Die Türken sind aber auch schnell beleidigt. Und dann drohen sie immer gleich.

Was der tür­ki­sche Außen­mi­nis­ter Mev­lüt Cavu­so­glu wohl meint, wenn er uns mit Kon­se­quen­zen droht? Kom­men die mit (unse­ren) Pan­zern? Leo­pards haben sie ja genug bekom­men. Die Tür­ken haben nach den USA die meis­ten Leu­te unter Waf­fen. Viel mehr als bei­spiels­wei­se die Bri­ten oder Fran­zo­sen. Das ist kein Spaß! Schon wie­der machen die Tür­ken auf belei­dig­te Leber­wurst dro­hen uns. Und wenn es kei­nen Krieg gibt, dann schi­cken sie uns eben ihre Mil­lio­nen von Flücht­lin­gen? Der Deal zwi­schen Mer­kel und Erdo­gan wäre obso­let. Wir müss­ten uns auf Orban und die ande­ren Ver­tei­di­ger des Abend­lan­des ver­las­sen. Welch ein Graus. Tür­ki­sche Gepflo­gen­hei­ten Kei­ne Ahnung, ob es den tür­ki­schen Gepflo­gen­hei­ten ent­spricht, in ange­spann­ten Lagen immer gleich den Part­nern zu dro­hen. Nach den Erfah­run­gen der jün­ge­ren Ver­gan­gen­heit könn­te man das den­ken. Schließ­lich haben schon eini­ge der Her­ren, die ihrem Staats­prä­si­den­ten mög­li­cher­wei­se sogar in vor­aus­ei­len­dem Gehor­sam, alles Recht machen wol­len, schon mehr­fach in unte­re Schub­la­de gegrif­fen, um uns zu dro­hen. Irgend­wann muss es gut sein. Und ich erwarte… 

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Was der tür­ki­sche Außen­mi­nis­ter Mev­lüt Cavu­so­glu wohl meint, wenn er uns mit Kon­se­quen­zen droht?

Kom­men die mit (unse­ren) Pan­zern? Leo­pards haben sie ja genug bekom­men. Die Tür­ken haben nach den USA die meis­ten Leu­te unter Waf­fen. Viel mehr als bei­spiels­wei­se die Bri­ten oder Franzosen.

Das ist kein Spaß! Schon wie­der machen die Tür­ken auf belei­dig­te Leber­wurst dro­hen uns. Und wenn es kei­nen Krieg gibt, dann schi­cken sie uns eben ihre Mil­lio­nen von Flücht­lin­gen? Der Deal zwi­schen Mer­kel und Erdo­gan wäre obso­let. Wir müss­ten uns auf Orban und die ande­ren Ver­tei­di­ger des Abend­lan­des ver­las­sen. Welch ein Graus.

Türkische Gepflogenheiten

Kei­ne Ahnung, ob es den tür­ki­schen Gepflo­gen­hei­ten ent­spricht, in ange­spann­ten Lagen immer gleich den Part­nern zu dro­hen. Nach den Erfah­run­gen der jün­ge­ren Ver­gan­gen­heit könn­te man das den­ken. Schließ­lich haben schon eini­ge der Her­ren, die ihrem Staats­prä­si­den­ten mög­li­cher­wei­se sogar in vor­aus­ei­len­dem Gehor­sam, alles Recht machen wol­len, schon mehr­fach in unte­re Schub­la­de gegrif­fen, um uns zu dro­hen. Irgend­wann muss es gut sein. Und ich erwar­te von unse­rer Regie­rung, dass sie end­lich kla­re Ansa­gen in Rich­tung Anka­ra macht!

Bei uns kann so was ja zum Glück nicht pas­sie­ren, denn wir leben in Deutsch­land, dem es gut geht mit sei­ner pro­spe­rie­ren­den Wirt­schaft und sei­ner Demo­kra­tie, die läuft wie eine gut geöl­te Maschi­ne (frei nach Trump).

Das klingt ein­ge­bil­det? Ja, fin­de ich schon. Wenn jemand behaup­tet, dass die Men­schen in Deutsch­land sich auf­grund ihrer hohen All­ge­mein­bil­dung sich nicht für dumm ver­kau­fen lie­ßen, impli­ziert das in die­sem Zusam­men­hang selbst­ver­ständ­lich, dass es in der Tür­kei anders läuft. Eine Frechheit!

Das kann man in einem Arti­kel nach­le­sen, der heu­te im „Tages­spie­gel“ erschie­nen ist. Autorin ist die frü­he­re baden-würt­tem­ber­gi­sche Inte­gra­ti­ons­mi­nis­te­rin, Frau Bil­kay Öney (SPD). Ich schät­ze mal, dass vie­le Tür­ken und tür­kisch-stäm­mi­ge Deut­sche das nicht gut finden.

Uns Manieren beibringen wollen

Der tür­ki­sche Außen­mi­nis­ter glaubt, „Deutsch­land“ Manie­ren bei­brin­gen zu müs­sen: „Wenn Sie mit uns arbei­ten wol­len, müs­sen Sie ler­nen, wie Sie sich uns gegen­über zu ver­hal­ten haben.“ Dass er in Gag­ge­nau dar­an gehin­dert wur­de, nach unse­rer Les­art eine Wahl­kampf­re­de für die Ein­füh­rung der Dik­ta­tur in der Tür­kei zu hal­ten, bezeich­ne­te er als „faschis­ti­sches Vor­ge­hen“.

Der Mann ist nicht zum ers­ten Mal aus der Rol­le gefal­len. Er behaup­te­te also tat­säch­lich, dass die deut­schen Medi­en nicht objek­tiv berich­ten wür­den. Da muss ja was dran sein. Schließ­lich hören wir in Deut­schel­and die­se Art Vor­wür­fe inzwi­schen ständig.

Der tür­ki­sche Außen­mi­nis­ter ver­hält sich auch sonst wenig diplo­ma­tisch. Er liebt „fein­sin­ni­ge“ Bemer­kun­gen wie zum Bei­spiel die­se: „Das Volk will die Todes­stra­fe, mei­ne Frau auch“.

Außer­dem brüs­kier­te er den dama­li­gen Außen­mi­nis­ter Stein­mei­er mit Vor­wür­fen, Deutsch­land wür­de Ter­ro­ris­ten der PKK unter­stüt­zen. Das sind übri­gens Din­ge, die auch ande­re tür­ki­schen Offi­zi­el­le vor­brin­gen. Gibt es dazu eigent­lich Recher­chen von deut­scher Sei­te, denen man eine gewis­se Objek­ti­vi­tät beschei­ni­gen könnte?

Die Vor­wür­fe kom­men nicht nur vom tür­ki­schen Außen­mi­nis­ter. Wer ges­tern Abend das zwei­fel­haf­te Ver­gnü­gen hat­te, „May­brit Ill­ner“ zu schau­en, konn­te erle­ben, wie der AKP Abge­ord­ne­te Mus­ta­fa Yene­ro­g­lu dies­be­züg­lich in die Vol­len ging. Mit die­sem Mann ist nicht leicht umzu­ge­hen. Das wuss­te sicher auch die ZDF-Redak­ti­on längst.

Den bes­ten Arti­kel über die gest­ri­ge Talk­show habe ich heu­te – ich mag es kaum sagen – bei „Tichys Ein­blick“ gele­sen. Alex­an­der Wal­l­asch, den ich nicht lei­den kann, hat das, was wir ges­tern Abend über uns erge­hen lie­ßen, gut beob­ach­tet und gut beschrieben.

Die Sen­dung mach­te auch dem letz­ten klar, dass der inner­tür­ki­sche Kon­flikt längst auch auf deut­schem Boden aus­ge­tra­gen wird. Und das muss unter­bun­den werden.

Aber was tut die Bun­des­re­gie­rung? Sie äußert ab und an, wie befrem­det oder besorgt sie ist. Aber sie über­lässt es den Ver­ant­wort­li­chen in Gemein­den oder Bun­des­län­dern, die Auf­trit­te tür­ki­scher Poli­ti­ker zu unter­bin­den. Ich fin­de, es wäre ihre Auf­ga­be, das zu tun! Sie hät­te es längst tun müssen.


Analphabeten

Noch­mal zurück zum Bei­trag von Frau Öney. Was mein­te sie, als sie heu­te in ihrem Arti­kel von hoher All­ge­mein­bil­dung in Deutsch­land schrieb? Viel­leicht hat sie in die­ser Bezie­hung über­trie­ben? Arro­gant klingt ihr Vor­be­halt in Rich­tung Tür­kei auf jeden Fall. Trotz aller Sym­pa­thie für ihr posi­ti­ves State­ment – ein biss­chen über­trie­ben war das doch. Oder?

Ist die Analpha­be­ten­quo­te in der Tür­kei denn so viel höher als bei uns? Nach Zah­len des Bun­des­am­tes für Sta­tis­tik beträgt sie in der Tür­kei ca. 5 % (Män­ner und Frau­en gesamt). In Deutsch­land leben 7,5 Mio. Men­schen, die als funk­tio­na­le Analpha­be­ten gel­ten. Das wären dann 14,5 % aller erwach­se­nen Men­schen. Die Mäd­chen in der Tür­kei haben oft kei­ne abge­schlos­se­ne Schul­aus­bil­dung habe ich mal gele­sen. Wird der Tat­be­stand des­halb gemil­dert? Lesen und schrei­ben kön­nen nach die­sen Zah­len jeden­falls mehr Tür­ken als Deutsche.

In den 14,5 % der erwach­se­nen Deut­schen sind auch Migran­ten ent­hal­ten. Außer­dem ist die Sta­tis­tik nicht nur des­halb nicht zu ver­glei­chen. Wer weiß, wel­che Frau­en und Män­ner für die tür­ki­sche Sta­tis­tik her­an­ge­zo­gen wurden?

Wis­sen wir eigent­lich genau, dass die Tür­kei eine Dik­ta­tur auf­bau­en will oder nicht doch eine Prä­si­di­al­de­mo­kra­tie nach dem us-ame­ri­ka­ni­schen Vor­bild? Ich glau­be Mus­ta­fa Yene­ro­g­lu hat ges­tern so etwas gesagt. Wahr ist, dass wohl kaum einer von uns die neue Ver­fas­sung kennt. Wir ver­las­sen uns mal wie­der auf unse­re Medi­en. Ob das immer klug ist?

Der deutsch-tür­ki­sche Jung­un­ter­neh­mer am Tisch bei Ill­ner erklärt inter­es­san­ter­wei­se, dass in der Tür­kei kei­ne Demo­kra­tie nach deut­schem Mus­ter funk­tio­nie­ren kön­ne. Ich glau­be, er hat dem Sinn nach gesagt, man brau­che einen star­ken Mann, um die Demo­kra­tie über­haupt am Lau­fen zu halten.

Ich ver­ste­he das. Es gibt dafür ja geschicht­li­che Vor­bil­der. Ist die­ser bevor­ste­hen­de Pro­zess nach Lage der Din­ge nur eine Wand­lung der Demo­kra­tie, gibt es dann eine Demo­kra­tie mit auto­kra­ti­schem Touch, eine Auto­kra­tie und am Ende sogar eine Diktatur?

Vorschlag zur Güte

Das alles geht uns Deut­sche eigent­lich nichts an. Wir soll­ten uns mit unse­rer oft genug auf­flam­men­den Bes­ser­wis­se­rei, die oft genug auf ande­re arro­gant wir­ken wird, zurück­hal­ten. Und dafür kom­men dann künf­tig kei­ne tür­ki­schen Regie­rungs­mit­glie­der mehr nach Deutsch­land, um hier – was wir nicht wol­len – für einen unde­mo­kra­ti­schen Staat zu wer­ben. Ist doch eigent­lich ganz einfach!

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

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2 Gedanken zu „Die Türken sind aber auch schnell beleidigt. Und dann drohen sie immer gleich.“

  1. Ich möch­te nicht alle Tür­ken über einen Kamm sche­ren und „von den Tür­ken“ reden.
    Aber die Stim­mung in die­sem Land wird immer abson­der­li­cher. Im Prin­zip sagt Erdo­gan das aus, was wir ger­ne sagen wür­den (oder unse­re Regie­rung sagen soll­te), aber aus Höf­lich­keit nicht sagen wollen.
    LG
    Sabienes

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