Wieso konnte Martin Schulz nicht auf ein fertiges Konzept ??‍? zurückgreifen?

Wird Mar­tin Schulz das Pro­fil der SPD in den ver­blei­ben­den Wahl­­­kampf-Mona­­ten schär­fen kön­nen? Seit Jah­ren behaup­ten Poli­tik­be­ob­ach­ter im Land, die Pro­gram­ma­tik von CDU und SPD unter­schei­de sich nicht mehr groß von­ein­an­der. Unter ande­rem wird die­se Aus­sa­ge damit begrün­det, dass Mer­kel die CDU in ihrer Amts­zeit sozi­al­de­mo­kra­ti­siert habe. Ich wür­de behaup­ten, dass die Unter­schie­de, die bei­spiels­wei­se ein Wahl-O-Mat sicht­bar wer­den lässt, zwar nicht groß sind, sie aber den­noch exis­tie­ren. Für poli­ti­sche inter­es­sier­te Bür­ger mögen sol­che Unter­schie­de auch noch erkenn­bar sein, wenn gro­ße Par­tei­en eine Koali­ti­on für län­ge­re Zeit ein­ge­gan­gen sind. Sol­che Kon­stel­la­tio­nen machen die Suche danach für poli­tisch eher Unin­ter­es­sier­te sicher schwie­ri­ger. Liegt nicht genau hier ein Grund dafür, dass oft gesagt wird, Gro­ße Koali­tio­nen, die über einen län­ge­ren Zeit­raum lau­fen, sei­en schlecht für die Demo­kra­tie? Was tut die SPD außer der mög­lichst spä­ten Kan­di­da­ten­no­mi­nie­rung dafür, dass auch die poli­tisch nicht so inter­es­sier­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, ihre Poli­tik­an­sät­ze als über­zeu­gen­de Alter­na­ti­ve wahr­neh­men? Sie schmie­det ein… 

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Wird Mar­tin Schulz das Pro­fil der SPD in den ver­blei­ben­den Wahl­kampf-Mona­ten schär­fen kön­nen? Seit Jah­ren behaup­ten Poli­tik­be­ob­ach­ter im Land, die Pro­gram­ma­tik von CDU und SPD unter­schei­de sich nicht mehr groß voneinander.

Unter ande­rem wird die­se Aus­sa­ge damit begrün­det, dass Mer­kel die CDU in ihrer Amts­zeit sozi­al­de­mo­kra­ti­siert habe. Ich wür­de behaup­ten, dass die Unter­schie­de, die bei­spiels­wei­se ein Wahl-O-Mat sicht­bar wer­den lässt, zwar nicht groß sind, sie aber den­noch existieren.

Für poli­ti­sche inter­es­sier­te Bür­ger mögen sol­che Unter­schie­de auch noch erkenn­bar sein, wenn gro­ße Par­tei­en eine Koali­ti­on für län­ge­re Zeit ein­ge­gan­gen sind. Sol­che Kon­stel­la­tio­nen machen die Suche danach für poli­tisch eher Unin­ter­es­sier­te sicher schwieriger.

Liegt nicht genau hier ein Grund dafür, dass oft gesagt wird, Gro­ße Koali­tio­nen, die über einen län­ge­ren Zeit­raum lau­fen, sei­en schlecht für die Demokratie?

Was tut die SPD außer der mög­lichst spä­ten Kan­di­da­ten­no­mi­nie­rung dafür, dass auch die poli­tisch nicht so inter­es­sier­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, ihre Poli­tik­an­sät­ze als über­zeu­gen­de Alter­na­ti­ve wahrnehmen?

Sie schmie­det ein Wahl­pro­gramm. Das schei­nen alle poli­ti­schen Par­tei­en in der Vor­pha­se eines Wahl­kamp­fes gleich zu hand­ha­ben. Ob das wohl genau­so sinn­voll ist wie das Auf­hän­gen der zahl­lo­sen Wahl­pla­ka­te vor den Wahlen?

Als der SPD-Kanz­ler­kan­di­dat Mar­tin Schulz über­nahm, stieß er mit sei­nem The­ma auf über­ra­schend gro­ße Reso­nanz. Es wirk­te pha­sen­wei­se so, als hät­ten vie­le nur dar­auf gewar­tet, dass das The­ma „Gerech­tig­keit“ als Gegen­pol zum Uni­ons-Man­tra „Deutsch­land geht es gut“ in die öffent­li­che Dis­kus­si­on gerückt wird.

Posi­tio­nen von Mar­tin Schulz lt. Wiki­pe­dia

Mar­tin Schulz möch­te die ursprüng­lich von sei­ner Par­tei unter Bun­des­kanz­ler Ger­hard Schrö­der 2003 initi­ier­te Agen­da 2010 in Tei­len revi­die­ren. So will er ins­be­son­de­re unter dem Begriff Arbeits­lo­sen­geld Q, bei Teil­nah­me an einer Wei­ter­bil­dungs­maß­nah­me, die Bezugs­dau­er von Arbeits­lo­sen­geld ver­län­gern, für Älte­re auf bis zu 48 Monate.

Zudem will Schulz sach­grund­los befris­te­te Arbeits­ver­hält­nis­se abschaf­fen. Der Kün­di­gungs­schutz für Beschäf­tig­te, die Betriebs­rats­wah­len orga­ni­sie­ren, soll aus­ge­baut wer­den. Schulz kün­dig­te an, in den ers­ten 100 Tagen sei­ner Kanz­ler­schaft ein Gesetz zur Schlie­ßung der Ein­kom­mens­lü­cke zwi­schen Män­nern und Frau­en vor­zu­le­gen sowie für eine stär­ke­re euro­päi­sche Inte­gra­ti­on zu werben.

Er möch­te wei­ter­hin das Recht ein­füh­ren, nach Teil­zeit­ar­beit wie­der auf eine Voll­zeit­stel­le zurück­zu­keh­ren, und Mana­ger­ge­häl­ter begrenzen.

Zudem for­dert er die bun­des­wei­te Gebüh­ren­frei­heit der Bil­dung „von der Kita bis zur Uni­ver­si­tät oder zum Meis­ter“. Nach einem Wahl­sieg möch­te Schulz die Arbeit­ge­ber wie­der zur Hälf­te, also „pari­tä­tisch“, an den Zusatz­bei­trä­gen der Gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung beteiligen.

Die poli­ti­schen Geg­ner über­schlu­gen sich erwar­tungs­ge­mäß in dras­ti­scher Ableh­nung. In den sozia­len Medi­en star­te­te mit leich­tem zeit­li­chen Ver­satz eine Pha­lanx poli­ti­scher Geg­ner aller Lager, die über die Zeit immer hämi­scher und schmut­zi­ger wur­de. Es dau­er­te nicht lan­ge, bis die Medi­en damit began­nen, den so genann­ten „Schulz-Hype“ kri­tisch zu kommentieren.

Par­al­lel zu die­sem ritua­li­sier­ten Ver­lauf, von dem ich behaup­ten möch­te, dass er in Deutsch­land häu­fig vor­kommt, mach­te sich das Man­ko bemerk­bar, das Jour­na­lis­ten bereits davor beschrie­ben hat­ten. Schulz beklei­det kein poli­ti­sches Amt und tut sich nach Ende des Hypes äußerst schwer damit, mit eige­nen Bot­schaf­ten öffent­lich wahr­ge­nom­men zu wer­den. Ich möch­te es so aus­drü­cken, dass die „Bein­frei­heit“ ihm gewal­ti­ge Spiel­räu­me gelas­sen hät­te, wenn ein pro­gram­ma­ti­scher Rah­men gleich nach Bekannt­wer­den der Spit­zen­kan­di­da­tur vor­han­den gewe­sen wäre.

Ich kann ver­ste­hen, dass man­che Details in Wahl­pro­gram­men in einem aktu­el­len zeit­li­chen Zusam­men­hang ent­wi­ckelt wer­den müs­sen (Steu­ern, Finan­zen). Aber dass es die SPD trotz dem Vor­han­den­sein aller erfor­der­li­chen Res­sour­cen nicht ver­mocht hat, ihren Spit­zen­kan­di­da­ten mit fer­ti­gen Kern­punk­ten ins Ren­nen zu schi­cken, ist für vie­le Sym­pa­thi­san­ten (für mich jeden­falls) kaum zu ertra­gen – zu ver­ste­hen ist die­ses Ver­sa­gen auch nicht.

Hin­zu kommt, dass „die Medi­en“ mit Schulz genau das ver­an­stal­ten, was wir aus ande­ren tra­gi­schen Geschich­ten ken­nen. Ich mei­ne nicht das „Bunte“-Interview mit Tors­ten Albig, das angeb­lich die SPD die Wahl in SH gekos­tet hat. Der ehe­ma­li­ge Chef­re­dak­teur der Bild-Zei­tung, Kai Diek­mann, hat­te mal gesagt: „Wer mit der ‚Bild’ im Auf­zug nach oben fährt, der fährt auch mit ihr im Auf­zug nach unten.“

Der Satz war per­so­na­li­siert und ande­res gemeint. Aber ich sehe es so, dass das Bild, das mit die­sem Satz geprägt wur­de, lei­der auch auf den SPD-Kanz­ler­kan­di­da­ten zutrifft. Der Unter­schied zu Wulff ist der, dass beim Medi­en­hype um die Inthro­ni­sa­ti­on Mar­tin Schulz’ alle Medi­en kräf­tig mit­ge­macht haben. Das ist eine Sei­te der­sel­ben Medail­le. Auf der ande­ren Sei­te schau­en vie­le vol­ler Ent­täu­schung auf die SPD und ihre Füh­rung, die gründ­lich ver­sagt hat. Die Erneue­rung der Par­tei in der Oppo­si­ti­on ist abso­lut über­fäl­lig – vor allem per­so­nell. Und damit mei­ne ich nicht Mar­tin Schulz!

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

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7 Gedanken zu „Wieso konnte Martin Schulz nicht auf ein fertiges Konzept ??‍? zurückgreifen?“

  1. Ich kom­men­tie­re mal eine Passage:

    Was tut die SPD außer der mög­lichst spä­ten Kan­di­da­ten­no­mi­nie­rung dafür, dass auch die poli­tisch nicht so inter­es­sier­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, ihre Poli­tik­an­sät­ze als über­zeu­gen­de Alter­na­ti­ve wahrnehmen?

    Äh, nichts? Bezie­hungs­wei­se doch: denn sie stellt ja einen bedeu­ten­den Teil der seit knapp vier Jah­ren amtie­ren­den Regie­rung. Im Grun­de ken­nen wir also das Pro­gramm der SPD, denn die Par­tei wird sich ja nicht in eine ande­re Rich­tung umkrem­peln, nur weil Wah­len sind.

    Und das, was sie tut, ist z.T. erschre­ckend, man sie­he nur in den letz­ten Tagen allei­ne den unsäg­li­chen und gefähr­li­chen Unsinn, der aus dem Hau­se Maas kommt. Sor­ry, aber die­sen Mann sehe ich inzwi­schen nur noch auf einer Stu­fe mit Herrn Dob­rindt, wenn ich höre, wie er sich sei­ne Geset­zes­vor­ha­ben schön­re­det, nahe am zuver­sicht­li­chen Glau­ben an die eige­ne Unfehl­bar­keit. Völ­lig indiskutabel!

    Ok, jetzt ist Wahl­kampf, also Zeit, Paro­len und Phra­sen zu for­mu­lie­ren und (von Agen­tu­ren wahr­schein­lich) auf Wahl­taug­lich­keit abklop­fen zu las­sen. Das hat aber wenig bis nichts mit der tat­säch­li­chen Poli­tik zu tun. Das ist exakt so wie in der Warenwerbung.

    Mir jeden­falls reicht das, was die SPD (bis jetzt) tut, um im Vor­feld der Wahl das zu beur­tei­len, was sie nach den Wah­len höchst­wahr­schein­lich tun wird. Dar­an wird Schulz nicht viel ändern, denn er ist Teil des SPD-Pro­blems (näm­lich u.a. zu einer neo­li­be­ral-kon­ser­va­ti­ven Par­tei gewor­den zu sein), nicht Teil einer mög­li­chen Lösung.

    Der Schulz-Hype wur­de m.E. hoch­ge­puscht, und jetzt, wo nicht viel Sub­stan­zi­el­les gekom­men ist (und auch nicht kom­men wird), wird er wie­der her­un­ter­ge­puscht. Ich sehe das eher als eine Medieninszenierung.

    Lan­ge Rede kur­zer Sinn:

    Für mich bleibt die SPD nach wie vor unwähl­bar (scha­de dar­um, das war frü­her mal ganz anders). Rot-rot-grün wird es nicht geben, auch, wenn es rech­ne­risch gehen wür­de, und zwar wegen der SPD nicht, und wegen der Grü­nen nicht.

    Ich lang­wei­le mich die­ser Wahl ent­ge­gen, da auch von den ande­ren Par­tei­en gar nichts von Belang kommt, und am Ende wer­de ich wohl den Wahl-O-Mat befra­gen und ein­fach das wäh­len, was als Ergeb­nis-Nei­gung herauskommt.

  2. Die SPD ist ja schon ganz schön lan­ge an der Macht. Des­we­gen fin­de ich den Slo­gan „Gerech­tig­keit“ mehr als irre­füh­rend. Hat die­se Par­tei uns bis­lang unge­recht mitregiert?
    LG
    Sabienes

  3. Poli­ti­sche Par­tei­en haben den Auf­trag, für die poli­ti­sche Wil­lens­bil­dung zu sor­gen. Irgend­wie tun sie das ja auch. 

    Nur sor­gen sie (nicht nur) bei mir zuver­läs­sig seit vie­len Jah­ren für mas­si­ven Unwil­len. Das liegt aus­schließ­lich am Per­so­nal, nicht an Pro­gram­men. Pro­gram­me sind Papier und das ist bekanntlich…
    Außer­dem wer­den Pro­gram­me in aller Regel durch Per­so­nal kaputt­ge­macht. Da könn­te eine Par­tei noch so wun­der­ba­re, zukunfts­träch­ti­ge Plä­ne für eine deut­sche und euro­päi­sche Finanz- und Wirt­schafts­po­li­tik for­mu­lie­ren, wenn sie dann beschließt (oder zulässt), dass Wolf­gang Schäub­le Finanz­mi­nis­ter wird, geht alles vor­her for­mu­lier­te Pro­gramm radi­kal und kom­pro­miss­los zugrun­de. Zutiefst destruk­ti­ve, ver­bit­ter­te und reak­tio­nä­re Men­schen, denen man Macht in die Hand legt, zer­stö­ren eben rück­sichts­los jeden noch so gut gemein­ten Ansatz.

    Sozia­le Gerech­tig­keit ist für die Mehr­heit in Deutsch­land offen­bar kein Thema.

    Ja, ist auch keins, denn es gibt ja nicht ein­mal eine ver­nünf­ti­ge (bes­ser: ver­nunft­ge­lei­te­te) Dis­kus­si­on dar­über, was das über­haupt sein soll. Alles, was dazu bis­her von den Par­tei­en kam, ist plat­te Ideo­lo­gie. Phrasen… 

    Dabei wäre das end­lich mal eine wirk­lich span­nen­de – und not­wen­di­ge – Debatte.

    Im Grun­de wird aber über­haupt nicht mehr dis­ku­tiert, es wer­den ledig­lich irgend­wel­che „Wahr­hei­ten“ und „Alter­na­tiv­lo­sig­kei­ten“ pos­tu­liert. Jeder schreit nach sei­ner Par­tei-Façon, und wer das grö­ße­re Macht­stöck­chen hat, gewinnt bzw. hat die Wahr­heit gepachtet.

    Mir ist jede Lust an Par­tei- und Regie­rungs­po­li­tik ver­gan­gen. Wie gesagt, ich wer­de wohl den Wahl-O-Mat befra­gen, und am betref­fen­den Sonn­tag­abend mich mit einem Bier und Chips (oder so ähn­lich) vor die Matt­schei­be set­zen und mir das Spek­ta­kel angu­cken. Bei den unaus­weich­li­chen Inter­views mit den betei­lig­ten Prot­ago­nis­ten reg­le ich den Ton weg, und vor der „Ele­fan­ten­run­de“ schal­te ich ab, denn das ver­kürzt nach­weis­bar die Lebens­dau­er des Fernsehgeräts.

  4. Wel­che Alter­na­ti­ve wol­len wir und gibt es zu die­sem Sys­tem eine sol­che über­haupt? Schließ­lich zeigt sich die­ser Frust in vie­len ande­ren Län­dern Euro­pas in ganz ähn­li­cher Form.

    Dort zeigt er sich bis­wei­len extre­mer, bei uns mode­ra­ter. Und nie­mand kommt auf die Idee, mal (1.) dar­über nach­zu­den­ken, wor­an das liegt, und (2.) wie man die­ser Situa­ti­on ver­nünf­tig begeg­nen kann. Von inner­halb der poli­ti­schen Struk­tu­ren, die sich eta­bliert haben (eta­bliert wur­den… wie auch immer), wird man nichts erwar­ten dür­fen, denn dort geht es um die unbe­ding­te Erhal­tung bzw. Fes­ti­gung des Sta­tus Quo.

    Inter­es­san­ter­wei­se erle­ben wir ja gera­de eine all­ge­mei­ne poli­ti­sche Nivel­lie­rung auf einen (rechts-)konservativ-neoliberalen Sta­tus Quo, der die Ansprü­che soge­nann­ter Eli­ten zemen­tiert und absi­chert und sich in den heu­te noch mög­li­chen Koali­tio­nen (CDU/​CSU, SPD, FDP, Grü­ne) mani­fes­tiert (in der „Gro­Ko“ nahe­zu idea­li­siert). Der Rest sind ins Extre­me nei­gen­de Rän­der, die jeweils recht­zei­tig irgend­wie ein­ge­fan­gen und assi­mi­liert wer­den (AFD) – all das jeden­falls erstickt jede inner-sys­te­mi­sche Bewegung.

    Viel­leicht sind auch demo­kra­tisch ver­fass­te Sys­te­me sol­che, die im Lau­fe der Zeit in rei­nem Eigen­nutz erstar­ren und sich in Wagen­burg-Men­ta­li­tät gegen jede Ver­än­de­rung (Auf­lö­sung von Ver­krsus­tun­gen) abschot­ten. Ich den­ke, das erle­ben wir gerade.

    Die meis­ten Bür­ger wen­den sich ein­fach ab und las­sen den Din­gen ihren Lauf, sie sehen (wohl zu Recht?) kei­ner­lei Mög­lich­keit zu Ver­än­de­run­gen, gar Ver­bes­se­run­gen. Viel­leicht ist die­ser Rück­zug ins Pri­va­te, wie er genannt wird, eine ganz natür­li­che Abwehr­re­ak­ti­on ange­sichts der Eigen­wahr­neh­mung der Wir­kungs­lo­sig­keit. Es gibt ja nicht ein­mal einen brei­ten öffent­li­chen Dia­log über die viel­fäl­ti­gen Pro­ble­me, vor denen wir ste­hen. Was es bes­ten­falls gibt, ist gele­gent­lich eine media­le, poli­ti­sche und par­ti­ku­lär inter­es­se­ge­leite­te Pro­blem-Ver­laut­ba­rungs­show mit vor­for­mu­liert pos­tu­lier­ten Patentrezept-Lösungswegen.

    Man sie­he bloß die­se per­ma­nen­te, jede ech­te Ver­stan­des­re­gung blei­ern ersti­cken­de Show um die inne­re Sicher­heit, die uns nach jedem neu­er­li­chen Anschlag (-sver­such) mit ihren Erre­gungs- und For­de­rungs-Text­bau­stei­nen nervt.

    Bil­dungs- und Renten-„Debatte“? Dito…

    Ok, Schluss jetzt mit dem Lamen­to, ich den­ke jetzt an mei­ne nächs­te klei­ne Motor­rad­tour und freue mich auf’s Wochen­en­de. Dir auch ein schö­nes Selbiges… 🙂

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