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Gesellschaft

Warum gehen uns die Arbeitskräfte aus?

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von Horst Schulte

2 Min. Lesezeit

Zu wenig Arbeits­kräf­te und doch könn­ten Men­schen Ihre Arbeits­plät­ze ver­lie­ren. Was scheint wie die Qua­dra­tur des Krei­ses, ist ein­fach deut­scher Irrsinn.

featuredimage

Die Zeiten ändern sich.

Die­ser Bei­trag scheint älter als 1 Jahr zu sein – eine lan­ge Zeit im Inter­net. Der Inhalt ist viel­leicht veraltet.

Ich wun­de­re mich dar­über, wie schnell (nach der Pan­de­mie) der Man­gel an Arbeits­kräf­ten (nicht nur Fach­kräf­ten) zuge­nom­men hat. In die­sem ZDF-Bei­trag wird ver­sucht, hin­ter die Grün­de zu kommen. 

Vor allem fin­de ich inter­es­sant, dass ehe­ma­li­ge Mit­ar­bei­ter der Gas­tro-Bran­che in so gro­ßer Zahl nicht wie­der in ihre alten Wir­kungs­stät­ten zurück­wol­len. Das Bei­spiel eines Man­nes, der dort jahr­zehn­te­lang als gelern­te Fach­kraft gear­bei­tet hat, ist auf­schluss­reich. Er hat einen neu­en Job und sagt, dass er jetzt das Dop­pel­te ver­die­ne. Er wer­de vor­aus­sicht­lich nie wie­der in die Gas­tro-Bran­che zurückkehren.

Unse­re Büro­kra­tie und die ursprüng­lich wohl gut gemein­ten Regeln und Vor­ga­ben füh­ren in Deutsch­land, trotz anders­lau­ten­der Bekun­dun­gen aus der Poli­tik wei­ter­hin dazu, dass alles viel zu lang­sam und sto­ckend abläuft. Gera­de kam ein Vor­stoß aus Baden-Würt­tem­berg an die Öffent­lich­keit. Danach sol­len Migran­ten zur Arbeit ver­pflich­tet werden. 

Eini­ge Land­rä­te stell­ten die­se For­de­rung auf. Dass dies in Tei­len der deut­schen Öffent­lich­keit kri­tisch auf­ge­nom­men wur­de, muss ich nicht extra erwäh­nen. Wir ler­nen nicht dazu! Lie­ber fol­gen wir sol­chen Nach­rich­ten, wie »DIE ZEIT« sie zuletzt ver­öf­fent­licht hat­te. Danach sol­len von den 2015 zu uns geflüch­te­ten Syrern bereits über die Hälf­te erwerbs­tä­tig sein. Wow! Schon über die Hälf­te und das nach nicht ein­mal acht Jahren.

Das Argu­ment, dass es an staat­li­chen Leis­tun­gen bzw. Nicht­leis­tun­gen liegt, kann ich nicht mehr hören. War­um sor­gen eigent­lich nicht die­je­ni­gen, die stän­dig mehr oder weni­ger for­dern, nicht für nach­hal­ti­ge bzw. sinn­vol­le Änderungen?

Wenn sich Arbeits­kräf­te qua­si ins Halb­pri­va­te zurück­zie­hen, weil sie dem Geschäfts­le­ben nichts abge­win­nen kön­nen und sie lie­ber ihrer Work-Life-Balan­ce frö­nen möch­ten, so ist das für mich auch ein Hin­weis dar­auf, dass all die­se Leu­te den Schuss nicht gehört haben. Ja, natür­lich kann man mit WENIGER leben. Aber haben die, um die es hier geht, das je gelernt? 

Kürz­lich wur­de in den Nach­rich­ten gemel­det, dass die deut­sche Indus­trie dar­über nach­den­ke, Arbeits­plät­ze abzu­bau­en. Es bleibt ver­wir­rend, viel­leicht auch ver­stö­rend, was in unse­rem Land vor sich geht. Heu­te wird ein leich­ter Anstieg der Arbeits­lo­sen­quo­te (7,4 %) in NRW gemel­det. Auch bun­des­weit steigt die Quote.

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Ich bin Horst Schulte

Herausgeber, Blogger, Amateurfotograf

alleiniger Autor dieses Blogs

Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Ich kann die Leute nicht ändern, aber meinen Blick auf sie.

Artikelinformationen:

Gesellschaft

Arbeitslose, Deutschland, Migration, Wirtschaft

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4 Gedanken zu „Warum gehen uns die Arbeitskräfte aus?“

    • Mag sein, dass schlech­te Bezah­lung in unse­rem poli­ti­schen Sys­tem immer eine Rol­le spie­len wird. Aber du über­treibst, fin­de ich. Der Man­gel an Arbeits­kräf­ten hat nichts mit schlech­ten Löh­nen zu tun. Die Leu­te wol­len fair bezahlt wer­den. Aber weil das in vie­len Berei­chen nicht wirk­lich so ist, ver­wei­gern sie doch nicht ihre Arbeits­kraft. Jeden­falls nicht die über­wie­gen­de Zahl der Leute.

      Antworten
  1. Ich bin auch etwas erstaunt. Die ers­te Fra­ge, die Bewer­ber hier bei uns im Unter­neh­men stel­len, ist nicht etwa die nach der Ent­lo­hung, son­dern nach der Mög­lich­keit von Teil­zeit, Home­of­fice und Sab­ba­ti­cal. Wenn man sich mit jun­gen Leu­ten unter­hält, scheint es aber tat­säch­lich so zu sein, dass ihnen Kon­sum­gü­ter rela­tiv egal sind. 

    Auf der ande­ren Sei­te pro­fi­tie­ren die­je­ni­gen oft­mals von den wirt­schaft­lich gut auf­ge­stell­ten Eltern. Ich ken­ne jun­ge Erwach­se­ne, die noch mit Mit­te Drei­ßig zuhau­se woh­nen – mit all den Annehm­lich­kei­ten, die das mit sich bringt. Viel­leicht sind die ein­fach nur klü­ger als die Gene­ra­ti­on, die meist mit fünf­zehn, sech­zehn Jah­ren ihre ers­te Aus­bil­dung begon­nen hat. 😉 

    Ich den­ke, dass es einen Zusam­men­hang zwi­schen der apo­ka­lyp­ti­schen Bericht­erstat­tung der Medi­en und dem „Arbeits­frust“ der Jugendlichen/​jungen Erwach­sen gibt.

    Die Panik­ma­che führt bei vie­len zu Resi­gna­ti­on und/​oder fal­schen Prio­ri­tä­ten. Viel­fach habe ich die Argu­men­ta­ti­on gehört, dass es sich nicht loh­ne, in Aus­bil­dung und Job zu inves­tie­ren, da die Welt abseh­bar unter­ge­he. Trau­rig aber wahr.

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