Kleine Neujahrs Brezel für 7,20 € – darfs sonst noch etwas sein?

Die Inflation in Deutschland wird für 2025 auf etwa 2,2 % geschätzt, doch die tatsächliche Belastung für Verbraucher ist durch steigende Preise in Bereichen wie Strom, Lebensmittel und Mobilität deutlich höher spürbar.
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Eine kleine Fleischwurst = 6,50 €, eine kleine Brezel zu Neujahr = 7,20 €. Adobe Foto-Abo von 9,99 € (gut, 10 Jahre lang gab es keine Preiserhöhung), ab 15.01. 50 % mehr! Klar muss man seine Einkäufe nicht im Bäckereifachgeschäft oder in der Metzgerei seines Vertrauens tätigen. Es gibt preiswertere Alternativen.

Wie lange dieser Preisauftrieb nicht gestoppt wird bzw. wann auch die noch vergleichsweise günstigen Angebote (2,60 €) für eine Brezel in einer größeren Filialbäckerei verschwinden?

Und, und, und. Angeblich liegt die Inflation bei 2 %. Was die Preisentwicklung der letzten Jahre allerdings tatsächlich für die Menschen bedeutet, ist nicht Teil dieser Meldung, die mal wieder durch die Medien geht.

Einmal ganz davon abgesehen, dass manche Preiserhöhungen nicht zwingend plausibel sind, machen sich die Unternehmen in Deutschland und anderswo die intransparente Lage zunutze, indem sie auch andere Sauereien vollbringen, die niemand als kundenfreundlich betrachten wird und die den Verdruss erzeugen – vor allem auch wegen der gezeigten Unverantwortlichkeit.

Von den Energiepreisen, die in Deutschland ihre unheilvolle Wirkung entfalten und die ihrerseits wiederum zu Preiserhöhungen für alle Anlass geben, gar nicht zu reden. Die Strompreisentwicklung wird zu ca. 20 % von hohen Netzentgelten getrieben.

Stromnetzentgelte sind notwendig, weil sie den Zugang zum Stromnetz finanzieren. Sie ermöglichen den Transport von Strom vom Erzeugungsort bis zum Endverbraucher. Da Stromnetze natürliche Monopole sind, wird die Höhe der Entgelte durch staatliche Regulierung festgelegt, um Missbrauch zu verhindern und Kosteneffizienz sicherzustellen. Zudem fördern sie durch Anreizregulierungen Effizienz und Investitionen in das Netz.


Die Gebührenstruktur ist entfernungsunabhängig und richtet sich nach dem Verbrauch sowie der Spannungsebene des Netzanschlusses. Große Verbraucher wie Industriebetriebe erhalten häufig Rabatte, deren Kosten auf private Haushalte umgelegt werden

Im kommenden Jahr werden die Stromnetzentgelte im Bundesdurchschnitt leicht um 3 Prozent sinken. Für unseren Beispielhaushalt mit einem Jahresstromverbrauch von 4.000 kWh ergibt sich so eine Entlastung von 17 Euro brutto im Jahr 2025. Insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Brandenburg werden die Stromnetzgebühren mit bis zu 24 Prozent stark fallen. In Hamburg, Baden-Württemberg und Berlin steigen sie hingegen um 5 bis 8 Prozent.

Quelle

Die durchschnittlichen Netzentgelte für private Haushalte in Deutschland liegen im Jahr 2024 bei etwa 11,62 Cent pro Kilowattstunde (netto). Dies entspricht etwa einem Drittel der Stromrechnung eines Haushalts und zeigt regionale Unterschiede, die von Faktoren wie Netzausbau, erneuerbaren Energien und Netzmanagement abhängen

Wer mag wohl dafür zahlen, wenn reduzierte Netzentgelte („Trotz Milliardenzuschüssen der Bundesregierung steigen die Netzentgelte für Strom im kommenden Jahr deutlich an.“) von der Politik zugesagt werden? Na, Subventionen aus Steuern sind nichts Neues oder irgendwie überraschend. Aber der Bringer scheint diese Methode in diesem Fall auch nicht zu sein.


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Ich kann die Leute nicht ändern, aber meinen Blick auf sie.

Artikelinformationen:

Wirtschaft

Deutschland, Inflation, Preise

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