Wenn Shorts zum Augenschmerz werden
Es ist erstaunlich, wie schnell neue Technologien in die Welt hinausgeschleudert werden – ohne Rücksicht darauf, ob sie schon reif sind. Besonders sichtbar wird das in den YouTube Shorts. Da wabern Videos über die Bildschirme, die mit KI-Werkzeugen „aufpoliert“ wurden. Angeblich bessere Qualität. Tatsächlich? Verzerrte Gesichter, seltsame Ränder, ein groteskes Spiel der Pixel.
Von der Illusion der Perfektion
Die Verheißung klingt verführerisch: Künstliche Intelligenz soll alte Videos wie frisch aus dem Schneideraum wirken lassen. Weichere Übergänge, mehr Klarheit, ein Hauch Kino im Handyformat. Doch die Praxis zeigt: Wo KI nachschärft, bleibt oft nur Karikatur. Menschen wirken wie Wachsfiguren, Bewegungen stolpern, Farben driften ins Absurde. Es ist ein Zerrspiegel, der den Anspruch auf Perfektion ins Lächerliche zieht.
Exzess ohne Mehrwert
Manchmal frage ich mich, ob es den Entwicklern überhaupt noch um Inhalte geht. Oder nur um den Effekt. KI wird geradezu exzessiv eingesetzt – als Selbstzweck. Anstatt die Botschaft eines Videos in den Vordergrund zu rücken, verpufft die Aufmerksamkeit in einem Rausch technischer Mätzchen. Das Ergebnis: weniger Glaubwürdigkeit, mehr Augenrollen.
Eine Frage des Maßes
Natürlich hat KI enormes Potenzial. Doch anstatt sie inflationär und gedankenlos über jedes Video zu kippen, wäre ein bewusster, sparsamer Einsatz ehrlicher. Qualität entsteht nicht durch den Algorithmus allein, sondern durch den Blick, die Idee, die Erzählung. Vielleicht ist es Zeit, die Technik wieder als Werkzeug zu sehen – und nicht als Wundermaschine.
Dabei rede ich nicht einmal von all den Videos, bei deren Erstellung die KI fragwürdige Arbeitsergebnisse erzeugt hat. Menschen haben in diesen Fällen höchstens noch ein rudimentäres Skript erstellt, um die eigentliche Arbeit an die KI zu übergeben. Herauskommen irgendwelche rührseligen Geschichten (am liebsten mit kleinen Kindern oder niedlichen Tierchen). Erstaunlich, wie viele Klicks dieser Schund erhält.
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