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phoe­nix per­sön­lich: Prof. Marcel Fratzscher (Ökonom) zu Gast bei Eva Lindenau

you​tube​.com: In der Sendung „phoe­nix per­sön­lich“ spricht Eva Lindenau mit Prof. Marcel Fratzscher, Präsident des DIW Berlin, u.a. über Generationengerechtigkeit, sei­ne Idee eines ver­pflich­ten­den sozia­len Jahres für Rentner und dar­über, ob er glaubt, dass es tat­säch­lich zu einem Herbst der Reformen kom­men wird.

„Ich bin ja eigent­lich durch und durch Optimist. Aber ich muss geste­hen, ich habe so man­chen Zweifel“, sagt der DIW-Präsident Marcel Fratzscher auf die Frage, ob es beim ange­kün­dig­ten Herbst der Reformen zu einem gro­ßen Wurf kom­me. Häufig sei es in der Demokratie so, dass sie als Land „erst mit dem Rücken zur Wand ste­hen müs­sen, bevor sie wirk­lich Reformen machen“, so Fratzscher wei­ter. „Aber das haben vie­le noch nicht ver­stan­den, dass wir eigent­lich jetzt gro­ße Reformen machen müss­ten.“ Natürlich könn­te man die Rente so wei­ter­lau­fen las­sen wie im Augenblick. „Die Bundesregierung hat ja gera­de noch­mal ent­schie­den, mit der Rentengarantie noch­mal die Umverteilung von jung zu alt noch­mal deut­lich zu erhö­hen. Natürlich kön­nen sie das noch fünf Jahre so wei­ter­lau­fen las­sen. Nur die Anpassung dann wird noch viel schwie­ri­ger sein. Und des­halb ist es klug, das jetzt zu machen.“

„Das muss man als Wissenschaftler aus­hal­ten“, erklärt Fratzscher mit Blick auf die zum Teil hef­ti­ge Kritik an sei­nem Vorschlag, ein ver­pflich­ten­des sozia­les Jahr für Rentnerinnen und Rentner ein­zu­füh­ren. „Und ich ver­ste­he die Kritik auch. Die aller­meis­te Kritik war: Ich habe mein Leben lang etwas geleis­tet, und jetzt ist die Zeit, dass ich in Rente gehe, dass ich die Freiheit habe, mit mei­ner Zeit zu tun und las­sen, was ich möch­te. Das ver­ste­he ich ja voll und ganz, wenn Leute 45 Jahre oder man­che sogar noch län­ger, gear­bei­tet haben, dass die dann sagen, so jetzt möch­te ich nicht noch irgend­ei­ne Pflicht haben. Also, ich glau­be, der ver­pflich­ten­de Teil ist, was vie­le Menschen auf die Palme bringt.“

Es sei ihm wich­tig zu beto­nen, dass es nicht dar­um gehe, die einen gegen die ande­ren aus­zu­spie­len, so Fratzscher. „Weder jung gegen alt, noch reich ver­sus arm. Es geht dar­um, wie wir als Gesellschaft zusam­men­le­ben wol­len. Wie wir die Lasten so ver­tei­len, dass Menschen das als fair emp­fin­den und dass es wirt­schaft­lich nicht schäd­lich ist. Denn noch­mals: Wenn sie die jun­ge Generation immer stär­ker belas­ten, dann wer­den Arbeitsplätze wei­ter ver­lo­ren gehen, dann wer­den die Menschen weni­ger ein­zah­len kön­nen, dann kommt auch weni­ger bei den Rentnerinnen und Rentnern rum, und wir wis­sen ja, wie schwie­rig die Situation auch heu­te schon in der Gesundheit und der Pflege ist.“

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Mal ruhig erklärt. Hilft das? Natürlich nicht!

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