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Eine Formel für Frieden?

In einem Film hat­te jemand ein neu­es Auto gewon­nen, weil er für ein Preisausschreiben eine kur­ze Formel für Frieden gefun­den hat­te. Sie lau­tet: Menschliche Würde plus Mitgefühl = Frieden. Mir

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In einem Film hat­te jemand ein neu­es Auto gewon­nen, weil er für ein Preisausschreiben eine kur­ze Formel für Frieden gefun­den hat­te. Sie lau­tet: Menschliche Würde plus Mitgefühl = Frieden. Mir hat das gefal­len. Wie naiv ich bin.

„Die Würde des Menschen ist unan­tast­bar”. Ein Satz, so kurz und doch so über­zeu­gend. Mit wel­chen Worten könn­ten Grundüberzeugungen einer Gesellschaft über­zeu­gen­der getrof­fen wer­den als mit die­sem ers­ten Satz des ers­ten Artikels unse­rer Verfassung?

Über den zwei­ten Teil der Formel, das Mitgefühl, fin­det sich im Grundgesetz nichts. Stattdessen könn­ten wir auf grund­le­gen­de Überzeugungen unse­res christ­li­chen Kulturkreises zurück­grei­fen. Das wäre nicht ein­mal not­wen­dig, weil es eine zutiefst mensch­li­che Eigenschaft ist, die in sämt­li­chen Kulturkreisen der Erde zu fin­den ist und wohl einen ent­schei­den­den Teil unse­rer Menschlichkeit ausmacht.

Wenn es so ein­fach ist, wie es klingt, war­um schaf­fen Menschen kei­nen Frieden?

Woher kom­men all die Vorurteile, unser Hang zum Egoismus und die man­geln­de Bereitschaft tole­rant zu sein?

Wie macht du es?

Wie ver­hal­te ich mich, wenn ich auf Meinungen zur Flüchtlingskrise sto­ße, die nicht mei­ner ent­spre­chen? Wie kann ich begrün­den, dass ich mich gegen­über mei­nen Gesprächspartnern unduld­sam ver­hal­te und sie prompt frem­den­feind­lich oder rechts­extrem schimpfe?

Das Thema pola­ri­siert seit Monaten das Land. Und was ist dazu nicht schon alles geschrie­ben wor­den. Es ist kei­ne frucht­ba­re Diskussion, vor allem ist es nicht die Suche nach einer gemein­sa­men Lösung für die Probleme, son­dern die Scharmützel schei­nen die Form eines Glaubenskrieges ange­nom­men zu haben.

Nichts macht uns so wütend, wie ande­re Meinungen?

Mit dem von National-​Konservativen unter­stell­ten in Deutschland herr­schen­den lin­ken Mainstream sind libe­ra­le Überzeugungen ins Kreuzfeuer gera­ten. Das hat den Konflikt um die Flüchtlingskrise ver­schärft. Es kommt mir so vor, als gehe es trotz der schwie­ri­gen Problemlage vor­ran­gig dar­um, sich gegen­sei­tig zu beschul­di­gen und zu diffamieren.

Beide Seiten arbei­ten mit Mitteln, die nicht in Ordnung sind. Ob es Fotos sind, die in dem loka­len Zusammenhang nicht authen­tisch sind oder ob Verallgemeinerungen über „die Flüchtlinge” vor­ge­nom­men werden.

Die Medien spie­len dabei kei­ne gute Rolle. Zuerst wird über ein Thema gar nicht bis wenig berich­tet, dann hören wir täg­lich über bestimm­te Vorfälle. Sexuelle Übergriffe von Flüchtlingen etwa sind zur­zeit ein Thema. Schlimm, dass es die Vorfälle gibt, und natür­lich ist es rich­tig, dass dar­über berich­tet wird. Mich stört die Art und Weise, in der das geschieht.

Die Bemerkung von Richard Sulik bei „Anne Will” steht für sich: „Feiern Sie Silvester in Köln und Sie wis­sen, wovor wir Europa schüt­zen müssen.”

Ich weiß, dass die­ser Spruch auf Zustimmung stößt. Im Internet wur­de er und Suliks Einlassungen zu Merkels Flüchtlingspolitik und zur EU gera­de­zu beju­belt. Und zwar auch des­halb, weil sein ras­sis­ti­scher Spruch an eine in rech­ten Kreisen nicht son­der­lich belieb­te Grüne gerich­tet war. Aber sind sol­che dum­men Sprüche nicht genau die Art von Verallgemeinerungen, die wir uns nicht erlau­ben sollten?

Weltbilder

Liberalen und Linken geht es um Menschlichkeit, um den Schutz von Flüchtlingen. Ja—und sie wet­tern gegen Rechte.

Die Rechten jedoch wet­tern gegen Flüchtlinge, Liberale und Linke, Medien und das kom­plet­te poli­ti­sche Establishment. Die Feindbilder sind des­halb umfas­sen­der, weil nach dem eige­nen Selbstverständnis der ver­damm­te links/​grün-​versiffte Mainstream die­ses Land in den letz­ten Jahrzehnten rui­niert hat.

Die Würde spre­che ich die­sen Leuten nicht ab. Aber auf mein Mitgefühl müs­sen sie ver­zich­ten. Keine Toleranz für Intoleranz.


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