Ich wünschte, die Kandidatinnen und Kandidaten, die nach dem „Verzicht” von Prof. Frauke Brosius-Gersdorf nun aufs Tableau gehoben werden – egal von welcher Partei –, würden ausnahmslos absagen.
Diejenigen, die sich das angesichts dieser infamen Schmutzkampagne noch „antun” werden, sind in meinen Augen nicht nur Opportunisten, vor allem sind sie illoyal. Ob das in solchen Kreisen irgendwas zählt? Ich bin nicht optimistisch, denn so verschieden vom Durchschnitt der Menschen in unserer Gesellschaft, sind auch diese, sich zur Elite zählenden Personen nicht.
Die Professoren der Rechtswissenschaften, die infrage kommen, kamen in der Causa Brosius-Gersdorf zwar nicht alle mit ihren klugen Einwänden zu Wort. Aber das mag ja der Hoffnung darauf geschuldet gewesen sein, das Amt selbst einmal zu bekleiden.
Über die SPD-Bundestagsfraktion, die sie aufgestellt hatte, schrieb Brosius-Gersdorf hingegen, diese habe »uneingeschränkt vor und hinter mir« gestanden. »Für sie ist es eine Prinzipienfrage, dem Druck unsachlicher und diffamierender Kampagnen nicht nachzugeben.«
Frauke Brosius-Gersdorf verzichtet im Richterstreit auf erneute Kandidatur – DER SPIEGEL
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Ein Verzicht der anderen Kandidaten wäre auch meiner Ansicht nach die optimale Konsequenz, die aus der von der CDU/CSU weiter angeheizten rechten Kampagne gezogen werden könnte.
Am Ende zahlen wir jetzt den Preis für Populismus. Denn die ganze Hetzkampagne ist nichts anderes als Populismus, auf die logische Spitze getrieben. Die nächste Stufe ist dann Lynchjustiz von aufgewiegelten Lynchmobs. Ich bin sicher, Nius, AFD u.a. haben da schon Namen und Pläne in den Schubladen liegen.
@Boris: Das sehe ich leider auch so. Uns stehen schlechte Zeiten ins Haus.