Politik

Einsame Spitzen: Wenn Chrupalla die AfD dekonstruiert, passiert das meistens bei „Markus Lanz“

1 Min. Lesezeit
comment-1 Created with Sketch Beta. 12 Kommentare
152 Aufrufe

Eigentlich wollte ich nach „Markus Lanz“ und seiner Darbietung von Timo Chrupallas AfD-Geschichten schlafen gehen, wieder mit dem frommen Wunsch, dass diese Sendung möglichst viele Menschen gesehen haben mögen, denn besser als Chrupalla kann die AfD und ihre „Politik“ wohl keiner dekonstruieren.

Ich würde zu gern einmal Mäuschen spielen, wenn solche Leute von irgendwelchen hoch bezahlten Coaches vor solchen Talkshows vorbereitet werden. An Chrupallas Stelle würde ich das Geld zurückverlangen.


Danach bin ich bei der ARD – Doku „Einsame Spitze“ gelandet und dort bis zum Schluss hängen geblieben. Die Doku birgt Potenzial für überraschende Erkenntnisse.

Gefällt Ihnen der Artikel? Dann teilen Sie ihn mit Ihren Freunden.
Quelle Featured-Image: HorstSchulte.com

Letztes Update:

12 Gedanken zu „Einsame Spitzen: Wenn Chrupalla die AfD dekonstruiert, passiert das meistens bei „Markus Lanz““

  1. Lanz fand ich sehr schlecht vorbereitet, wenn er schon meint, er müsse AFDlern eine Plattform im Tv bieten.

    AntwortenAntworten
  2. Wenn Chrupalla mit seinen Auftritten in ÖRR-Talksendungen der AFD schaden könnte, würde er dort nicht mehr auftreten.

    Die Anhänger der Partei schauen diese Sendungen, fühlen sich durch die Auftritte ihrer Parteioberen bestätigt und tragen das in all ihren einschlägigen Wirkungskanälen weiter.

    Der Mann mag so blöd sein und Unsinn reden, wie er will: Jeder seiner Auftritte bei Lanz und Co. ist in diesem Sinn ein Erfolg und gewinnt potenziell neue Anhänger!

    Diejenigen (wie wir), die angesichts solcher Auftritte vor Kopfschütteln und Lachen Schleudertraumata kriegen, sind gar nicht Zielgruppe. Selbst wenn ‚wir‘ auf solche Weise Rechtsextremisten „inhaltlich zu stellen“ glauben — das interessiert niemanden von denen, für die sich die AFD interessiert.

    Die behaupten irgendetwas, sie lügen irgendetwas. Wir „stellen sie inhaltlich“, und was passiert? Am nächsten Tag behaupten und lügen sie genau dasselbe wieder, im selben Wortlaut. Sie sind die Gewinner des Diskurses, auch, wenn gar keiner stattfand, sondern bloß Taubenschach.

    M.a.W. es gibt keine Wirkungsmacht von uns (den Guten) auf diejenigen, die den verschwörerischen Unsinn glauben, den diese Parteikasper (die Bösen) verzapfen. Und das wissen die ganz genau.

    AntwortenAntworten
  3. So wenig Vertrauen in die Menschen, Boris? Die Erfahrungen (auch die aus den USA) sprechen dafür, dass du nicht falsch liegst mit deinem miesen Urteil in die Aufnahme- und Verarbeitungsbereitschaft der Leute. Alle Auftritte der AfD-Koryphäen zu verbieten oder zu vermeiden, fände ich allerdings reichlich undemokratisch. Aber solche Überlegungen spielen ja in diesen Zeiten auch keine Rolle mehr.

    Solche übermäßige Korrektheit im Sinne des Kampfes um die Demokratie sind ja auch zu bestaunen im Umgang mt dem Shakira-Fall in Berlin. Da wird, vermutlich nicht zuletzt aufgrund der „Beteiligung“ des kleinen Bruders ein antisemitischer Beispielfall in Deutschland hochgejazzt ohne Hinweis darauf, dass es sich bei dem Angreifer um einen arabischen Migranten handelt. Auch in einem solchen Fall würde ich persönlich von einer krassen Fehlleistung der Medien sprechen. Aber auch das wirst du natürlich ganz anders sehen. In fast allen Medien, in denen ich über den Fall las, war von der Herkunft des Angreifes keine Rede. Man sprach stattdessen von einem propalästinensischen Studenten. Nur in der Tagesschau (sic?) und im Tagesspiegel wurde die Herkunft erwähnt.

    AntwortenAntworten
  4. Über diesen Shakira-Fall habe ich nichts gelesen oder gesehen. Kann ich nichts zu sagen.

    Mein Urteil über die Aufnahme- und Verarbeitungsbereitschaft der Menschen sehe ich eher als rein sachlich. Menschen, die Verschwörungsideologien verfallen sind, verhalten sich grundsätzlich so. Da ist nichts, was man inhaltlich stellen könnte, um sie vom besseren, weil nicht er- und verlogenen Weltbild zu überzeugen.

    Die sind im Hamsterrad, weil sie dort gefunden haben, was man, so glauben sie, ihnen zuvor vorenthalten hat: Sicherheit ihres Weltbildes, Gleichgesinnte, Menschen, die ihnen Bestätigung liefern und voran gehen, meinetwegen Geborgenheit und Perspektive.

    Mainstream- oder System-Medien, linksgrüne (versiffte) Politiker, die grundsätzlich alles falsch machen und unser Land vor die Hunde gehen lassen und all der andere linke Schmock belügen sie nur und manipulieren die (vorgebliche) Wahrheit.

    Wie viele Verschwörungsgläubige hat man bisher aus der AFD-Gefolgschaft heraus-überzeugen können? Oder von den „Querdenkern“? Wahrscheinlich so verschwindend wenige wie man mit rationalen Argumenten, mit „inhaltlich stellen“, aus den Fängen von Scientology befreien konnte.

    AntwortenAntworten
  5. Da ist nichts, was man inhaltlich stellen könnte, um sie vom besseren, weil nicht er- und verlogenen Weltbild zu überzeugen.

    So merkwürdig das ist, leider leben wir damit. Die Frage ist nun, ob wir unsere Glaubensgrundsätze deshalb aufgeben und dabei auch demokratische Spiegelregeln (die gibt es doch?) abzuräumen. Die Vereinfacher scheinen es in dieser Zeit, die hochkomplexe Fragestellungen an zu vielen Ecken gleichzeitig zeigen, leicht zu haben. Manchmal kann man sich inzwischen schon einen Spaß draus machen. Spaß ist das falsche Wort dafür. Die Demos für Demokratie werden übrigens von der Regierung bezahlt. 60 EUR soll an jede Person gezahlt werden. Wenn ich das höre, sogar von Menschen, die ich kenne, bleibt mir die Spucke weg.

    AntwortenAntworten
  6. Ich hatte doch in einem anderen Kommentar geschrieben, dass ich 7.500 EUR steuerfrei von der BuReg bezahlt bekommen habe für die Teilnahme in Frankfurt. Die Hamburger haben sogar, so ich zuverlässig gehört habe, 500 EUR mehr bekommen.

    Jetzt, wo wir wissen, dass dort tatsächlich 180.000 Teilnehmer dabei waren, nicht bloß 50.000, können wir ausrechnen, dass die BuReg alleine für die Hamburger Großdemo ca. 1,44 Mrd EUR locker gemacht hat.

    Die Demos werden aus einem geheimen Sondervermögen finanziert, aus gut informierten Kreisen soll es sich dabei um rund 45 Milliarden EUR handeln. Für den Wahlkampf ab Anfang 2025 werden geheim nochmal 50 Milliarden EUR zur Finanzierung von Kundgebungen und Demos gegen die AFD hinzukommen.

    Ein Wahnsinn ist das. Bei der nächsten Großdemo in Frankfurt bin ich wieder dabei. Nochmal 7.500 EUR sind fast ein neues Motorrad… drei Demos und ich habe zu Ostern meine Wunsch-Harley zusammen! 😉

    AntwortenAntworten
  7. Besonders renitente Demokraten müssen eben auch besser bezahlt werden. Insofern, alle Achtung. Demnächst ist hier auch eine Demo, also gleich im Städtchen. Mal gucken, was unser Bürgermeister locker macht.

    Die Leistung finde ich anständig von unserer Regierung. Wer hätte gedacht, dass der Christian doch so viel Geld locker machen würde? Die großen Demos habe ich nicht besucht, weil ich mich in Großstädten nicht mehr wohlfühle. Das hat mit mir und meinem Alter zu tun. Außerdem würde meine Frau mich nicht begleiten und das geht dann gar nicht. Aber hier nehmen wir natürlich teil. Es wäre immerhin auch die 2. Demo.

    AntwortenAntworten
  8. Markus Lanz wollte Quoten und hatte wirklich geglaubt, dass er einen Parteivorsitzenden, das ist ja schon ne`Nummer, so einfach entzaubern und bloß stellen könnte, wie eine Sprecherin der Klimakleber. Dazu braucht es nicht nur eine gute Vorbereitung, sondern auch streitbare Gäste, die argumentativ zu streiten bereit sind, mindestens im Kaliber einer Strack-Zimmermann. Chrupalla und viele der AfD haben in den letzten Jahren begriffen und gelernt, auf welcher Klaviatur sie wie und wo zu spielen haben. Ich schaue oft den meist sehr interessanten Talk, aber an diesem Abend hat nach meinem Empfinden Markus Lanz der Sache einen Bärendienst erwiesen.

    Und Rietzschel erteilt im letzten Redebeitrag der Sendung der AfD noch den Ritterschlag, indem diese im Rahmen der EU „richtig“ erkannt hat ( was wissenschaftlich nachweisbar sei ), warum sich die EU- Politik von der Bevölkerung immer mehr entfremdet und andere Parteien dazu keine Lösungen haben.

    AntwortenAntworten
  9. @Menachem, ein komisches Gefühl habe ich nach den Talks mit AfD-Beteiligung immer. Und vielleicht ist es ja richtig, wenn gefordert wird, diesen Menschen keine Bühne zu geben. Es geht aber meines Erachtens nicht darum, die Teilnehmer der Rechten zu beschimpfen oder rhetorisch gegen sie zu punkten (Strack-Zimmermann). Es geht immer noch darum, die Leute mit Argumenten zu überzeugen. Dass kann die AfD-Seite nicht leisten. Jedenfalls höre ich dort keine Argumente, sondern nur oberflächliches Gebrubbel. Das genau dieses Gebrubbel bei den AfD-Anhängern gut ankommt, ist allerdings frustrierend. Zudem zeigen die „Verhandlungen“ in den asozialen Medien, wie solche Auftritte zugunsten der Rechten ausgeschlachtet werden. Wer hat da nicht das Gefühl, dass es vielleicht besser wäre, ganz auf die Beteiligung solcher Leute zu verzichten? Wenn wir dem aber nachgeben, verhalten wir uns IMHO nicht demokratisch. So viel Zutrauen zur Öffentlich sollten wir haben, dass die Beteiligung von Chrupalla und anderen so eingeordnet wird, dass es insgesamt negativ auf sie zurückschlägt und nicht auf die anderen.

    Wenn z.B. jemand behauptet, die EU habe sich von der Bevölkerung immer mehr entfremdet, kann ich das nachvollziehen. Wie wars nach dem Brexit? Alle schworen Stein und Bein, dass nun Strukturreformen erfolgen werden. Passiert ist (wieder) nichts! Dass heißt nicht, dass ich nicht trotzdem FÜR Europa bin. Aber Kritik an diesem Laden ist völlig legitim. Wenn die AfD das Ende dieser EU fordert, geht das für mich zu weit. Und für die allermeisten anderen auch. Also, wir müssen bereit und in der Lage sein, uns gegen diese Printenköpfe zu behaupten.

    AntwortenAntworten
  10. @Horst, ich stimme deinen Überlegung durchaus zu. Aber vielfach geht es ja um angstbesetzte Themen, wie Wohlstandsverlust, Zukunftsängste….. Diese nicht greifbaren emotionalen Sorgen lassen sich nach meiner Erfahrung und Einschätzung durch sachliche Argumente nicht aufweichen.

    AntwortenAntworten
  11. Mit diesem Pfund wuchern die Rechten. Eigentlich alle Populisten. Da hast du recht. Gegen Emotionen kann man nicht an argumentieren. Das bleibt meistens erfolglos.

    AntwortenAntworten

Kommentieren


Hier im Blog werden bei Abgabe von Kommentaren keine IP-Adressen gespeichert! Ihre E-Mail-Adresse wird NIE veröffentlicht! Sie können anonym kommentieren. Ihr Name und Ihre E-Mail-Adresse müssen nicht eingegeben werden.

Meine Kommentar-Politik: Ich mag Kommentare, und ich schätze die Zeit, die du zu dem Zweck investierst, Ideen auszutauschen und Feedback zu geben. Nur Kommentare, die als Spam oder eindeutig Werbezwecken dienen, werden gelöscht.



Your Mastodon Instance
Share to...