
Auch Spotify dreht an der Preisschraube – und nicht zu knapp. Angekündigt war das längst. Seit etwa 2012 bin ich dort Kunde, also fast von Anfang an. Stolz bin ich darauf allerdings nicht. Denn über das Unternehmen gab und gibt es genügend Negatives zu berichten.
Gestern habe ich mein Abo gekündigt. Der Wechsel zu Apple Music ist finanziell zwar kein Gewinn, aber eine echte Alternative gibt es ohnehin nicht – gutes Musikstreaming wächst nicht wie Sand am Meer. Einige Dienste sind wenigstens halbwegs fair zu den Künstlern, andere investieren nicht in fragwürdige Projekte. Doch die Qualität der Apps und auch der Klang lassen oft zu wünschen übrig. Und wer weiß, ob Apple Music nicht ebenfalls bald mit einer deftigen Preiserhöhung daherkommt.
Am meisten Kopfzerbrechen bereitete mir bislang der Umzug meiner Playlists. Über die Jahre haben sich rund 30.000 Titel angesammelt. Zum Glück gibt es Helfer im Netz: Mit „Tune My Music“ und einem Jahresabo für gerade einmal 7,50 Dollar war die Übernahme problemlos möglich. Zwar brauchte der Transfer etliche Stunden, aber inzwischen läuft alles wie gewohnt.
Was ich vermisse? Spotify war in Sachen Komfort der App einfach besser. Mit Apple Music kann ich bestimmte Dinge nicht mehr machen – zum Beispiel meine Musik direkt auf beiden Alexas im Wohnzimmer und in der Küche starten oder meine Stereoanlage über die TV-App ansteuern. Klar, Alexa spielt auch Apple-Music-Playlists ab, aber das nahtlose Hin- und Herschalten ist dahin. Ganz ehrlich: Oft habe ich diese Funktionen gar nicht genutzt.
Trotzdem: Solch unverschämte Preiserhöhungen, auch wenn sie für den Einzelnen auf den ersten Blick überschaubar wirken, stoßen mir übel auf. Aber vielleicht regt mich das ja nur so auf, weil ich als Rentner sonst nicht mehr viel habe, worüber ich mich aufregen könnte. 😉
Ein Angebot, das man nicht ablehnen kann? Hätte ich bloß nie Spotify abonniert — der Freitag
Nicht falsch verstehen, Horst: Aber für welchen spezielles Zweck nutzt du Streaming für Musik?
@Oliver: Ich höre Musik. Was soll ich mit dem Spotify- oder Apple Musik – Angebot sonst tun?
@Horst Schulte: Schon klar. Ich stelle mir aber die Frage, was ein 71-jähriger Mann für Musik hört, die ein Streaming-Abo bedarf.
Ich höre viel Jazz und probiere unabhängig davon viele Genres aus. Ich höre auch viele Oldies und klassische Musik. Da sind Streaming-Angebote die reinste Schatzkiste. Egal, wenn man da nimmt.
@Horst Schulte:
Wäre dir das nicht genug: https://directory.shoutcast.com/
PS.: Du hast meine Frage zu den 600 Platten wohl übersehen.
Nein. Bezog sich die Frage nach den 600 Platten auf einen älteren Artikel, in dem ich davon geschrieben hatte? Nicht genug: Ich habe auch ca. 600 CD’s aus den „späteren“ Jahren. Die fristen im Keller ein einsames Dasein verganger Zeiten. Wenn ich heute bestimmte Titel oder Künstler hören möchte, reicht die Suchfunktion und schwupp…
Du hast Alexa? Dieses Dingens, das rumsteht und mithört und auch Fragen beantwortet? Erzähl doch mal was darüber!
@ClaudiaBerlin: Zwei Stück sogar. Ja, vielleicht schreib ich mal was lustiges darüber. Die eine oder andere witzige Begebenheit sollte ich aus der Erinnerung herauskramen können. Datenschutzbedenken (Abhören) habe ich natürlich nie gehabt. 🙂
@Horst Schulte: Du hast bei mir kommentiert. Ich hatte gefragt, ob du eine Liste der Schallplatten hast.
Gruss Oliver
@Oliver – nein, eine Liste habe ich leider nicht. Ich habe mir mal die Mühe gemacht, die Sammlung auf einem Flohmarkt anzubieten. Das ist ewig her und hat Null gebracht. So ist das mit den Schätzchen. Wahrscheinlich muss ich auf „Bares für Rares“ 🙂
Hmmm …
Apple Music zahlt Künstler:innen kaum mehr.
US-Dienst vs europ. Dienst.
Kostenersparnis de facto null.
Tut mir leid, kann ich nicht nachvollziehen.
@Norbert: Zuerst schlägt Topaz mal eben die Mehrwertsteuer auf seine Preise (was eigentlich schon seit 2015 der Fall hätte sein müssen) und jetzt kommt Spotify hinterher. Das war ungünstig. Beides werde ich nicht mitmachen. Meine Frau hat auch schon mit mir geschimpft und gesagt, dass sie meine Entscheidung nicht verstehen könne. Nun, die 2 Euro bei Spotify wären zu verkraften und wirklich Alternativen gibts ja nicht. Aber die paar Features, die Spotify gegenüber Apple Music mehr hat, machen auch nicht wirklich einen Unterschied.
Ich hatte bisher (und habe heute noch) ausschließlich Amazon Music ‚gebucht‘. Da finde ich bis auf ganz wenige klitzekleine Ausnahmen alles, was ich über meine eigene Musiksammlung von rund 660 Alben hinaus hören will.
Ich glaube, es waren zwei alte, eher exotische Alben, die ich bisher nicht gefunden habe – aber auch keiner der anderen Dienste hat die im Repertoire.
Im Moment neige ich wieder ein bisschen dazu, Alben von jüngeren und (vor allem noch echt) aktiven Musikern per Download zu kaufen. Und zwar dann, wenn solche Musik wirklich in mein persönliches Repertoire eingeht.
@Boris: Hatte ich auch mal überlegt. Aber die angebliche in Prime enthaltene Leistung ist für mich als Prime-Kunde gar nicht verfügbar – nur mit Preisen, die die Werbung ad absurdum führen. Das kann ich auch nicht leiden. Ich habe bei Spotify hinsichtlich des Angebotsumfanges nie etwas vermisst. Nur die Zeit, in der die meisten Alben von Neil Young und Joni Mitchell nicht verfügbar waren (aufgrund des Boykotts) fand ich doch ziemlich arg. Aber das ist ja inzwischen auch Schnee von gestern.
Ich habe bei Spotify mal nach ein paar Jazz-Empfehlungen gesucht und alle gefunden. Darunter waren durchaus auch einige Exoten. Also am Angebots lags nicht, dass ich Spotify jetzt nach so vielen Jahren den Rücken gekehrt habe.
Ich bin vor wenigen Monaten durch Zufall ins Probeabo von Spotify gerutscht. Ich finde: Das ist ganz großes Kino. Wenn ich mir in meiner Jugend mit 16 oder 17 Jahren mal Radio hätte wünschen dürfen so wie ich es ganz dolle mag, dann wäre Spotify dabei raus gekommen. Als Zugabe gibt es werbefrei alle Podcasts die ich gerne höre (Na ja, bis auf die immer häufigeren Eigenwerbungen der Podcaster). Ich gebe bei Spotity einen Titel ein und dann spult Spotity genau das ab, was ich mag. Ein Algorithmus hat, zumindest in dem hiesigen Kontext, auch mal was positives. Das ist übrigens das einzigste Streamingangebot das ich nutze. Und der reicht mir als Ü74-jährigen auch.
Allerdings, das gebe ich zu, reicht es auch, wenn man sich von Musik einfach mal nur so beduddeln lassen möchte, wenn man auf o.g. Radio-Stream zurückgreift. Aber nee,- man, das war vorgestern.
@Menachem Welcland: Ich habe Spotify lange geschätzt und genutzt. Das hat jetzt erst mal ein Ende gefunden. Und Apple Music kann das auch. Nicht ganz so gut, aber es geht. Und es klingt sogar einen Ticken besser.
@Horst Schulte: Ja, Horst, das kann ich gut verstehen. 13 Jahre ist ja schon eine lange Strecke und da ist ein Wechselgedanke durchaus nachvollziehbar. Ja, die Qualität bei Sportify ist nicht immer die beste, weshalb ich es auch schon mal bei Deezer versucht habe. Aber da habe ich keinen Unterschied wahr genommen. Allerdings, bei itunes höre auch ich noch deutliche Unterschiede zu Standardplayern. Da hat Apple wirklich was drauf. Behalte ich mal auf dem Schirm.
@Menachem Welcland: Es waren die Preiserhöhungen der letzten Zeit, die Spotify durchgezogen hat. Der zweifellose Vorsprung in techn. Hinsicht hat das für mich nicht mehr gerechtfertigt.