Nach 40 Jahren das Abo des Kölner Stadt-Anzeigers gekündigt

Mit dem Gedan­ken habe ich mich schon län­ger her­um­ge­schla­gen. Jetzt haben wir (mei­ne Frau und ich) es wahr gemacht. Und zwar kon­se­quen­ter als zuerst vor­ge­se­hen. Ges­tern haben wir unser über 40 Jah­re lau­fen­des Abon­ne­ment des Köl­ner Stadt-Anzei­­gers gekün­digt. Abge­se­hen von ganz grund­sätz­li­chen Erwä­gun­gen gab es ein paar Klei­nig­kei­ten, die mit dazu bei­getra­gen haben, Nägel mit Köp­fen zu machen. Ich beken­ne, dass ich Print­aus­ga­ben von Zei­tun­gen inzwi­schen nicht mehr für zeit­ge­mäß hal­te. Für man­chen wird es star­ker Tobak sein, sowas zu lesen. Nun – für unser Urteil haben wir län­ger gebraucht als vie­le ande­re vor uns. Ich bezie­he mich auf die nicht seit ges­tern sin­ken­den Auf­la­gen der meis­ten (aller?) Tages­zei­tun­gen. Die spä­te Ent­schei­dung ist sicher auch unse­rem aus­ge­präg­ten Sinn für alles geschul­det, was man Posi­ti­ves unter dem Begriff „frü­her“ zusam­men­fas­sen könn­te. Die Print­aus­ga­be einer Tages­zei­tung gehör­te unbe­dingt dazu. Eini­ge der Grün­de für die Kün­di­gung Inzwi­schen konn­te uns nicht ein­mal mehr die zuge­ge­be­ner­ma­ßen immer… 

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Mit dem Gedan­ken habe ich mich schon län­ger her­um­ge­schla­gen. Jetzt haben wir (mei­ne Frau und ich) es wahr gemacht. Und zwar kon­se­quen­ter als zuerst vorgesehen.

Ges­tern haben wir unser über 40 Jah­re lau­fen­des Abon­ne­ment des Köl­ner Stadt-Anzei­gers gekündigt.

Abge­se­hen von ganz grund­sätz­li­chen Erwä­gun­gen gab es ein paar Klei­nig­kei­ten, die mit dazu bei­getra­gen haben, Nägel mit Köp­fen zu machen.

Ich beken­ne, dass ich Print­aus­ga­ben von Zei­tun­gen inzwi­schen nicht mehr für zeit­ge­mäß hal­te. Für man­chen wird es star­ker Tobak sein, sowas zu lesen. Nun – für unser Urteil haben wir län­ger gebraucht als vie­le ande­re vor uns. Ich bezie­he mich auf die nicht seit ges­tern sin­ken­den Auf­la­gen der meis­ten (aller?) Tageszeitungen.

Die spä­te Ent­schei­dung ist sicher auch unse­rem aus­ge­präg­ten Sinn für alles geschul­det, was man Posi­ti­ves unter dem Begriff „frü­her“ zusam­men­fas­sen könn­te. Die Print­aus­ga­be einer Tages­zei­tung gehör­te unbe­dingt dazu.

Eini­ge der Grün­de für die Kündigung

  1. Inzwi­schen konn­te uns nicht ein­mal mehr die zuge­ge­be­ner­ma­ßen immer noch ‚gefäl­li­ge­re’ Hap­tik einer Papier­zei­tung davon abhal­ten, den Schritt zu machen.
  2. Smart­phone oder Tablet beim Früh­stück kam lan­ge Zeit irgend­wie nicht so gut. Inzwi­schen ist es anders. Nach­rich­ten am Smart­phone und Tablet sind zur Nor­ma­li­tät geworden.
  3. Die Unmen­gen von Alt­pa­pier, die wir alle paar Wochen in Kar­tons zur Abho­lung an die Stra­ße legen, trug auch zum Ent­schluss bei, die Zei­tung nach so lan­ger Zeit zu kün­di­gen. Recy­cling hin oder her.
  4. Wir wer­den schließ­lich mit Nach­rich­ten (auch mit regio­na­len) gera­de­zu überflutet.
  5. Es gibt Ange­bo­te (z.B. Blen­de), aus denen man inter­es­san­te Zei­tungs­ar­ti­kel zum ver­nünf­ti­gen Preis ein­zeln aus­wäh­len kann. Die­se las­sen sich für pri­va­te Zwe­cke archivieren.
  6. Weni­ge Male habe ich via Brief­post, spä­ter dann per E‑Mail mit den Redak­tio­nen Kon­takt gehabt. Posi­tiv war kei­ner davon. Und damit mei­ne ich kei­ne Mei­nungs­un­ter­schie­de, son­dern für gewöhn­lich kom­plett aus­blei­ben­de Reak­tio­nen. Gut, in kei­nem der Fäl­le habe ich mich als lang­jäh­ri­ger Leser geoutet. Viel­leicht hät­te das den Unter­schied gemacht?
  7. Die Zei­tung hat sich inhalt­lich nicht ent­wi­ckelt. Das Online-Ange­bot ist eine gro­ße Kata­stro­phe. In die­sen Zei­ten ist das unpro­fes­sio­nell und äußerst unverständlich.
  8. Unser Ein­druck mag den stän­di­gen öffent­li­chen Que­re­len geschul­det sein, in deren Mit­tel­punkt „die Sys­tem­me­di­en“, „die Lügen­pres­se“ oder „Sys­tem­pres­se“ ste­hen. Das färbt schon ab (auch auf uns) – selbst wenn man sich Mühe gibt, nicht auf die­sen Zug aufzuspringen.

Wir haben uns ent­schie­den, das Abo zu kün­di­gen und nicht auf die elek­tro­ni­schen Ange­bo­te des Köl­ner Stadt-Anzei­gers über­zu­ge­hen bzw. auszuweichen.

Ich hab’s mal aus­pro­biert und war mit dem Ergeb­nis nicht glück­lich. Natür­lich, wir hät­ten die­se Men­gen an Papier gespart, ansons­ten wäre das Abon­ne­ment im Ver­hält­nis auch viel güns­ti­ger geworden.

Inzwi­schen bezah­len wir für den Köl­ner Stadt-Anzei­ger (ich glau­be) ca. 113,- oder 115,- Euro im Vier­tel­jahr. Das ist hap­pig. Die Kos­ten sind in den letz­ten Jah­ren stark gestie­gen. Ver­mut­lich liegt das auch wie­der­um an den stark gesun­ke­nen Auf­la­gen (sie­he oben). Einen Brief über Preis­er­hö­hun­gen haben wir nie erhal­ten. Die Abbu­chun­gen hat­ten sich halt (ohne Ankün­di­gung) wie­der mal erhöht, und wir haben es akzeptiert.

Damit ist jetzt Schluss! Die Ant­wort auf unse­re Kün­di­gung ist heu­te ein­ge­gan­gen. Ab 1. Janu­ar 2018 kann der Zei­tungs­aus­trä­ger eine Stel­le weni­ger anfahren.

Sehr geehr­ter Herr Schulte,
herz­li­chen Dank für Ihre Nachricht.
Die Kün­di­gung des Stadt­an­zei­gers wird wie gewünscht zum 31.12.2017 ausgeführt.
Haben Sie wei­te­re Fra­gen oder Wün­sche, so sind wir ger­ne für Sie da.
Freund­li­che Grüße

Das müs­sen wir noch los wer­den: Den Zei­tungs­aus­trä­gern, die uns über Jah­re sehr zuver­läs­sig bei Wind und Wet­ter zu nacht­schla­fen­der Zeit den Köl­ner Stadt-Anzei­ger an die Tür gebracht haben, dan­ken wir sehr herz­lich. Alle haben einen sehr guten Job gemacht! In all den Jah­ren gab es nur ganz weni­ge Tage, in denen die Zustel­lung ein­mal aus­ge­blie­ben ist.

Es tut uns leid, dass sie natür­lich von unse­rer Abo-Kün­di­gung eben­falls betrof­fen sind. Es ist nur ein Abo, aber die Auf­la­gen­grö­ßen schmel­zen und somit auch das Auf­kom­men für die Zeitungsausträger. 

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.
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