ten. Ich bin heu­te nicht mehr ver­schnuppt, son­dern esse (die Waa­ge ist mein Zeu­ge) fast alles.

Ich erin­ne­re mich, dass es sicher zwei­mal im Monat, jeweils frei­tags, eine Milch­sup­pe (Vanil­le, Hafer­flo­cken, Milch­reis, Grieß­sup­pe, Knüb­bel­chen­sup­pe) und danach Pfann­ku­chen (für Papa, mit Speck und Salat) gab. Für uns ande­re gabs Kir­schen, Blau­bee­ren, Äpfeln etc.), Schnib­bels- oder Reibekuchen. 

Der Frei­tag war tra­di­tio­nell fleisch­los. Genau­so, wie es sich für eine ordent­li­che katho­li­sche Fami­lie gehör­te. Mal gabs Fisch, auch Brat­he­rin­ge oder Roll­möp­se. Herings-Sah­ne-Dip mit Pell­kar­tof­feln waren eine Köstlichkeit.

Unab­hän­gig vom christ­li­chen Anspruch waren wir Kin­der von die­sem Teil des Spei­se­zet­tels meist recht angetan. 

Ich hat­te aller­dings mei­ne favo­ri­sier­te Sup­pe. Zum Glück frag­te Mama mit­un­ter danach, wel­che Varia­tio­nen gera­de beliebt waren. In der Regel war klar, dass geges­sen wur­de, was auf den Tisch kam. Auch, wenn das nicht immer ohne Mur­ren passierte.

Ich wür­de sagen, dass in den 1950-er und 1960-er Jah­ren bei uns zu Hau­se noch sel­ten Fleisch auf dem Spei­se­plan gestan­den hat. Es war eine Geldfrage. 

An Hei­lig­abend und Sil­ves­ter wur­den zu die­ser Zeit in der Regel Brüh­würst­chen mit Kar­tof­fel­sa­lat ser­viert. In den sieb­zi­gern gab es an die­sen Fei­er­ta­gen Schwei­ne­lend­chen. Der sozia­le Auf­stieg wur­de auf die­se Wei­se auch ein wenig zelebriert. 

Es war schon ein Fest­mahl, die gan­ze Fami­lie wuss­te es zu schät­zen. Die Ansprü­che stie­gen, der Fleisch­kon­sum mutier­te zu dem, was vie­le längst zum Umden­ken bewegt hat. Ich ver­mu­te, ähn­li­che Trends gab es in ganz vie­len Familien.

Heu­te über­trifft man ein­an­der gern mit kuli­na­ri­schen Genüs­sen. Ich wür­de sagen, es gehört bei­na­he zum fei­nen Ton, an jedem Weih­nach­ten oder zu ande­ren Fami­li­en­tref­fen die gela­de­nen Gäs­te zu über­ra­schen. Immer eine neue, gern auch teu­re Lecke­rei, mit der man nicht nur Freu­de berei­ten, son­dern Ein­druck schin­den möchte. 

Die­se Bemü­hun­gen gehen ein­her mit dem Teil, der als Stress in unse­ren Voka­bel-Vor­rat Ein­gang gefun­den hat und über den vie­le ins­be­son­de­re zum Weih­nachts­fest kla­gen. Es geht eben auch anders. Man kann Kar­tof­fel- oder Nudel­sa­lat und Würst­chen, wahl­wei­se mit klei­nen Fri­ka­del­len (gern vegan) anbie­ten. Das geht schnell. So kann die gan­ze Fami­lie sich auf das kon­zen­trie­ren, wor­um es eigent­lich gehen sollte.

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: essen

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