Bei Amazon kriegste alles – bald auch Lebensmittel. Toll, nicht?

You Are Wan­ted wur­de auf­wän­dig von Ama­zon bewor­ben. Mat­thi­as Schweig­hö­fer hat sich, wenn es nach man­chen Kri­ti­kern geht, mit die­ser von ihm gemach­ten Serie von sei­nem bis­he­ri­gen Image eman­zi­piert. Typisch deut­sche Mies­ma­che­rei, wenn es um die Beur­tei­lung der weni­gen Stars geht, die wir hier­zu­lan­de haben. Schweig­hö­fer hat zwar in einer gan­zen Men­ge von deut­schen Komö­di­en mit­ge­spielt. Aber nett ist es nicht, wenn ihm dafür attes­tiert wird, zumin­dest kurz davor gestan­den zu haben, die Kari­ka­tur sei­ner selbst zu wer­den. Ich habe auch in die­sem Fall eine ande­re Wahr­neh­mung. Zum Bei­spiel fand ich, dass er die Rol­le des Mar­cel Reich-Rani­­cki sehr gut gespielt hat. Für die­se Rol­le hat er 2009 die „Gol­de­ne Kame­ra“ erhal­ten. Unter den vie­len TV- und Kino­fil­men waren garan­tiert ein paar ande­re gute Sachen dabei. Beim Durch­le­sen des Wiki­­pe­­dia-Ein­­tra­­ges sah ich, dass Schweig­hö­fer schon seit 1997 im Beruf unter­wegs ist. Ich hät­te nicht gedacht, dass er das schon 20 Jah­re macht. Nicht nur deshalb… 

HS230625

Horst Schulte

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You Are Wan­ted wur­de auf­wän­dig von Ama­zon bewor­ben. Mat­thi­as Schweig­hö­fer hat sich, wenn es nach man­chen Kri­ti­kern geht, mit die­ser von ihm gemach­ten Serie von sei­nem bis­he­ri­gen Image emanzipiert.

Typisch deut­sche Mies­ma­che­rei, wenn es um die Beur­tei­lung der weni­gen Stars geht, die wir hier­zu­lan­de haben. Schweig­hö­fer hat zwar in einer gan­zen Men­ge von deut­schen Komö­di­en mit­ge­spielt. Aber nett ist es nicht, wenn ihm dafür attes­tiert wird, zumin­dest kurz davor gestan­den zu haben, die Kari­ka­tur sei­ner selbst zu werden.

Ich habe auch in die­sem Fall eine ande­re Wahr­neh­mung. Zum Bei­spiel fand ich, dass er die Rol­le des Mar­cel Reich-Rani­cki sehr gut gespielt hat. Für die­se Rol­le hat er 2009 die „Gol­de­ne Kame­ra“ erhal­ten. Unter den vie­len TV- und Kino­fil­men waren garan­tiert ein paar ande­re gute Sachen dabei.

Beim Durch­le­sen des Wiki­pe­dia-Ein­tra­ges sah ich, dass Schweig­hö­fer schon seit 1997 im Beruf unter­wegs ist. Ich hät­te nicht gedacht, dass er das schon 20 Jah­re macht.

Nicht nur des­halb kann man mit Fug und Recht von ihm behaup­ten – allen Kri­ti­kern zum Trot­ze – dass der Mann ein Voll­pro­fi ist. Dafür muss man sei­ne Fil­me nicht toll gefun­den haben. Aber Pro­fes­si­on ist Pro­fes­si­on. Man­cher Kri­ti­ker soll­te sich an Schweig­hö­fer eher ein Bei­spiel neh­men, als ätzen­de Sät­ze über ihn zu schreiben.

Er hat mit „You Are Wan­ted“ was ris­kiert, und er ist mit die­ser Pro­duk­ti­on wohl auch per­sön­lich voll ins Obli­go gegan­gen. Schön, dass sich der Auf­wand und das Risi­ko offen­bar gelohnt haben. Ich las, dass die Ein­schalt­quo­ten der ers­ten Epi­so­de erfolg­rei­cher gewe­sen sein soll, als alle ande­ren Ama­zon – Eigen­pro­duk­tio­nen. Fol­ge­rich­tig hat Ama­zon gleich eine 2. Staf­fel bei Schweig­hö­fer in Auf­trag gegeben.

Mich freut das, denn die Serie hat mir gefallen.

Geschäftsmodelle Amazon

Ich fin­de es fas­zi­nie­rend. Bes­ser gesagt, ich bin irri­tiert über die Tat­sa­che, dass Ama­zon Exklu­siv­se­ri­en in Rei­he pro­du­ziert und die­se unter „Ama­zon Prime“ ver­mark­tet. Ist es nicht so, dass die Prime-Nut­zer für das gan­ze Paket jähr­lich 69 Euro bzw. 8,90 Euro im Monat bezah­len? Wie mag Ama­zon die Kos­ten für sol­che doch wohl nicht gera­de preis­güns­ti­gen Seri­en her­ein­ho­len? Schließ­lich ste­cken in den 69 Euro doch eine gan­ze Men­ge ande­rer Leis­tun­gen mit drin.

Mir ist das Geschäfts­mo­dell von Ama­zon von jeher etwas unheim­lich gewe­sen, mit­un­ter sogar frag­wür­dig. Ich befin­de mich noch in der Lern­pha­se. Die Kur­ve ist steil, und ich muss sehen, dass ich nicht „raus­flie­ge“.

Ich ver­ste­he ja auch nicht, wie man­che (neu­en) und schon recht gro­ße Unter­neh­men extrem an Wert gewin­nen und trotz­dem rie­si­ge Ver­lus­te einfahren.

Damit ist Ama­zon nicht gemeint. Aber wenn ich an Uber, Spo­ti­fy und etli­che ande­re in die­sem Bereich den­ke, machen die­se Fir­men zwar sat­te Umsät­ze, die dazu auch von Jahr zu Jahr gestei­gert wer­den. Aber sie haben kaum mal die schwar­ze Null geschrie­ben – wenn überhaupt.

Die Wer­te der Unter­neh­men stei­gen immer wei­ter und damit gibts genü­gend Koh­le für wei­te­re aggres­si­ve Model­le. Es fehlt ihnen nicht das Geld, um ihre Wett­be­wer­ber das Fürch­ten zu lehren.

Sie erwirt­schaf­ten kein Geld, aber krie­gen so viel Geld von ihren Aktio­nä­re, dass sie trotz der Ver­lus­te ihren expan­si­ven Kurs fort­set­zen kön­nen. Die Geld­ge­ber sind nur des­halb auf die­se Züge ins Nir­gend­wo auf­ge­sprun­gen, weil so vie­le ande­re es halt auch getan haben und natür­lich, weil die Damen und Her­ren Ana­lys­ten ihnen das Invest ans Herz gelegt haben. So nach dem Mot­to: „In die­ser Aktie steckt viel Phan­ta­sie“. Kennt man ja.

Auch Lebensmittel

Der neue Rewe – Vor­stand berei­tet sich der­weil dar­auf vor, einen neu­en Wett­be­wer­ber im Lebens­mit­tel­han­del zu bekom­men. Ama­zon arbei­tet an die­ser Front sehr inten­siv und die durch­ge­führ­ten Feld­ver­su­che in Tei­len Euro­pas war erfolg­reich. Es ist also davon aus­zu­ge­hen, dass das Ange­bot bald auch bei uns auf Lebens­mit­tel aus­ge­wei­tet wird.

Es wird nicht nur beque­mer, leich­ter und viel­leicht sogar preis­wer­ter (?). Die­ses neue Enga­ge­ment von Ama­zon wird Fol­gen haben. Fol­gen, die kaum jemand wirk­lich ein­schät­zen kann.

Bekannt arbei­tet Ama­zon mit Hoch­druck an der Auto­ma­ti­sie­rung der Logistik.

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Dazu hat­te ich vor eini­ger Zeit einen Bei­trag ver­fasst. Inwie­weit die fort­schrei­ten­de Ent­wick­lung tat­säch­lich zu gra­vie­ren­den Arbeits­platz­ver­lus­ten füh­ren wird – die Rede ist von einem Zeit­raum von 20 – 25 Jah­ren, nach dem unge­fähr die Hälf­te aller Arbeits­plät­ze durch die Digi­ta­li­sie­rung ver­lo­ren gehen sol­len – wird man sehen. Wenn ich auf Ama­zon schaue oder auf das Geschäfts­ge­ba­ren man­cher Start­ups, habe ich kein gutes Gefühl.

Aber der­weil freue ich mich auf die zwei­te Staf­fel von „We Are Wan­ted“ mit Mat­thi­as Schweighöfer.

Inter­es­san­ter Arti­kel bei Hori­zont zum Thema.

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

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2 Gedanken zu „Bei Amazon kriegste alles – bald auch Lebensmittel. Toll, nicht?“

  1. Eigent­lich haben wir uns das ja einst gewünscht: dass uns Maschi­nen die Arbeit abneh­men. Damit geht es nun tat­säch­lich vor­an, aber es passt uns gar nicht. 

    Das Pro­blem ist nicht der Fort­schritt in der Auto­ma­ti­sie­rung, son­dern dass wir kein ande­res Ver­tei­lungs­mo­dell haben als den real exis­tie­ren­den Kapitalismus.

  2. Die­ser Wunsch war nur zu berech­tigt. Solan­ge ist es nicht her, dass Char­lie Chap­lin in Moder­ne Zei­ten gezeigt hat, wie die Indus­trie­ge­sell­schaft – jeden­falls in die­sen Zei­ten – aus­sah. Nun sind wir ein Stück vor­an­ge­kom­men. In Deutsch­land gibt es die­se Art von Jobs im Gro­ßen und Gan­zen glück­li­cher­wei­se nicht mehr. Aber wir müs­sen nur in die „ver­län­ger­ten Werk­bän­ke“ in Ost­eu­ro­pa oder noch in Asi­en schau­en, um die glei­chen schau­er­li­chen Ver­hält­nis­se zu sehen. 

    Da fällt einem glatt der Spruch von man­chen Uni­ons-Poli­ti­kern ein, die gesagt haben „Jede Arbeit ist bes­ser als kei­ne“. Viel­leicht wird sich die­ser von mir immer als falsch ver­stan­de­ne Satz, doch noch ein­mal als berech­tigt erwei­sen? Hof­fent­lich nicht.

    Wenn wir und die Poli­ti­ker, die uns ver­tre­ten, vor­aus­schau­en­der agie­ren wür­den, könn­te man zumin­dest ver­su­chen, Model­le zu ent­wi­ckeln, die der Ent­wick­lung etwas ent­ge­gen­set­zen wür­den. Aber wir begin­nen erfah­rungs­ge­mäß, uns damit zu beschäf­ti­gen, wenn es zu spät ist.

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