Wie eine beleidigte Leberwurst

Mir kommt die Welt des Blog­gens manch­mal echt eine Spur zu posi­tiv rüber. Aber das liegt sicher an mir. Es kommt halt immer auf die eige­ne Ein­stel­lung an. Ob man etwas total gut, schlecht oder – was mit­un­ter viel­leicht noch schlim­mer ist – gera­de mal mit­tel­mä­ßig fin­det, liegt immer im Auge des Betrach­ters. War­um soll­te die­ser Drei­klang aus­ge­rech­net beim Blog­gen nicht gel­ten? Als Blog­ger bemü­hen wir uns wahr­schein­lich immer zumin­dest ein biss­chen dar­um, bei unse­ren Lesern gut anzu­kom­men. Und man­chen gelingt das. Ich bewun­de­re nicht sel­ten den Esprit ande­rer Blog­ger! Ein Arti­kel von Vla­dis­lav Mel­nik, den er in die­ser Woche ver­öf­fent­lich­te, hat mich einer­seits ange­spro­chen und ande­rer­seits auch pro­vo­ziert. Vla­dis­lav hat einen excel­len­ten Titel für sei­nen Arti­kel gewählt: „5 Grün­de, war­um dei­ne Blog­le­ser dich nicht mögen“. Ich fühl­te mich sofort ange­spro­chen. Ich wäre nicht ich, hät­te ich das ein­fach so hin­ge­nom­men. Mein Leser­brief: Das klingt plau­si­bel. Aber auch ein biss­chen nach… 

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Mir kommt die Welt des Blog­gens manch­mal echt eine Spur zu posi­tiv rüber. Aber das liegt sicher an mir. Es kommt halt immer auf die eige­ne Ein­stel­lung an. Ob man etwas total gut, schlecht oder – was mit­un­ter viel­leicht noch schlim­mer ist – gera­de mal mit­tel­mä­ßig fin­det, liegt immer im Auge des Betrach­ters. War­um soll­te die­ser Drei­klang aus­ge­rech­net beim Blog­gen nicht gelten?

Als Blog­ger bemü­hen wir uns wahr­schein­lich immer zumin­dest ein biss­chen dar­um, bei unse­ren Lesern gut anzu­kom­men. Und man­chen gelingt das. Ich bewun­de­re nicht sel­ten den Esprit ande­rer Blogger!

Ein Arti­kel von Vla­dis­lav Mel­nik, den er in die­ser Woche ver­öf­fent­lich­te, hat mich einer­seits ange­spro­chen und ande­rer­seits auch pro­vo­ziert. Vla­dis­lav hat einen excel­len­ten Titel für sei­nen Arti­kel gewählt: „5 Grün­de, war­um dei­ne Blog­le­ser dich nicht mögen“. Ich fühl­te mich sofort ange­spro­chen. Ich wäre nicht ich, hät­te ich das ein­fach so hin­ge­nom­men. Mein Leserbrief:

Das klingt plau­si­bel. Aber auch ein biss­chen nach Oppor­tu­nis­mus. Und damit haben wir es auf die­ser Welt schon genug zu tun. Da ich über durch­aus kon­tro­ver­se The­men schrei­be wer­de ich es wohl kaum mei­nen Lese­rIn­nen immer recht machen (kön­nen). Und ist auch nicht mein Ziel. Dafür habe ich in den letz­ten Jah­ren schon eini­ge ver­ba­le Prü­gel ein­ste­cken müs­sen. Aber beliebt machen sol­len sich ande­re. Ent­schul­di­ge, wenn das jetzt etwas rup­pig her­über kommt. So war das nicht gemeint. Für vie­le Blogs mag das Rezept durch­aus ein Gutes sein, für mich käme es nicht infra­ge. LINK
5 Grün­de, war­um dei­ne Blog­le­ser dich nicht mögen – affenblog

Das ist viel­leicht ein Ansatz, der auch bei eini­gen Blog­gern auf Zustim­mung tref­fen könn­te. Schließ­lich haben wir gera­de in Deutsch­land ein Pro­blem mit der Streit­kul­tur. Das mag aber auch Ein­bil­dung sein?! Nee, kann nicht sein, denn dafür liest man davon zu oft.

Was ist schon dabei, wenn ein Leser fragt, ob man die geschrie­be­nen Arti­kel vor dem Ver­öf­fent­li­chen auch ein­mal quer liest? Natür­lich lese ich jeden Arti­kel (min­des­tens) ein­mal, bevor ich ihn ver­öf­fent­li­che. Aller­dings muss ich zuge­ben, dass ich (lei­der) häu­fig Feh­ler über­se­he, die ich erst viel spä­ter bemer­ke – wenn ich nicht von Mar­cus dar­auf auf­merk­sam gemacht wer­de. 🙂 Das ist dann auch schon mal etwas pein­lich, und natür­lich kor­ri­gie­re ich die Fund­stel­len sofort.

Wenn mich Leser auf sol­che Feh­ler (inhalt­li­cher, gram­ma­ti­ka­li­scher oder ortho­gra­fi­scher Art) hin­wei­sen, hängt mei­ne Reak­ti­on immer davon ab, wie ich gera­de drauf bin. Im Moment bin ich rich­tig schei­ße drauf. Ich will nicht erzäh­len, war­um es so ist!

Vor kur­zem hat mir ein lang­jäh­ri­ger Weg­ge­fähr­te und Leser mei­nes Blogs die Freund­schaft gekün­digt. Dem war ein mona­te­lan­ges Schar­müt­zel über alle mög­li­chen Klei­nig­kei­ten vor­aus­ge­gan­gen. Nun will er nicht mehr, und ich… habe ihn zie­hen lassen.

Sebas­ti­an hat mir Anfang letz­ten Jah­res mal ins Blog geschrieben:

Du schreibst zwar, dass Du hier eher nichts schnell mal “hin­rotzt”. Die meis­ten Dei­ner Arti­kel sind zwar lang, aber nicht wirk­lich fun­diert. Man merkt, dass Du Dir meist nicht die Mühe machst, ordent­lich zu recher­chie­ren, son­dern in epi­scher Brei­te Dei­ne unsor­tier­ten Gedan­ken abspulst.

Damit gewinnt man kei­ne Stamm­le­ser. Und das endet dann in wenig fre­quen­tier­ten Blogs. Bei denen es ganz egal ist, ob man sie abschal­tet, neu star­tet oder ein­fach so wei­ter dahin­sie­chen lässt.

Huuh. Das war wie­der mal an der Zeit, ein Zei­chen zu set­zen. Kur­zer­hand habe ich eine Pau­se ein­ge­legt. Ehr­lich gesagt – ich hat­te über­haupt kei­ne Lust mehr noch wei­ter zu blog­gen. Es gab hier im Blog natür­lich eini­ge Zuschrif­ten, die ähn­lich deut­lich waren. Der Unter­scheid bestand dar­in, dass ich Sebas­ti­an gut lei­den kann, und ich vie­le der ande­ren „Kri­ti­ker“ über­haupt nicht ken­ne. Damit mei­ne ich jetzt natür­lich nicht Sven und Marcus!

Es macht eben einen Unter­schied, ob Sven mir „den Marsch bläst“ oder Mar­cus oder eben Sebas­ti­an. Ihre Mei­nung beschäf­tigt mich viel mehr als die von anony­men Pos­tern, die mir zu ver­ste­hen geben möch­ten, dass mein Geschreib­sel sie ent­we­der gera­de über­haupt nicht inter­es­siert oder kom­plett am Arsch vor­bei geht.

Viel­leicht soll­te ich mehr bei ande­ren Blog­gern kom­men­tie­ren. Aber die Wor­te „Guter Arti­kel“ oder „Dan­ke für den schö­nen Bei­trag“ sind mir ein biss­chen dünn? Da mag ich es dann doch lie­ber Tache­les zu schrei­ben. Selbst dann, wenn ich danach zuerst mal rich­tig ange­pisst bin. 

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.
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5 Gedanken zu „Wie eine beleidigte Leberwurst“

  1. Schö­nes Blog und die Mei­nung eines ande­ren soll­te man Respek­tie­ren. Ob der Inhalt abweicht oder lücken­haft ist ..ist nicht mei­ne Sache als Leser das anzuklagen..man kann es erwäh­nen- Gut ist.
    In nem Lokal bei ner gesel­li­gen Run­de fan­ge ich auch nicht bei jedem The­ma von Adam & Eva an.
    Also für mal ne ande­re Mei­nung zu einem viel dis­ku­tier­ten The­ma zu lesen- fin­de ich das Blog hier eine gute Adresse.

  2. @Horst Schul­te:

    Ob sie Pri­vat ein zufriedenes/​einfaches Leben führen/​haben ..steht dann auf einem ande­ren Blatt.

  3. Lie­ber Horst Schul­te, ich bin heu­te glau­be ich zum ers­ten mal hier, der Blog ist inter­es­sant, vor allem die Rei­be­rei­en wegen der Schreib­wei­se, ob hin­ge­rotzt oder gut durch­dacht. ich könnt mich ja krin­geln, wie schön das ist. ja, es ist nicht ein­fach, wohin mit der Wut. ich hab mich auch schon oft gefragt, wo soll ich hin mit mei­ner Wut. Ich hab ja nicht vie­le Kom­men­ta­re und auch kei­nen selbst gehos­te­ten Blog, ich bin eine unter fer­ner lie­fen. Gut, das dazu. Wenn ich einen Kom­men­tar bekom­me der mich per­sön­lich angreift und belei­digt, was schon oft vor­ge­kom­men ist (cyber­stal­king) bin ich auch eine belei­dig­te Leber­wurst. ich hab schon eini­ge Blogs gelöscht, weil ich es nicht mehr aus­ge­hal­ten habe. Gut mein Blog ist nicht wich­tig in der Blog­sze­ne, momen­tan bin ich auch etwas ange­pisst, wenn ich das mal als Frau so sagen darf. lg und schö­nes wochenende
    ich lege auch kei­nen gros­sen wert auf Gross und Klein­schrei­bung meis­tens schreib ich klein das geht mir schel­ler von der hand. dar­an hat man sich auch schon gestos­sen. egal. es ist wie es ist.
    ich schreib mir ja nichts vor son­dern direkt in word­press rein. da darf schon mal ein feh­ler drin sein
    wer ihn fin­det darf ihn behalten.
    ach­so ich hab Sie gefun­den über google+

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