Rufmord mit System – Wenn Hetze und Lüge politische Entscheidungen bestimmen

In den Fall von Professor Frauke Brosius-​Gersdorf habe ich mich hier so ver­bis­sen, dass ich mich selbst fra­ge, was da (mit mir) los ist. 

Vielleicht ist das alles nur der Versuch, mein Mütchen zu küh­len. Oder wie­der eine neue Sau durchs Bloggerdorf zu trei­ben. Das soll ja momen­tan so sein.

Scheiß drauf!


Was wir erlebt haben, ist von einem gro­tes­ken poli­ti­schen und media­len Versagen qua­si getra­gen, dass ich mich ange­ekelt abwen­den möch­te. Es stimmt, dass AfD und NIUS (Reichelts rechts­extre­mes Hetzmedium) hier ihr Meisterstück abge­ge­ben haben. Ich fin­de, alle Medien haben sich in die­sem Fall nicht mit Ruhm bekle­ckert und dar­über hin­aus der Demokratie schwe­ren Schaden zuge­fügt. Denn eine Demokratie kann nicht funk­tio­nie­ren, wenn nicht aus ideologisch-​politischen Gründen getrof­fe­ne Absprachen in die­ser Art und Weise ad absur­dum geführt wer­den. Ich rede nicht von Hinterzimmerdeals. Aber in einer Demokratie braucht es poli­ti­sche Verlässlichkeit. Wenn getrof­fe­ne Absprachen durch Hetze ins Wanken gera­ten, ist das ein Alarmsignal.

Stattdessen haben CDU und CSU-​Abgeordnete plötz­lich ihr Gewissen ent­deckt und sich zum fal­schen Zeitpunkt ument­schie­den. Grundsätzlich muss man Politikern, wie Menschen im Allgemeinen, sol­chen Gesinnnungswandel zuge­ste­hen. Wenn nur in die­sem Fall nicht Hetze und Lüge die Grundlage des­sen dar­ge­stellt hät­ten, auf der die­se Politiker gehan­delt haben bzw. umge­fal­len sind. Immerhin hat ein katho­li­scher Bischof zuge­ge­ben, Opfer der Schmutzkampagne von NIUS und Konsorten zum Opfer gefal­len zu sein. Auch, wenn er die­sen Namen nicht genannt hat, wer sich an die Spitze der „Bewegung” gesetzt hat, wis­sen alle, die die­ses unsäg­li­che Schauspiel ver­folgt haben.


Auch im Nachklapp bzw. den soge­nann­ten media­len Einordnungen sind wie­der Dinge for­mu­liert und wohl bewusst miss­in­ter­pre­tiert wor­den, so dass ich nur mit dem Kopf schüt­teln kann.

Da hat die­ser omi­nö­se öster­rei­chi­sche Plagiatsjäger ein „Gutachten” erstellt und die Uni Hamburg ange­kün­digt, die Doktorarbeit von Brosius-​Gersdorf über­prü­fen zu wol­len. Obwohl wir längst wis­sen, was von sol­chen Vorgängen zu hal­ten ist und wie frag­wür­dig die zur Normalität gewor­de­nen vor­ei­li­gen Schlüsse sind, die vie­le Medien aus die­sen Vorgängen zie­hen, macht die­se Gesellschaft fröh­lich wei­ter und merkt dabei offen­bar nicht ein­mal, wie sehr sie sich durch die­se scham­lo­sen Rufmorde selbst schadet. 

Ich wie­der­ho­le mei­nen from­men Wunsch. Kein Rechtsgelehrter oder eta­blier­ter Anwalt dürf­te sich nun noch bereit­fin­den, eine Kandidatur für das Bundesverfassungsgericht in Erwägung zu ziehen. 

Vielleicht ist das die ein­zi­ge Konsequenz, die unser System noch zulässt: dass sich klu­ge, inte­gre Menschen abwen­den. Es wäre ver­ständ­lich. Aber tragisch.

Suchergebnisse für „Brosius-​Gersdorf“ – Horst Schulte

Diesen Beitrag teilen: 

Entdecke mehr von Horst Schulte

Melde dich für ein Abonnement an, um die neu­es­ten Beiträge per E‑Mail zu erhalten.

HS230625


Horst Schulte, Blogger und politisch interessierter Rentner aus dem Rheinland. Schreibt mit Leidenschaft über Gesellschaft, Medien und Zeitgeschehen – pointiert, kritisch und mit Herz.

Kategorie: Politik

Schlagworte: BrosiusGersdorf Medienversagen

Featured-Image: Verzicht auf Kandidatur Brosius-Gersdorf...

Letztes Update:

Lesezeit: 3 Minute/n

Wörter im Beitrag: 427
Aufgerufen gesamt: 387 mal
Aufgerufen letzte 7 Tage: 387 mal
Aufgerufen heute: 22 mal
🪁 Wir sind alle auf derselben Reise.
Share to...
Your Mastodon Instance