Googleplus + Facebook oder doch Facebook + Googleplus + Twitter

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Was mir bes­ser gefällt? Facebook oder Google+? Das ist mal eine Frage. Bei Webmaster-Friday ist das heu­te morgenThema.

Eine, die ich mir so noch nie gestellt habe. Beiden, plus Twitter, habe ich wäh­rend der letz­ten Jahre auch schon ein­mal den Rücken gekehrt. Und zwar, weil ich den Nutzen, den sozia­le Netzwerke für mich als Blogger haben nicht erken­nen konn­te. Daran hat sich nichts Wesentliches geän­dert. Aber ich habe regis­triert, dass vie­le Blogger lei­der fast gar nicht mehr wahr­ge­nom­men wer­den. Deshalb stand für mich die Frage im Raum, ob mei­ne Kündigungen nicht über­eilt gewe­sen sind bzw. ob die Beteiligung an den sozia­len Netzwerken nicht posi­tiv auf mei­nen Blog wir­ken könn­te. Übereilt waren mei­ne Kündigungen sicher – aus wel­chem Grund auch immer sie erfolgt waren.

Für mich ist die Nutzung jedes sozialen Netzwerks immer noch eine Einbahnstraße

Ich las­se «Jetpack» mei­ne Blogbeiträge auto­ma­tisch publi­zie­ren – bei Google+ pas­siert das manu­ell. Die sich aus dem Posten in die sozia­len Netzwerke erge­ben­den Diskussionen wür­de ich lie­ber im Blog füh­ren. Aber da das sehr oft nicht funk­tio­niert und die Technik (Plugins, um Kommentare ins Blog zu holen) inzwi­schen klei­ne Kompromisse anbie­tet, neh­me ich es so wie es kommt. Ich tei­le vie­le Artikel, die ich mit kur­zen Kommentaren ver­se­he, aus denen sich wie­der­um man­che ange­reg­te Diskussion ergibt. Das geschieht – bis­her – haupt­säch­lich via Google+. Hauptsächlich wohl des­halb, weil es eher wenig sinn­voll ist, das eine hier und das ande­re dort zu pos­ten. So kommt Facebook ein wenig zu kurz. Aber denen wird’s wohl egal sein 🙂

Sympathischer ist mir per­sön­lich Google+ – und zwar auch nach dem Redesign von ges­tern. Manche Nutzer regen sich über die Neuerungen auf. Das wird sich in eini­gen Tagen gelegt haben. So sind die Erfahrungen bei der­ar­ti­gen Änderungen.

Natürlich kann man sich auch bei Google+ böse strei­ten, obwohl ich das Gefühl habe, dass einem dies bei Facebook schnel­ler pas­sie­ren kann. Kürzlich beschrieb ein Journalist, wie furcht­bar die Leute bei Google+ sei­en und das alles ja noch viel schlim­mer als bei Facebook wäre. Keine Ahnung, was die­sem Mann wider­fah­ren ist. Idioten gibt es in allen sozia­len Netzwerken. Das haben sie mit dem wirk­li­chen Leben gemein. Empfindlich darf man im Internet noch weni­ger sein als im wirk­li­chen Leben.

Wie gesagt, ich pos­te, kom­men­tie­re und dis­ku­tie­re ger­ne. Aber alles zu sei­ner Zeit. Mein Nutzungsverhalten hängt aller­dings stark davon ab, wie viel Zeit ich habe. Während der Woche nut­ze ich sie wenig, am Wochenende mehr. Im Augenblick habe ich Urlaub, und wir haben wirk­lich sehr schlech­tes Wetter 🙁

Professionelle Ansprüche an sozia­le Netzwerke stel­le ich über­haupt nicht. Dazu befas­se ich mich auch viel zu wenig mit der Thematik. Ich weiß, es gibt dar­über vie­le gute Bücher und über­haupt jede Menge Stoff, den man sich dazu anschau­en könn­te. Aber die­ser Mühe will ich mich nicht unter­zie­hen. Vor allem, weil ich nicht vor­ha­be, kom­mer­zi­el­le Erfolge zu lan­den. Das Bloggen und alles, was mit dem Internet zu tun hat, stellt für mich eine rei­ne Freizeitbeschäftigung, ein Hobby, dar.

Vielleicht gehe ich des­halb mit vie­len Themen rund um das Internet auch eher kri­tisch um. So kri­tisch, dass ich die Finger wirk­lich davon las­sen wür­de, bin ich aller­dings nicht.

Die sozialen Netzwerke bilden Diskussionsplattformen mit destruktiven Grundzügen

Mehr Konsequenz in die­ser Hinsicht wür­de mich, das ist mei­ne Sorge, dar­um brin­gen, die Verbindung zur Subkultur Internet auf­recht­zu­er­hal­ten. Für man­che ist das Internet kei­ne Subkultur, son­dern sie nen­nen es – etwas hoch­tra­bend: eine Kulturtechnik. Vielleicht ist das Internet eine Kulturtechnik oder es ist auf dem Wege dort­hin. Momentan för­dert es in mei­nen Augen den Verdruss an unse­rer gemein­sa­men Realität. Mir kommt es so vor, als wären die Menschen nie miss­mu­ti­ger gewe­sen als heu­te. Vielleicht ist mein Eindruck auch nur dar­auf zurück­zu­füh­ren, dass ich mich nicht rich­tig auf die­se «Kulturtechnik» ein­las­sen will – weil sie mir unheim­lich ist oder was auch immer für Gründe sonst noch mög­lich sind.

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13 Gedanken zu „Googleplus + Facebook oder doch Facebook + Googleplus + Twitter“

  1. Vielen Dank für den kri­ti­schen letz­ten Satz! Meiner Ansicht nach ist die gro­ße schwap­pen­de Welle des Internets vor­bei. Damit mei­ne ich auf kei­nen Fall, dass es rück­läu­fig ist, son­dern eher, dass es für die damit auf­wach­sen­den Generationen ein­fach eine Selbstverständlichkeit ist und nicht mehr sol­che Diskussionen und dem Hype aus­löst. Denn ein natür­li­cher Umgang mit der vir­tu­el­len Welt trägt wie­der dazu bei, dass in der Realität gelebt wird. 

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    • Hallo Bernhard,

      Danke für dei­nen Kommentar. Vermutlich hast du Recht und vie­les rela­ti­viert und nor­ma­li­siert sich im Laufe der Zeit. Allerdings habe ich heu­te mor­gen erst wie­der einen län­ge­ren Artikel in mei­ner Tageszeitung gele­sen. Es ging um Cybermobbing, unter dem vor allem gera­de ganz jun­ge Leute lei­den. Das fin­de ich auch des­halb selt­sam, weil uns – den älte­ren Nutzern – immer was von Natives erzählt wird. Von einem natür­li­chen Umgang sind wir heu­te noch mei­len­weit ent­fernt. Aber ver­mut­lich wird es so kom­men, wie du es beschreibst. In zwan­zig Jahren sieht man ver­mut­lich viel ent­spann­ter auf sol­che Dinge. Ich will das zumin­dest stark hoffen 🙂 

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  2. So, mehr oder weni­ger natür­lich habe auch ich am WMF die­se Woche teil­ge­nom­men und ich vage als Jahrgang ’86 mich zu den Digital Natives zu zählen.

    Erst ein­mal vie­len Dank Horst für dei­nen Artikel zu dem Thema, ich fin­de und fand ihr sehr infor­ma­tiv und habe mich bis­wei­len auch in dei­nen Ansichten wie­der­ge­fun­den. Leider bin ich auf dei­nen Artikel erst gesto­ßen nach­dem ich mei­nen schon lan­ge fer­tig hat­te und die Blogroll auf der Homepage des WMF begon­nen habe durch zu schau­en, sonst hät­te ich ger­ne noch in mei­nem Blogpost auf dei­nen Bezug genommen.
    So wie Du, ist für mich das Bloggen ein Hobby, ein Zeitvertreib dem ich ger­ne nach­kom­me. Wie Dir ist auch mir auf­ge­fal­len, dass die Konsumentenbasis prin­zi­pi­ell eher zurück­ge­gan­gen ist als gestie­gen – ich wür­de hier aller­dings eher weni­ger Socialmediaplattformen für ver­ant­wort­lich machen, son­dern viel­mehr das gene­rel­le Konsumverhalten in Bezug auf Informationen. Nicht mehr vie­le Menschen neh­men sich die Zeit, wirk­lich Blogs zu lesen. Traurig aber wahr.

    Was das Thema Cybermobbing angeht bin ich tat­säch­lich ein wenig rat­los: ich bin mit dem Netz groß gewor­den, habe da tol­le Menschen ken­nen gelernt und sicher­lich auch vie­len Vollpfosten, durf­te mehr als einen «Shitstorm» über mich erge­hen las­sen, aber hät­te das nie als «Cybermobbing» beti­telt. In mei­nen Anfängen im Netz lern­te ich sehr schnell, dass es eben «das Netz» ist und nicht ver­gleich­bar mit unse­rer tra­dier­ten rea­len Welt. Die Uhren ticken dort ein­fach anders und die sozia­len Gepflogenheiten auch. Was mir aller­dings auf­ge­fal­len ist, ist das immer wen­gier Wert auf die Netiquette im Laufe der Zeit gelegt wur­de. «Früher» war es tat­säch­lich anders, vie­les wur­de durch die Gemeinschaft gere­gelt und Mensch war auch irgend­wie offe­ner sich anzu­hö­ren, was ande­re sagen. 

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  3. Hallo Gregor,

    schön, dass du dir Zeit genom­men hast, mei­nen Artikel zu lesen. Ich wer­de übri­gens in die­sem Jahr 60 Jahre alt – also kei­ne Chance, mich unter die Digital Natives zu schmuggeln. 🙂

    Ich habe schon häu­fi­ger dar­an gedacht, mei­ne Bloggerei ganz zu las­sen. Ich mache das schon seit 2004. Verhältnismäßig inten­siv sogar, meint nicht nur mei­ne Frau. Leider blei­ben mehr und mehr die Leser aus. Allerdings hängt das immer Stärker auch von den Themen ab, mit denen man sich beschäftigt. 

    Wie bist du als Ziel eines Shitstorms denn damit umge­gan­gen? Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Form der Auseinandersetzungen im Netz auch mehr und mehr in die rea­le Welt über­nom­men wer­den. Aber es kann auch genau ande­res her­um sein. Wahrscheinlich ist bei­des schlicht nicht (mehr) von­ein­an­der zu tren­nen. Wahrscheinlich ist es so, wie Bernhard hier geschrie­ben hat, und wir müs­sen uns an die geän­der­ten Umgangsformen ein­fach nur gewöh­nen. Manche tun sich damit leich­ter als andere.

    LG Horst Schulte 

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    • Hallo Horst,

      zu den Shitstorms: Nun, ich selbst wur­de nie Opfer sol­cher Shitstorms in Foren oder Socialnetworks son­dern als das IRC noch als das Chat Medium gehan­delt wur­de – ist lei­der nicht mehr so ganz ver­brei­tet. Nun, so rich­tig damit umge­hen kann man damit irgend­wie nicht wirk­lich, man kann sich da lei­der nur ein mehr oder weni­ger dickes Fell aneig­nen, an dem dies abprallt oder man ver­sucht es zu igno­rie­ren. Was jeden­falls bei mei­ner Person zu tra­gen kam, war das damals in den IRC-Channels mehr oder min­der die Netiquette wert geschätzt wur­de und der Satz «If you use our ser­vice, plea­se remem­ber: com­mu­ni­ca­ti­on is not war» tat­säch­lich auch akzep­tiert wer­den konn­te. Glücklicherweise hat­ten Shitstorms bei mir nie Auswirkungen auf mei­nem Leben außer­halb des Netzes – ich fürch­te in sol­chen Fällen wer­den oft nur recht­li­che Schritte helfen 

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  4. Hallo Gregor,

    ich bedau­re oft Menschen, die in den Mittelpunkt von Shitstorms gera­ten. Selbst dann, wenn sie mir im Grund mei­nes Herzens eher unsym­pa­thisch sind. Ich neh­me dann – war­um weiß ich gar nicht – nicht sel­ten Partei für sie und schrei­be was Kritisches dar­über. Es ist nicht so, dass ich mich mit den kri­ti­sier­ten Handlungen arran­gier­ten woll­te aber die Art und Weise der Kritik ist es, die mich abstößt und dann irgend­wie Position bezie­hen lässt. Nützen tut das alles ja wenig. 😉 

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    • Shitstorsm sind auch eigent­lich nie in irgend­ei­ner Art und Weise «lus­tig», – was mich an die­ser Form der «Kommunikation» wirk­lich stört ist eine (berech­tig­te) Kritik an einer Person, son­dern das simp­le Miteinander. Da ich unter ande­rem auch poli­tisch aktiv bin konn­te ich in mei­nem Freundes und Bekanntenkreis schon oft genug mit­er­le­ben, was sol­che Phänomene los­tre­ten kön­nen bei den betrof­fe­nen Menschen und dabei blieb es teil­wei­se nicht nur ver­bal, son­der ging auch schon in Richtung tät­li­cher Angriff.

      Ich befürch­te lei­der, dass hier nicht mehr viel gemacht wer­den kann, vor allem bei vie­len Jugendlichen. Schlicht weil wir als Gesamtgesellschaft an vie­len Stellen ver­sagt haben. Ich habe das Gefühl, dass das Netz oft ähn­li­chem einem Inkubator funk­tio­niert, wenn es um sozia­le Strukturen geht. Was sich mitt­ler­wei­le im Netz und dem Begriff Cybermobbing sub­sum­miert, sind doch in Wahrheit eigent­lich nur die Früchte, die wir bereits in unse­ren gesell­schaft­li­chen Strukturen gelegt haben. 

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      • Ja, es mag schon sein, dass im Web nichts ande­res zu sehen ist als das Spiegelbild unse­rer Gesellschaft. Allerdings glau­be ich an die­se These nicht so ganz. Das hat man auch gesagt, wenn es um die Frage ging, ob Brutalität im Film /​Fernsehen zu Brutalität in der Realität füh­ren könn­te. Die Wechselwirkung gibt es viel­leicht. Nur weiß ich eben lei­der nicht, woher die Zunahme gewis­ser Verhaltensweise wirk­lich rührt. Da die Ursachen auch wis­sen­schaft­lich immer umstrit­ten geblie­ben sind, kann man sich in die­ser Frage nicht zu weit aus dem Fenster leh­nen. 😉 Schade, mir wären da mal ein­fa­che Antworten lieber. 

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  5. Ja, auch ich fin­de, dass Google+ die bes­se­re Plattform für Blogger wäre. Aaaaber: Es spielt sich nun mal alles auf Facebook ab. Frage ich in mei­nem Bekanntenkreis nach Google+, erhal­te ich zur Antwort so was wie: «Ja, sicher, ich suche auch nur mit Google…». Facebook kennt jeder. Auf Facebook muss man sein. Ich per­sön­lich habe zwar kei­ne guten Erfahrungen mit Facebook gemacht, aber viel­leicht mache ich wie­der ein­mal einen Versuch. 

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    • Das stimmt. Facebook kennt jeder. Ich ken­ne sogar Leute, die schrei­ben Ihre Mails mit Gmail, nut­zen aber Google+ nicht. Nicht, weil sie es nicht mögen, son­dern ein­fach, weil sie sich damit noch nicht befasst haben. Aber sie pos­ten flei­ßig bei Facebook. 🙂 

      Facebook habe ich schon 2x ver­las­sen. Aber kein Facebook ist auch kei­ne Lösung 😉 

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      • Ich weis ja nicht, ich kann mich mit face­book nicht so recht anfreun­den, auch wenn ich mitt­ler­wei­le vie­le auf die­ser Plattform unter­wegs bin – irgend­wie hat der Konsum ein­fach einen scha­len Beigeschmack – mir hat sich eine der­ar­ti­ge Popularität die­ses Netzwerkes nie wirk­lich erschlos­sen und wird es sicher­lich auch nicht. 

        Ich schät­ze face­book ist unter ande­rem so extrem gepu­shed wor­den, da es neben dem klei­nen vira­len Effekt ver­gleichs­wei­se ent­wick­ler­freu­dig ist – jeden­falls sehr im Vergleich zu g+. Facebook ist es mehr oder min­der egal, von wel­chem Client was gepos­tet wird, ob Plug-Ins in Form von Anwendungen sinn­voll sind oder nicht. Ich habe hier das Gefühl, dass Google mit Absicht eine ande­re Schiene fah­ren möch­te, nicht zu letzt, da auf der IO bekannt gege­ben wur­de, dass wohl g+ Games dem­nächst ein­ge­stellt wer­den wird. 

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        • Das Schöne ist ja, dass jeder frei ent­schei­den kann. Wenn die Dienste Geld kos­ten wür­den und viel­leicht Vertragslaufzeiten ein­ge­hal­ten wer­den müss­ten, wäre das blöd. So kann man sich zurück­zie­hen oder den Account kom­plett löschen – wenn man nicht mehr mag. 

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