Susanne hat sich in einem Blogbeitrag den speziellen Segnungen unserer Zivilisation, nämlich dem sich aus purer Zerstörungswut immer mehr um sich greifenden Stickerwahnsinn, gewidmet. Da liest es sich etwas putzig, wenn sie schreibt, dass eine skrupellose Szene wehrlose Schilder attackieren würde.

Ich sage mal so: Wenn es das nur wäre! Es gibt Fanseiten im Internet, in denen die besten Verstecke für die ins Stadion zu schmuggelnden Sticker angepriesen werden. Bitte erklär mir mal einer, warum ein Fan-Mensch, Sticker mit ins Stadion bringen will.
Da kommste nicht drauf: Fans verwenden Aufkleber, um ihre Verbundenheit zu ihrem Verein zu zeigen und Reviere zu markieren, typischerweise an und um die Fußballstadien herum. Das unerlaubte Anbringen von Aufklebern kann jedoch als Sachbeschädigung oder Ordnungswidrigkeit gewertet werden und hohe Strafen nach sich ziehen.
Quelle
Angefangen hat die »kreative Anwandlung« wohl mit den Graffiti-Schmierereien (echte Künstler dieser Szene ausgenommen!) und frisst sich in diesem Fall merkwürdigerweise häufig im Umfeld von Fußballspielen durch die Landschaft. Nun ist mir diese Szene, jedenfalls was den tendenziell gewalttätigen Teil anlangt, schon seit Langem verhasst. Was hat das noch mit Fußball zu tun, frage ich mich als ehemaliger Fußball-Fan? Wann werden Fußballspiele wohl (zumindest für eine verpflichtend pädagogisch zu nutzende Zeit) verboten werden, weil den ausufernden Gewaltexzessen selbst durch eine staatliche Überpräsenz nicht mehr Einhalt zu gebieten ist? Wie weit sind wir noch davon entfernt, wenn wir z. B. an die Exzesse im Kölner Hauptbahnhof denken?
Was uns bei alldem, was im Umfeld von Fußballspielen durch sogenannte Fußball-Fans vorgeführt wird, begegnet, ist Lust an Zerstörung und offener Gewalt. Dass dabei Personen zu Schaden kommen, ist mir nur so lange egal, wie sich die Gewaltorgien nicht auch gegen Unschuldige richten. Ist das zu gewährleisten? Da hilft es manchmal nicht, ebenso unschuldig daherzukommen, wie Verkehrsschilder, Parkbänke, Abfalleimer, Garagen- und Hauswände. Solche Einsichten oder Gedanken halten diese Vollidioten, Täter im strafrechtlichen Sinne, allerdings nie davon ab, ihnen dennoch Gewalt anzutun.
Ich hoffe, dass die Steuerzahler künftig generell, also überall in diesem Land, von ihrer, von manchen wohl als normal empfundenen, Beteiligung am asozialen Fußball-Hooligan-Wesen befreit werden. Nicht der Staat oder die Städte und Gemeinden sollen die Bekämpfung dieser Gewaltorgien gegen Menschen und Sachen mit dem knappen Geld bezahlen, sondern die Fußballvereine selbst. Ja, die Diskussionen hatten wir schon. Nur besser geworden ist nichts. Im Gegenteil.



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