Die wenigen Stimmen, die in diesem Video zu hören sind, machen mir eher Sorgen als dass sie mich beruhigen.
Ich nehme an, dass mit diesem Spiegel-TV-Video (s. unten) eine andere Absicht verbunden war. Der Imam der Moschee, die seit 2014 vom Verfassungsschutz beobachtet wird, stellt sehr pauschal in Abrede, dass Radikalisierungen von jungen Männern und Frauen in Moscheen stattfänden.
Moscheen mit Indoktrinierungsauftrag
Gehört es nicht zum Erkenntnisgewinn der letzten Jahre, dass zumindest in einigen Moscheen solche „Basisarbeit“ geleistet wurde? Warum sonst werden vom Verfassungsschutz bestimmte Moscheen in Deutschland ständig überwacht?
Ist es unter den gegebenen Umständen glaubhaft, wenn ein Imam das in dieser Art und Weise als absurd bezeichnet? Ich glaube kaum.
Ein anderer Muslim wird im Video dazu aufgefordert, die Gründe zu benennen, die nach seiner Meinung als Motiv für Attentate durch Islamisten bestünden. Nach einigem Zögern spricht er das aus, was nicht wenige Muslime wohl auch denken: „Viele Muslime finden, sie würden ungerecht behandelt„. Ich denke, dass das schon eine Erklärung sein kann. Aber die Aussage kann missverständlich sein und darf niemals eine Begründung für die Barbarei sein, die im Namen des Islam begangen wird. Sie ist inakzeptabel. Es hat etwas ungeheuer Provozierendes, wenn Muslime, die mit uns seit Jahren zusammenleben, solche Aussagen machen.
Die anderen sind schuld
Außerdem spricht aus diesem Satz eine ziemlich erbärmliche Grundeinstellung. Inwieweit diese Larmoyanz als typisch zu bezeichnen ist, vermag ich nicht zu sagen. Jedenfalls sind solche Erklärungsmuster auch in dem seit Jahrzehnten schwelenden Nahost-Konflikt seitens der Palästinenser zu vernehmen.
Ich frage mich, wieso Menschen es sich selbst in diesen existenziellen Fragen so einfach machen. Sollte sie wirklich ein Hauptmotiv für Selbstmordattentäter sein, kann man nur die sehr ernsthafte Frage stellen, ob ein Zusammenleben mit Menschen, die so denken, überhaupt möglich ist oder ob man sich nicht denen anschließen muss, die ganz undifferenziert ein friedliches Zusammenleben mit „den Muslimen“ für ausgeschlossen halten. Die politischen Plattformen für derartige Forderungen existieren bereits. Schlimm genug.
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