Korrekt gebloggt, ey

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Bisschen sper­rig viel­leicht, der Titel: «Ethik und Moral – was soll­te ein Blogger – Nicht!?». Also, um unter­schied­li­che Meinungen und erhitz­te Gemüter geht es nicht. Obwohl, die Art und Weise, in der wir uns «begeg­nen» – nicht allein wir Blogger – wäre es auch wert, ein­mal dis­ku­tiert zu werden.

Es scheint so, als ste­cke in manch einem Blogger ein hand­fes­ter Idealist. Eigentlich nicht nur bei Bloggerinnen und Bloggern, son­dern vor allem ent­deckt man ihn auch bei Kommentatoren, die es zum Glück immer noch gibt, und die sich nicht sel­ten schwer ins Zeug legen.

Zum aktu­el­len Webmasterfriday geht es um ethi­sches Bloggen oder bes­ser gesagt, es geht u.a. um die Frage, ob man zum Beispiel Links kau­fen oder ver­kau­fen darf, um Geld zu ver­die­nen und noch ein­fa­cher aus­ge­drückt, um als Blogger vor­an zu kom­men. Angeregt wur­de die­ses Thema von Philipp Greifenstein.

Ich sach mal: Es kommt drauf an.

Allerdings weni­ger dar­auf, wie ich oder wie über­haupt ande­re Blogger dazu ste­hen, son­dern mehr, wie der ein­zel­ne sein Ding auf­zieht und wie er sein Projekt sieht. Ob es nun das pure Mitteilungsbedürfnis ist mit der erst spä­ter ein­set­zen­den Erkenntnis, dass das tat­säch­lich auch ande­re inter­es­siert, was er da in die Welt hin­aus­po­saunt. Vielleicht hat der Blogger aber auch von Beginn an die kom­mer­zi­el­len Aspekte gese­hen und sein Handeln dar­auf ein­ge­stellt. Ich ste­he nicht an, um dar­über zu urteilen.

Hauptsache guter Content, sagt Sascha Lobo doch immer. Und da hat er wirk­lich Recht. Die Crux ist, dass nicht alle das Gleiche unter «gutem Content» ver­ste­hen. Und auch das ist posi­tiv am Bloggen. Differenzierte Meinungsbilder bele­ben ins­be­son­de­re das «Geschäft» des Bloggens.

Ich behaup­te ja, es gibt bei uns Bloggern nicht die Stromlinienförmigkeit, die vie­le bei den tra­di­tio­nel­len Medien ger­ne aus­ma­chen. Politisch gese­hen, so scheint es mir, gibt es mehr lin­ke als rech­te Blogger und mehr gute libe­ra­le Blogger als lin­ke. Und wenn? Jedem sei­ne Nische—und jedem sei­ne Meinung! Sei sie noch so provozierend.

Mein Vorbehalt hat nichts damit zu tun, wie ver­sucht wird, z.B. mit dem Blog Geld zu ver­die­nen – solan­ge das mit rech­ten Dingen zugeht. Über Blogs, in den die katho­li­sche Kirche stän­dig atta­ckiert wird und ich als Mitglied der «Kinderfickersekte» belei­digt wer­de, will ich nicht viel Gedöns machen, obwohl ich es scha­de fand, dass der Blogger dafür nicht belangt wur­de. Und nein, nicht wegen Ketzerei! Manchmal stau­ne ich, was alles «erlaubt» ist und wel­che ver­hält­nis­mä­ßi­gen Kleinigkeiten einem Blogger rich­tig teu­er zu ste­hen kom­men kön­nen (Urheberrechtsverletzungen).

Mein Verständnis vonToleranz – das gilt natür­lich auch beim Bloggen – endet bei «Erzeugnissen» wie PI (nie zu ver­lin­ken!) oder ähn­li­chen Hetzseiten. Die Sätze der Autoren und (noch schlim­mer) die Kommentare dort sind wie Fausthiebe für mich.

Schade, sage ich ganz bewusst, dass man sol­che Seiten nicht doch abstel­len kann. Da hal­te ich es aus­nahms­wei­se mit FDP-Chef Philipp Rösler, der mal gesagt hat, dass man Dummheit nicht ver­bie­ten kön­ne. Dieser Zusammenhang passt zum Thema wie die Faust aufs Auge.

Ansonsten gilt: Ich freue mich, heu­te mehr denn je über jeden, der bloggt.

Foto: Gerd Altmann/AllSilhouettes.com /​pixelio​.de

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4 Gedanken zu „Korrekt gebloggt, ey“

  1. Du schreibst: «Es scheint so, als ste­cke in manch einem Blogger ein hand­fes­ter Idealist.» – Manchen kommt aller­dings vor, in manch einem Blogger ste­cke ein hand­fes­ter Betrüger. Warum soll es ein Problem sein, gekauf­te Links, gekauf­te Artikel und gebuch­te Werbung in sei­nem Blog zu ver­öf­fent­li­chen? Hauptsache, es ist alles klar gekenn­zeich­net. Und wenn nicht über­trie­ben wird, dann wird dem Leser auch die Werbung nicht stö­ren. Übrigens: «…und jedem sei­ne Meinung! Sei sie noch so pro­vo­zie­rend.» gefällt mir übri­gens beson­ders gut! 

    • @K4RL: Zum Glück tref­fe ich auf die­ses Blogger nicht – oder so sel­ten, dass ich sie schon ver­ges­sen habe 🙂 Früher war es m.E. schlim­mer. Da hat­te man noch das Gefühl, mit dem Bloggen Geld ver­die­nen zu kön­nen. Vielleicht schaf­fen das heu­te immer noch eini­ge. Aber wahr­schein­lich sind es nur die ganz gro­ßen Blogs. 

      Ich ste­he zu mei­ner Aussage: «jedem sei­ne Meinung». Allerdings habe ich ja ein Ausnahme beschrieben 😉 

  2. Meiner Meinung soll­te man blog­gen aus Interesse, Spaß und Freude betrei­ben. Wenn es was dafür gibt (Finanziell) ist es natür­lich sehr erfreu­lich. Aber um ein rich­tig fes­tes “Standbein” damit auf­zu­bau­en erfor­dert es Erfahrung und regel­rech­tes kön­nen, was (wie du schon schriebst) die Hintergründe angeht (Optimierung, Werbung, etc.). 

    • @Sandra Chase: Spaß am Bloggen muss im Vordergrund ste­hen. Wenn man es aus der Not her­aus tut (arbeits­los z.B.) dann ist es schwie­rig. Oder man muss schon ver­dammt gut sein und ein sehr gutes Thema haben. 

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