Großbritannien will die Sozialleistungen kürzen und die Steuern erhöhen

Wenn ich jetzt sagen wür­de, dass Nigel Fara­ge (Ukip) aus Feig­heit vor den Kon­se­quen­zen sei­ner Mis­se­ta­ten flüch­tet, wäre das für alle Fein­de Euro­pas wohl eine Pro­vo­ka­ti­on. Er sagt auch was ganz ande­res. Es men­schelt so schön, wenn er meint, er betrach­te sei­ne Mis­si­on als erfüllt und wol­le nun „sein Leben zurück“. Das ich nicht lache! Die Brexit-Befür­­wor­­ter kön­nen von mir aus erzäh­len, was sie möch­ten. Ich glau­be, Mr. Fara­ge und Mr. John­son hat­ten genü­gend Zeit zu über­rei­ßen, wel­chen Bären­dienst sie ihrem Land geleis­tet haben. Aber wer weiß, viel­leicht irren sich all die, die ähn­li­ches den­ken und, wie es die EU-Fein­­de sehen wer­den, ihre Scha­den­freu­de nicht für sich behal­ten kön­nen. Nun, die Geschich­te wird es wei­sen. Heu­te Abend wur­de in der „Tages­schau“ berich­tet, dass der bri­ti­sche Finanz­mi­nis­ter Steu­er­sen­kun­gen für Top-Unter­­neh­­men ange­kün­digt hat. Angeb­lich hat Groß­bri­tan­ni­en danach den nied­rigs­ten Steu­er­satz aller gro­ßen Indus­trie­na­tio­nen. Gleich­zei­tig kün­dig­te der glei­che Mann Ein­schnit­te im Sozi­al­sys­tem und Steu­er­erhö­hun­gen für die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger an. Da muss doch Freude… 

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Horst Schulte

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Wenn ich jetzt sagen wür­de, dass Nigel Fara­ge (Ukip) aus Feig­heit vor den Kon­se­quen­zen sei­ner Mis­se­ta­ten flüch­tet, wäre das für alle Fein­de Euro­pas wohl eine Pro­vo­ka­ti­on. Er sagt auch was ganz ande­res. Es men­schelt so schön, wenn er meint, er betrach­te sei­ne Mis­si­on als erfüllt und wol­le nun „sein Leben zurück“. Das ich nicht lache!

Die Brexit-Befür­wor­ter kön­nen von mir aus erzäh­len, was sie möch­ten. Ich glau­be, Mr. Fara­ge und Mr. John­son hat­ten genü­gend Zeit zu über­rei­ßen, wel­chen Bären­dienst sie ihrem Land geleis­tet haben. Aber wer weiß, viel­leicht irren sich all die, die ähn­li­ches den­ken und, wie es die EU-Fein­de sehen wer­den, ihre Scha­den­freu­de nicht für sich behal­ten kön­nen. Nun, die Geschich­te wird es weisen.

Heu­te Abend wur­de in der „Tages­schau“ berich­tet, dass der bri­ti­sche Finanz­mi­nis­ter Steu­er­sen­kun­gen für Top-Unter­neh­men ange­kün­digt hat. Angeb­lich hat Groß­bri­tan­ni­en danach den nied­rigs­ten Steu­er­satz aller gro­ßen Indus­trie­na­tio­nen. Gleich­zei­tig kün­dig­te der glei­che Mann Ein­schnit­te im Sozi­al­sys­tem und Steu­er­erhö­hun­gen für die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger an. Da muss doch Freu­de auf­kom­men – auf der Insel.

Das „Tol­le“ ist, dass die­se leicht als neo­li­be­ra­le Poli­tik aus­zu­ma­chen­de Angst­re­ak­ti­on irgend­wann wohl auch erfolg­reich sein wird. Wenn die Bri­ten also lan­ge genug durch­hal­ten, wird es ihnen so erge­hen, wie uns nach der tol­len Agen­da 2010-Poli­tik der rot-grü­nen Regie­rung. Sol­che Poli­tik wird dafür gelobt, obwohl sie ganz vie­le Men­schen auf das Nega­tivs­te betrof­fen hat. Nur, dass vie­le dar­über nicht mehr spre­chen, weil sie es leid sind. Viel­leicht sind das nur die ers­ten Maß­nah­men einer bri­ti­schen Regie­rung, die kei­nen Plan B hat. Hat sie der Aus­gang des Refe­ren­dums wirk­lich so über­rascht, dass sie die Sze­na­ri­en nicht „durch­ge­spielt“ haben? Kaum zu glau­ben. Es scheint viel dafür zu spre­chen. Oder unse­re Sys­tem­pres­se über­treibt – wie vie­le das ja im Moment behaupten.

Die Bri­ten müs­sen sich nach der Erklä­rung ihres Finanz­mi­nis­ters nur so ver­hal­ten, wie die meis­ten dum­men Euro­pä­er (die Fran­zo­sen aus­ge­nom­men) das bis­her auch getan haben. Bei der arbei­ten­den Bevöl­ke­rung bleibt immer weni­ger hän­gen, und die Sche­re von arm und reich geht auch dort immer wei­ter auf. Eben genau­so wie das in Kon­ti­nen­tal­eu­ro­pa, vor allem im Süden, schon lan­ge der Fall ist.

Und hof­fent­lich glaubt kei­ner dem Wahl­kampf­ge­brab­bel unse­res Vize­kanz­lers. Er will, dass sich in der EU etwas ändert. Toll, nicht? Alles soll bes­ser wer­den. Das hören wir im Moment auch von EU-Abge­ord­ne­ten vie­ler Par­tei­en. Nur die Uni­on hält sich zurück. Mit der per­so­ni­fi­zier­ten „schwä­bi­schen Haus­frau“ an der Spit­ze tut sich die CDU natür­lich schwer. Mer­kel und Schäub­le wer­den den Spar­kurs nicht ver­las­sen. Pro­fi­tie­ren wer­den, wie immer, die Rei­chen und die, die sich heu­te noch in halb­wegs gut dotier­ten Jobs befin­den. Aber die machen sich auch Sor­gen. Sor­gen dar­über, ob es bei ihnen noch so wei­ter­lau­fen wird. 

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

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2 Gedanken zu „Großbritannien will die Sozialleistungen kürzen und die Steuern erhöhen“

  1. Die­se Brexit-Geg­ner ver­hal­ten sich schlim­mer, als ein gan­zer Kin­der­gar­ten. Ver­ant­wor­tungs­lo­se Brand­stif­ter sind das!
    Ich hof­fe den­noch, dass die Steu­er­spar­plä­ne der GB-Regie­rung ins Unrei­ne gedacht sind.
    LG
    Sabienes

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