Thema: Musik

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Ein Lied – nicht bloß zu Weihnachten

Von Sarah Bosetti kenne ich bisher nur Reels und ein paar Memes, die in den asozialen Medien geteilt und (oft kritisch oder unflätig) kommentiert wurden. Heute habe ich mir das Video »Bosetti Late Night – Migrationsproblem gelöst!« angesehen.

Die hypermoralischen Aussagen Bosettis finde ich schwierig, vielleicht weil sie gepaart mit Zynismus daherkommen. Wenn sich politische Parteien (viel zu spät) mit all dem beschäftigen, was Migration in unserer Gesellschaft ausgelöst hat, ist das für mich nicht kritikwürdig. Auch nicht populistisch, sondern einfach nur überfällig.

Das Lied finde ich trotzdem gut. Aber die Zeiten für idealistische Anwandlungen ist vorbei.

Ich muss nicht an das erinnern, was uns im kommenden Jahr blühen dürfte. Der Vormarsch der AfD scheint unaufhaltsam. Ich fürchte, dass wir den Punkt überschritten haben, an dem die mit der Migration verbundenen Probleme auf eine “gute” Art und Weise gelöst werden können. Es stehen aufgeregte, unruhige Zeiten ins Haus, und zwar auch, wenn die Union das Zepter früher übernehmen sollte, als 2025.

In meinen Augen ist es wichtig, die Migration nach Deutschland soweit zu reduzieren, dass nur noch tatsächlich berechtigte Personen Asyl erhalten und alle anderen abgewiesen werden. Außerdem erwarte ich von der Bundesregierung, dass sie ihre vollmundigen Ankündigungen bezüglich höherer Abschiebezahlen auch umsetzt. Und zwar so, dass die Bürger dies auch wahrnehmen.

Was ist eigentlich mit denen passiert, die nach dem 7.10. die Gräuel der Hamas nicht nur auf unseren Straßen gefeiert haben? Nichts? Och. Ja, nichts stimmt nicht. Es wurde viel kritisiert und Forderungen erhoben, nur in der Realität ist das leider nicht das, was man von einem handlungsfähigen Staat erwartet. Hamas-Sympathisant: Beschleunigtes Verfahren abgelehnt | BR24, Pro-Palästina-Proteste: Erster Prozess nach Krawallen in Berlin-Neukölln – Bewährungsstrafe für Lorenzo C.

  1. Juden in Deutschland nach dem Terror der Hamas – DW – 17.12.2023
  2. Deutschland kippt nach rechts – Republik

Mein Spotify 2023 – und weshalb ich treuer Kunde bleibe.

In diesen Tagen habe ich den Artikel eines Autors gelesen, der Amazon Music und YouTube Musik als ernsthafte Alternative zu Spotify pries. Ich bin Spotify-Kunde, seit man einen Account nur via Facebook einrichten konnte. Das muss so um 2009 oder 2010 gewesen sein. Die Älteren unter Ihnen werden sich vielleicht erinnern?

Veränderungen / Gewohnheiten

Nun mag es daran liegen, dass ich mit meinen fast siebzig seltener Neigung verspüre, meine Gewohnheiten zu ändern. Aber ich stehe auf Spotify, obwohl ich den Umgang der Musik-Streamer mit Musikern und ihren Werken nicht gut finde. Aber man hört beim Musikhören kein Stöhnen und Schimpfen. Nur Musik. Und so soll es, doch auch sein, finde ich.

Hier also mein Jahr 2023 in Sachen Musik:

Preisunterschiede?

Die Preise unterscheiden sich nicht sehr stark. Für eine etwas höhere Bitrate verlasse ich Spotify? Ich bin lange schon Amazon Prime-Kunde, kann aber mit dem enthaltenen Musik-Angebot nicht zufrieden sein. Es gibt keine App, kein gescheites Interface, das mit der App von Spotify vergleichbar wäre. Man ist auf eine dürftig gestaltete Weboberfläche angewiesen. Nur fürs iPhone oder Android Smartphone gibts etwas.

Mein Musikjahr 🙂

Ich werde Spotify nicht so schnell den Rücken kehren. Auch deshalb nicht, weil ich keine Lust habe, mich zwecks Export meiner Playlists mit den Konkurrenten auseinanderzusetzen. Den erwähnten Artikel, dessen Autor sich gegen Spotify positioniert, kann ich nicht nachvollziehen. Wie auch? Ich bin seit Jahren Kunde bei Spotify und mit der gebotenen Leistung rundum zufrieden. Ob die beiden Alexen, mein TV-Gerät, iPhone, iPad, Mac Pro und iMac – überall laufen die Apps von Spotify.

Von den 365 Tagen habe ich im Jahr 2023 bisher 31.205 Minuten oder 21 Tage Musik via Spotify gehört.

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Update: 4.12.2023
Spotify entlässt rund 1500 Angestellte – DER SPIEGEL

Deutsche Schaffenskraft: 7 Jahre Planung und dann rauf mit dem Ding auf den Berg im Schwarzwald

Ingenieurskunst und Bach für die Ewigkeit

Rauf auf den Berg im Schwarzwald. Wie kommen die Windräder auf solche Erhebungen? Die Frage ist auch im Hinblick auf die fortschrittsbedingt wachsenden Abmessungen der für die Energiewende so dringend benötigten Windräder von Relevanz.

Kreativität 1

So faszinierend die Leistung ist, die von den Menschen, die solche Projekte zu managen haben, erbracht wird, frage ich mich schon, wie sich die Kosten für solche gewaltigen Aufwendungen nur rechnen können. Schauen Sie sich bitte den Beitrag in den Tagesthemen von vorgestern Abend einmal an (s. Link weiter unten). Für einen solchen Job hätte ich nicht die Nerven.

Ich bewundere Menschen, die solche Aufgaben bewältigt bekommen. Die Frage, die sich schlussendlich trotzdem stellt, ist, ob solche Orte zur Installation dieser gigantischen Windräder tatsächlich geeignet sind. Mal ganz abgesehen davon, dass sie die Natur verschandeln.

So eine Erhebung im Schwarzwald ist vermutlich eine Location, die immer ganz besondere Herausforderungen mit sich bringen dürfte. Es ist kein Wunder, dass die Bayern sich mit ihrer wunderschönen Landschaft gegen deren Inbesitznahme durch Ungetüme wie diese bisher gewehrt haben. Ich las kürzlich, dass eines dieser modernen Windräder aus Deutschland 210.000 Menschen mit Energie versorgen könnten. Ob das stimmt? Ich weiß es nicht.

Kreativität 2

Gleich im Anschluss an diesen Beitrag in den Tagesthemen von vorgestern folgte ein weiterer Nachweis menschlicher Inspiration und Schaffenskraft. Es geht um Johann Sebastian Bach. Gestern ist in unseren Kinos der Dokumentarfilm »Living Bach« angelaufen. Ich glaube, das ist etwas für mich. Bach geht immer.

Mich hatte Bachs Musik schon in der Tasche, als ich in jungen Jahren »Ekseption«, »Nice«, natürlich »Emerson, Lake and Palmer« und andere Bands mit den Brandenburgischen Konzerten zum ersten Mal hörte.

“Nicht vergessen”. Erinnern und anders machen

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Selten kamen sich nach meiner Erinnerung Vergangenheit und Gegenwart emotional so in die Quere wie in diesen Wochen. Der Bedburger Matthias Sandmann zeigt uns Bedburgern und den Menschen der näheren Umgebung in seinem Film, wie es damals auch hier war.

Die Erkenntnis von persönlicher Verstrickung der eigenen Familien, der Freunde und Nachbarn in die Nazi-Barbarei bedrückt auch Jahrzehnte nach ihrem Ende im Jahr 1945. Das tut weh. Der Wahnsinn grassierte auf allen Ebenen bis hinein in die Familie, Vereine, Freundes- und Kollegenkreise.

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Die Zeitzeugen sterben aus. Es ist nicht nur deshalb unser aller Aufgabe, die persönlichen Erlebnisse und Erinnerungen dieser Zeitzeugen und die historischen Wahrheiten über dieses Menschheitsverbrechen wachzuhalten. Die technischen Mittel dafür existieren und zum Glück gibt es Menschen, die, wie Matthias Sandmann, diese Aufgabe zu ihrem Projekt machen. Dafür bin ich dankbar.

Wichtig ist unsere Bereitschaft, uns die Wirkungsweise menschenfeindlicher Ideologien und Sichtweisen bewusst zu machen. Feindbilder sind einfach zu kreieren, weil Menschen leider dafür anfällig sind. Das ist heute immer noch so. Daher, glaube ich, dass die persönliche Auseinandersetzung mit diesen Themen ebenso wichtig ist wie alles, was wir dazu anschauen, lesen und hören könnten.

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Der 40-minütige Dokumentarfilm „Nicht Vergessen“ des Bedburger Fotografen und Filmemachers Matthias Sandmann zeigt die Geschichte der Jüdinnen und Juden in Bedburg zur Zeit des Nationalsozialismus. Er beleuchtet Schicksale jüdischer Familien, lässt Zeitzeugen, Nachfahren und Expertinnen und Experten, wie auch Kinder und Jugendliche aus Bedburg zu Wort kommen.

Quelle: stadt bedburg

Der Film bildet natürlich die Eskalation des Wahnsinns noch nicht ab, der durch die grauenhaften, unmenschlichen Massaker der Hamas-Terroristen an über 1.400 Zivilisten in Israel entstanden ist.

Dass jüdische Menschen hier bei uns in Deutschland (leider auch schon vor dem 7. Oktober) wieder um ihre Unversehrtheit und die ihrer Angehörigen und Freunde bangen müssen, ist inakzeptabel. Vielleicht ist die Scham, die diese schreckliche Erkenntnis bei vielen von uns ausgelöst haben wird, ein Grund dafür, weshalb von unseren jüdischen Mitbürgern Solidarität und Anteilnahme bisher vermisst wurde?

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Und trotzdem sollten wir in der verständlichen und berechtigen Empörung über die Vorgänge auf unseren Straßen und die Äußerungen mancher radikalen Muslime nicht übersehen, wie leicht die Menschen zum Bösen verführbar sind. Wir dürfen nicht denen folgern, denen Verallgemeinerungen und pauschale Vorwürfe in die Hände spielen. Ich glaube, das zählt ebenfalls zum Vermächtnis von Frau Friedländer.

Viele lassen sich von üblen Rattenfängern (heute nennen wir sie Populisten) erstaunlich bereitwillig manipulieren. Die Menschlichkeit kann scheibchenweise verloren gehen.

Unsere menschliche Fähigkeit zur Differenzierung sollte viel stärker hervortreten. Die Informationen und das Wissen sind da. Eigenes Nachdenken können durch exzessiven Medienkonsum nicht ersetzen. Fake News – Quellen lauern an jeder Ecke.

Wir wissen, wie unterschiedlich Menschen sind. Manche finden Pluralität und Diversität gut, andere nicht – obwohl wir mit Begriffen wie Toleranz und Solidarität sozialisiert wurden.

Das Verbindende sollte im Vordergrund stehen. Die wunderbare Margot Friedländer hat es auf ihre berührende und klarsichtige Weise gesagt: „Es gibt kein christliches, muslimisches oder jüdisches Blut. Es gibt nur menschliches Blut“.

Niemand wird widersprechen! Und doch neigen wir dazu, uns emotionale Ausbrüche und eine übertrieben-moralische Entrüstung gegen ganze Gruppen von Menschen zu erlauben. Wir hassen schnell, die Grundlage für neues Unheil ist so leicht gelegt.

Ina Regen hat gestern, zum Gedenken an den 9.11.1938, diesen Titel herausgebracht. Ich habe ihn unten verlinkt. Wer keinen Spotify-Account hat, kann hier das YouTube-Video anhören.

Aus dem heutigen Newsletter von Ina Regen:

Das Lied, das ich dafür gemeinsam mit Alexa Voss & Lukas Mario Maier geschrieben habe, heißt „Elisabeth tanzt“ und erzählt unter anderem die ergreifende Geschichte der Holocaust-Überlebenden Elisabeth Scheiderbauer, einem jüdischen Mädchen, das während der dunklen NS-Zeit ins KZ Theresienstadt verschleppt wurde.

Auf die Frage, woher sie die Kraft nahm, jeden Tag aufs neue Hoffnung in dieser Finsternis zu schöpfen, antwortete sie:

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Knapp 300 Menschen kamen zur Premiere des Films „Nicht Vergessen“ über jüdisches Leben in Bedburg:Ein starkes Zeichen gegen das Vergessen

KI ist toll

Und noch einmal. Diesmal das Musikvideo.

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Ab und zu noch ein unveröffentlichter Song

Horst Schulte

Ab und zu noch ein unveröffentlichter Song

Die Stones legten gerade ihr neues Album vor. 80/79/76. Mick, Keith, Ronnie. Drei ganz Große der Musikgeschichte. Das Album kennen vermutlich viele längst. Es heißt Hackney Diamonds.

Ich habe es schon mehrmals gehört und finde es gut. Das Alter hört man dem Album kein bisschen an. Das habe ich zwar von jungen Leuten auch schon anders gehört. Aber ist doch klar: Die haben keine Ahnung.

Heute lese ich, dass es einen neuen, bisher unveröffentlichten Titel der Beatles gibt.

Ein Artikel im RedaktionsNetzwerk Deutschland beschreibt in liebevollen Worten, wie dieser nach so vielen Jahren zur Veröffentlichung gekommen ist. Schön, dass Paul und Ringo sich um die Vollendung und Veröffentlichung gekümmert haben. Der Song hat in der Tat ein psychedelisches Flair. Mir gefällt er.

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Für die sozialen Medien zahlen?

Spotify erhöht die Preise, ich habe mich einverstanden erklärt. Ich halte die App für optimal. Die Konkurrenz ist nicht so leistungsfähig, finde ich. Außerdem, was mache ich mit meinen ganzen Playlists? Es wird vermutlich Exportmöglichkeiten geben. Aber der Aufwand lohnt sich nicht.

Die anderen Dienste, die ich zum Teil ja auch kenne, können aus meiner Sicht nicht mithalten. Gut, dann eben bald 1 EUR mehr je Monat.

Amazon folgt und will wie Meta (Facebook und Instagram – auch WhatsApp?) Abos einführen. Damit soll störende Werbung entfallen (Amazon) oder abgeschaltet werden (Facebook und Instagram).

Ich weiß bisher nicht, wie ich das handhaben sollte. Mit meiner Einstellung zu Twitter, Facebook und den anderen asozialen Netzwerken werde ich mich wohl nicht damit anfreunden können, nun auch noch Geld dafür zu bezahlen.

Dass einem die Werbung bei Twitter & Co. auf den Nerv geht, heißt nicht zwangsläufig, dass ich mir vorstellen könnte, sie gegen echtes Geld einzutauschen?

Wenn es allerdings so sein sollte, dass mit solchen Abos auch die Datensammellaune nachweislich reduziert würde, könnte ich es mir ja noch einmal überlegen. Aber wie soll man das kontrollieren? Ich glaube, es geht letztlich doch nur um die Werbung und zugegeben — an die habe ich mich längst gewöhnt.

Bei »Amazon Prime« bin ich weniger großzügig. Eigentlich streamt man doch, um die Werbung aus dem Privatfernsehen loszuwerden – oder?

Mich stört es schon jetzt, dass das Angebot mit Werbeunterbrechungen (Freevee) spürbar ausgebaut wurde. Es rutschen Filme, die vorher im Prime-Angebot waren, in die Werbekategorie (Freevee). Wenigstens habe ich das Gefühl, dass es so läuft. Verarschen lasse ich mich ungern.

Gut, es wird sich ändern. Jedem war klar, als die kostenlosen Tools an den Markt gebracht wurden, dass diese nicht für ewig kostenlos bleiben würden. Aber es ist eben etwas anderes, ob man so etwas ahnt oder ob es dann nach so vielen Jahren konkret an den Geldbeutel geht. Wie seht ihr das?

Deutsche verweigern zunehmend den Cookie-Consent – ADZINE – Insights in Media. Adtech. Martech.

Die Woken haben die Musik gestohlen

Dank meines neuen Readly-Abos (Ersatz für Blendle) habe ich den heftig umstrittenen Artikel im »Rolling Stone«-Magazin über die neuen Top 500 Alben gelesen.

Im Nachgang lernte ich ein neues Wort, das mir den Eindruck vermittelte, dass »früher ™« doch nicht alles in Ordnung gewesen sein kann, obwohl ich das doch immer denke. Oder könnt ihr euch was unter »rockmusiksozialisierten Boomern« etwas vorstellen? Das klingt schon etwas herablassend, oder? Dabei waren wir, die Boomer, doch nun echte Musikkenner und -liebhaber. Wie wollen die heutigen Techno- oder Rap-Fans dagegen anstinken?

Dass die Rolling Stones, also die Band, die gerade ein neues Album vorlegt, im hohen Alter damit klarkommen müssen, von einem Platz in den Top-Ten auf Rang 51 gewissermaßen aus unserem Gesichtsfeld verbannt wurden, ist ein Sakrileg. Für die Stones Fans jedenfalls.

Dafür, so liest man von Empörten der anderen Seite, erscheint jetzt woke, vor allem selbstverständlich gendergerechte und schwarze Musik auf den Toplätzen – wo sie doch immer schon hingehört hätte. Rankingmäßig.

All diese Empörung über Geschmacksfragen. Na, warum soll die Musik ausgerechnet vom moralaffinen Publikum ausgespart bleiben? Bob Dylan hat es treffend formuliert. »Ewig ist nicht einmal die Ewigkeit«. Ob er so besser verkraftet, dass sein Album „Bonde on Blonde“ vom ersten auf den achten Rang zurückfiel? Ich schätze, dem Mann ist das ziemlich schnuppe.

Gut, dass ich den Artikel kannte. Über die Resonanz bei X und so weiter wird sich niemand wundern. Außer vielleicht ein paar von diesen anderen rockmusiksozialisierten Boomern.

Mit eigenen Gefühlen YouTube-Klicks generieren.

Vor ein paar Tagen habe ich mir bei YouTube wieder einmal das wunderbare Led Zeppelin Stück “Stairways to Heaven” angehört. Allerdings nicht in der Originalversion, sondern diese:

Großartige Version

Ann, Nancy Wilson und Jason Bonham, Sohn des leider viel zu früh verstorbenen, legendären Schlagzeugers der Band John Bonham, haben die Version arrangiert. Das war 2012. Drei Jahre später, (Obamas waren wieder dabei), gab es einen Auftritt von Aretha Franklin.

Das waren musikalische Großereignisse. Solche Auftritte können die Menschen nicht nur zu überschäumender Freude animieren – wie Carole King beim Auftritt der legendären Aretha Franklin. Ich musste ihr die etwas exaltierte Einlage verzeihen. Schließlich schrieb sie meinen Lieblingssong, der von ihrem Lebensfreund James Taylor zu einem großen Erfolg gemacht wurde. Ich spreche von “You’ve Got a Friend”, das Carole King 1971 herausgebracht hatte und im selben Jahr von James Taylor zu einem großen Hit gemacht wurde.

Weinen und Genießen

Sie schaffen es auch spielend, Menschen zum Weinen zu bringen. Vermutlich aus diesem Grunde, gibt es einen Trend auf YouTube, den ich heute eher zufällig entdeckt habe. Da es ganz viele solcher Videos gibt, glaube ich, dass man schon von einem Trend reden kann. Unter dem Stichwort “Reactions” bzw. “First Time Reactions” finden sich etwa eine Menge Kurzvideos, in denen sich YouTuber selbst bei ihren Reaktionen auf besondere Auftritte verschiedenster Künstler filmen. Ich vermute, dass die Reaktionen bei diversen Talentshows auf großartige, manchmal auch nur überraschende Auftritte irgendwelcher Unbekannten ihren Anteil an dieser Sache haben könnten. Es macht sich gut (in den Klickzahlen, Quoten), wenn heulende oder faszinierte Menschen in solchen Situationen gezeigt werden.

First Time Reactions

So gut offenbar, dass manche YouTuber dachten, aus dem Thema “First Time Reactions” etwas Erfolg versprechendes zu produzieren. Wenn es nach den Klickzahlen geht, lässt sich das Konzept wohl als Erfolg betrachten. Ich finde es ziemlich krank. Es ist doch schön, wenn bestimmte Lieder, Gedichte und selbst komplette Auftritte großer KünstlerInnen Emotionen bei Menschen auslösen. Ich finde Pucinis “Nessun Dorma” aus der Oper “Turandot” insbesondere, wenn die Arie von Luciano Pavarotti dargeboten wird, auch ein ganz wunderbares Stück, und ich muss manchmal immer noch ein Tränchen verdrücken, wenn ich den leider 2007 verstorbenen Meister höre.

Ina Regen & Flinte

Ich verneige mich vor dieser Künstlerin. Nicht nur wegen der wunderschönen Musik und Texten, die Ina Regen regelmäßig “abliefert”, sondern auch dafür, wie in diesem Video erkennbar wird, dem “Gesamtpaket” ihrer Kreativität.

Wem das übertrieben scheint, der wird mir hoffentlich wenigstens zugestehen, dass es ein gelungenes Video ist. 🙂

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Vielleicht gibt es nicht so viele alte, weiße Männer, die Ina Regen diese Ehrerbietung zeigen. Vielleicht kann diese kurze Playlist mit ihren Werken ja die Fangemeinde trotzdem noch ein bisschen erweitern.

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Mit “Kaffee & Chardonnay” ist heute also bereits der 4. von 11 Songs meines 3. Albums “Fast wie Radlfahrn” erschienen. Und es geht auch in Riesenschritten weiter Richtung Album-Release am 03.03.23 🙂

Newsletter von heute

Handytarife und ihre juristischen Grundlagen bleiben mir ein Rätsel

Es gibt Sachen (Handytarife beispielsweise), die ich weder akzeptiere, noch verstehe. Obwohl ich andererseits zugeben muss, dass mir das eigentlich gar nicht hätte passieren dürfen. Eine Geschichte der Kategorie: Konsequenzen eigener Dummheit.

Ein Urteil des Kölner Oberlandesgerichtes erlaube es den Anbietern außerdem, die neuen 24 Monate Vertragslaufzeit an die vorherigen anzuhängen. Entscheidet sich die Verbraucherin oder der Verbraucher also ein halbes Jahr vor dem ursprünglichen Vertragsende für die Vertragsverlängerung, wäre er oder sie insgesamt noch 30 Monate an den Vertrag gebunden. “Das ist immer dann erlaubt, wenn der Kunde von sich aus die vorzeitige Vertragsverlängerung beauftragt oder dieser in Textform zugestimmt hat”, wie Kuch erklärt.

Quelle: SR.de

Mein Provider war “Mobilcom”. “Freenet” hat übernommen. Die Vertragsbedingungen haben sich – soweit ich weiß, nicht verändert. Das, was im Zitat beschrieben wurde, war schon immer so.

Tolle Versprechungen auch bei Handytarifen

Im Sommer 2021 erhielt ich noch von “Mobilcom” einen Brief. Darin dankte man mir für meine Treue (ja, die Dummen sterben nicht aus!). Am Anfang des Schreibens, wurde ich gefragt, ob ich schon wisse, dass ich meinen Mobilfunkvertrag ab sofort verlängern könne? Man könne, so heißt es weiter, meinen Tarif bereits jetzt optimieren und an meine aktuellen Bedürfnisse anpassen. Das Schreiben ist mit weiteren Lobpreisungen des Angebotes gefüllt.

Schicke Smartphones

Als Anlage war ein hochwertiges Prospekt beigefügt, das allerlei tolle Smartphones anpries. Von diesen konnte man sich eines aussuchen. Ich denke, so läuft das bei Mitteilungen zu vorzeitigen Vertragsverlängerungen wohl in der Regel ab.

Ich wusste, dass es möglich ist, eine Vertragsverlängerung vorzeitig durchzuführen und habe diese auch zuvor bereits mehrfach genutzt. Schließlich war ich seit 2007 Kunde von “Mobilcom”. I.d.R. war der zeitliche Vorlauf jedoch nicht annähernd so lang, wie in diesem Fall. Wahrscheinlich ist mir die unerhörte Konsequenz der Handhabung bei Vertragslaufzeiten für vorzeitig verlängerte Verträge deshalb nie ins Auge gefallen.

Fiese Praktiken der Handyverkäufer

Mein noch laufender Vertrag hat jedenfalls eine Laufzeit bis März 2022. Daraus ergab sich, dass die Kündigung laut Freenet erst zum März 2024 gültig ist.

mit großem Bedauern habe ich Ihre Kündigung vermerkt. Gemäß den geltenden Allgemeinen Geschäftsbedingungen endet Ihr Vertrag am 25.03.2024.

Kündigung per E-Mail

Ein späterer Tarifvergleich machte klar, wie blöd ich mich wieder einmal angestellt habe und wie ich diesen Verkaufsleuten von “Mobilcom” auf den Leim gegangen bin. Ich zahle seitdem monatlich über 31 Euro für eine Leistung, die ich als Rentner so gar nicht benötige. Dabei nutze ich mein Smartphone täglich für alle möglichen Aufgaben. Nur halt ziemlich wenig zum Telefonieren. Ich lese viel Nachrichten, Blogs, E-Mails, ich nutze es draußen manchmal als Auslöser für Stativaufnahmen, zum Fotografieren benutze ich mein Smartphone eher selten.

Was mach’ ich mit einem Handytarif, der im Monat 31 Euro kostet?

Ich kann mein TV-Gerät damit steuern. Viele Google-Abfragen laufen übers Smartphone. Die Apps von Google Authenticator, Instagram, TV-Spielfilm, Google Fotos, Evernote, Spotify und Spiegel, vielleicht noch WhatsApp gehören zu denen, die ich am häufigsten nutze. Die Allermeisten nutze ich zu Hause im Netzwerk. Mein Datenverbrauch ist gering, wenn wir außerhalb unserer Wohnung unterwegs sind. Die Corona-App haben meine Frau und ich natürlich auch installiert. Beachtet haben wir sie beide eher selten. Es gab Zeiten, an denen meine Frau fast täglich neue rote Warnmeldungen erhalten hat …

Text als Selbstkränkung

Dass ich als Rentner mich auf einen so teuren Vertrag eingelassen habe, war doch so was wie eine Selbstkränkung. Statt innerhalb der gesetzlichen Frist die Widerrufsbelehrung zu nutzen, habe ich ein paar Tage nach dem Verstreichen derselben meinen Vertrag schriftlich gekündigt. Das war am 14.8.2021. Die Vertragslaufzeit endet – durch die vom Amtsgericht Köln bestätigte Praxis (siehe oben) erst im März 2024. Herzlichen Glückwunsch, Horst. Das hast du echt sauber hinbekommen.

Ich kann mir vorstellen, dass viele kaum Verständnis für solche Nachlässigkeiten aufbringen. Deshalb muss ich damit leben, dafür kritisiert zu werden. Vielleicht führt meine Schilderung der eigenen Dummheit andererseits aber dazu, dass andere bei dieser Art von vorzeitigen Vertragsverlängerungen aufmerksamer sind. Bestimmt führt diese Form der Handhabung zu viel Verdruss. Dass Richter solche Dinge zulassen, finde ich persönlich nicht in Ordnung.

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