Kirschpfannkuchen

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In mei­nem Fall hat #Fri­day­For­Fu­ture das ver­schüt­te­te (ver­dräng­te) Bewusst­sein dar­über, dass es so nicht wei­ter­ge­hen kann, wach­ge­rüt­telt. Für mei­ne Frau kann ich das eben­so behaup­ten wie für Tei­le mei­ner Fami­lie. Für Freun­de und Bekann­te auch.

Klar ist, dass Ver­hal­tens­än­de­run­gen des Ein­zel­nen kaum etwas aus­ma­chen. Aber dar­um geht es auch nicht. Gut ist, dass viel fri­scher Wind auf­ge­kom­men ist. Gut lüf­ten, das wird uns in Deutsch­land in der kom­men­den Woche bei den vor­her­ge­sag­ten Tem­pe­ra­tu­ren (ca. 40 Grad) klar wer­den, tut gut.

Als Kin­der hat­ten mei­ne Schwes­ter und ich das Glück in einer wun­der­schö­nen Umge­bung auf­zu­wach­sen. Unser Vater war Gärt­ner. Wir hat­ten Obst und Gemü­se satt. 

Fleisch konn­ten wir uns nur ein­mal die Woche, am Sonn­tag, leis­ten oder höchs­tens mal ganz aus­nahms­wei­se. Das war dann Brat­wurst, fal­sches Kote­lett oder Hack­bra­ten. Als gute Katho­li­ken war der Frei­tag grund­sätz­lich fleisch­frei. Das soll­te man gene­rell wie­der ein­füh­ren! Fisch war damals zu teu­er. Des­halb war eine Milch­sup­pe (Knub­bel­brei, Pud­ding­sup­pe oder Milch­reis­sup­pe) obli­ga­to­risch. Danach gab es – je nach Sai­son – einen Schnib­bel­ku­chen, einen Pfann­ku­chen und hin und wie­der ech­te Reibekuchen. 

Die vari­an­ten­reichs­te Aus­füh­rung bot der Pfann­ku­chen. Den mach­te mei­ne Mut­ter mit Speck (für Papa) und für sie, Anne und mich waren es die gelieb­ten Pfann­ku­chen mit Kir­schen, Äpfel, Pflau­men oder Bee­ren. Zur Milch­reis­sup­pe nah­men wir manch­mal Tro­cken­obst. Ich war damals kein star­ker Esser. Essen glich damals eher einer Zwangs­maß­nah­me. Die Zei­ten haben sich geändert. ?

In die­sem Jahr haben wir etli­che Male Spar­gel geges­sen. Ich esse dazu am liebs­ten ein klei­nes Steak oder Schwei­ne­lend­chen. Aber in die­sem Jahr haben wir es meis­tens ein biss­chen anders gemacht und ihn ent­we­der nur mit Kar­tof­feln oder mit etwas Schin­ken (rot und gekocht) geges­sen. Statt der übli­cher­wei­se bevor­zug­ten Sau­ce Hol­lan­dai­se haben gute But­ter verwendet. 

Die­se Woche gab es Pfann­ku­chen mit fri­schen Kir­schen. Wäh­rend des Essens fiel mir ein, dass wir erst Juni haben. Also frag­te ich mei­ne Frau, woher denn die Kir­schen kämen. „Aus der Tür­kei“, ant­wor­te­te sie mir. „Oh“, erwi­der­te ich. „Ein Schlag für unse­ren öko­lo­gi­schen Fußabdruck“. 

So ist das jetzt in Zei­ten des Kli­ma­wan­dels und FFF. 

Wenigs­tens den­ken wir im Hau­se Schul­te dar­über nach, was wir kau­fen und sind uns bewusst, dass Kir­schen aus der Tür­kei nicht nur aus poli­ti­schen Grün­den ein biss­chen kri­tisch zu bewer­ten sind. 

Es hät­te deut­sche Kir­schen geben müs­sen. Schließ­lich ist seit Ende Mai Kir­schen­zeit hier in Deutsch­land. War­um sie nicht ange­bo­ten wur­den? – Ich weiß es gera­de nicht.

Die Pfann­ku­chen waren jeden­falls lecker. Und bald sind ja auch bei uns die Spät-Kir­schen reif. Ja, ich kann fleisch­lo­se Wochen über­le­ben. Ich weiß das.

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: essen Klimawandel

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2 Gedanken zu „Kirschpfannkuchen“

  1. „Also frag­te ich mei­ne Frau, woher denn die Kir­schen kämen. „Aus der Tür­kei“, ant­wor­te­te sie mir. „Oh“, erwi­der­te ich. „Ein Schlag für unse­ren öko­lo­gi­schen Fußabdruck“.“

    Sei man froh, dass du mich nicht gefragt hat – ich hät­te dir den kli­ma­schäd­li­chen Pfan­ne­ku­chen gleich wie­der weg­ge­nom­men, grins. Eine ganz nah­rungs­lo­se Woche über­lebst du auch noch…

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