Thema: Krieg

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Berlinale, BDS und blinder Hass: Wer schaut eigentlich noch hin?

“…widerwärtigen Gejohle der palästinensischen Bevölkerung“. Ja dann haben die das ja wohl auch verdient.

Schauen diese Leute keine Nachrichten, sehen sie nicht, wer ihre Freunde und BDS-Mitstreiter sind? Jene Terror-Schergen, die in der Kluft der IS-Kämpfer die ausgemergelten, gefolterten und teils geschändeten Geiseln unter dem widerwärtigen Gejohle der palästinensischen Bevölkerung vor dem Austausch mit Verbrechern demütigen und vorführen? Hören und lesen sie nicht die Berichte, was diesen Menschen angetan wurde?  


Berlinale: Israel-Hass wird weiterhin bejubelt, Staatsschutz ermittelt | STERN.de
Quelle

Wem die Bilder aus Israel, die menschenverachtenden Inszenierungen der Hamas, die im Stern-Artikel erwähnt werden, so wehtun oder gar anekeln, sollte dennoch zu einem differenzierten Blick in der Lage sein.

Schade, dass wir Deutsche das nicht schaffen. Natürlich gibts dafür mildernde Umstände.

Die furchtbare Racheaktion der Israelis, die den grauenhaften Hamas-Verbrechen vom 7. Oktober 2023 folgten, hat so viele Menschen ins Unglück gestürzt, dass man sich über nichts mehr wundern darf, was in dieser Region geschieht. Mit diesen Maßnahmen hat Israel dafür gesorgt, dass der Nachwuchs an Terroristen für Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, gesichert ist.

Ich möchte immer noch glauben, dass die Mehrheit der Menschen auf unserem Planeten das nicht gewollt hätte. Aber solche apodiktischen und andererseits naiven Ansichten zählen nichts in dieser Welt!

Netanjahu und sein guter Freund in Washington entscheiden über das Verderben eines Volkes — ganz nach eigenem Gutdünken.

Es ist auch bemerkenswert, wie sehr die doch angeblich nicht existierende Kollektivschuld der Deutschen für den Holocaust wirkt. Oder trauen wir uns einfach nicht, wie auch an vielen anderen Stellen, die Verantwortung zu übernehmen, die uns doch angeblich (im Wahlkampf war viel davon die Rede) zukommt?

Wenn die Sympathisanten der Palästinenser anlässlich solcher Events wie der Berlinale ihre Chance nutzen und Hasstiraden über das Publikum ergießen, können nur die entsetzt sein, die diesen Wahnsinn den Palästinensern und den Israelis zuschreiben. Es gibt hier wie dort böse, machthungrige Menschen. Aber es gibt auch die andere Sorte. Unabhängig davon ist es die Spezies Mensch, die nichts dazu lernt.

Novembergrau und Krisenlast: Wie holen wir uns unsere Zuversicht zurück?

Was war der Grund, dass ich in der Zeit von zwanzig, auch noch mit vierzig, so viel besser drauf war als heute? Gegenwärtig zieht mich (sicher nicht nur) das, was um uns herum passiert, richtig runter. Das Wetter spielt sicher auch eine Rolle. Die grauen November-Tage haben uns in selbigem ertränkt. Vielleicht war das anders, weil ich jünger war und einfach unbeschwerter? Schließlich sagen mir viele, dass früher ™ auch nicht Gold war, was glänzte. Als ob ich das nicht wüsste.

Zu Hause
Zu Hause

Ich bin froh, dass ich meine Ecke habe, in die ich mich verziehen und in der ich mich von diesem Krampf zurückziehen kann.

Die Ballung von schlechten Nachrichten dürfte selbst die ganz harten Zeitgenossen beschäftigen. Dass wir im Moment ohne funktionierende Regierung sind, ist noch das kleinste dieser Probleme.

Der Ausblick aus unserem Wohnzimmer hat sich in den letzten Tagen krass verändert. Gut, das ist im Herbst nun einmal so. Aber in diesem Jahr hätte das bunte Laub ruhig noch etwas länger an den Bäumen bleiben können.

Ein Rückzugsort ist mir wichtig

Es scheint, dass die derzeitige Häufung negativer Nachrichten sehr viele Menschen belastet, nicht nur in Deutschland. Meine Behauptung, dass früher nicht alles glänzend war, aber dennoch anders empfunden wurde, dürfte mit meinem damaligen Alter bzw. den uns in jüngeren Jahren nachgesagten Unbeschwertheit zu tun haben. Allerdings habe ich mich auch früher schon engagiert mit politischen Themen befasst.

Leider gibt es im Verhältnis in den Altersklassen viel mehr alte Leute. Eines dieser gravierenden Schwierigkeiten, mit denen wir es hier im Land zu tun haben. Doch die aktuellen Herausforderungen wirken objektiv so gravierend, was viele Experten und Beobachter sich damit beschäftigen. Was dabei herauskommt, ist nicht immer aufbauend.

Politische und wirtschaftliche Unsicherheit

Deutschland steht momentan vor großen politischen Schwierigkeiten, insbesondere durch den schwelenden Konflikt innerhalb der Ampel-Koalition. Gleichzeitig bleibt die wirtschaftliche Situation angespannt. Inflation belastet viele Haushalte, und die wirtschaftliche Unsicherheit verstärkt sich durch steigende Energiepreise und Sorgen um Arbeitsplatzverluste.

Globale Spannungen

International eskalieren geopolitische Konflikte: Der Krieg in der Ukraine bleibt ein zentraler Krisenherd, und die Spannungen zwischen Russland und dem Westen nehmen weiter zu. Ebenso verschärfen sich Spannungen in anderen Regionen, etwa zwischen den USA und China, was sich auf die globale Stabilität auswirkt. Begriffe wie „WWIII“ trenden regelmäßig auf Plattformen wie X (ehemals Twitter), was die allgemeine Besorgnis über die globale Sicherheit widerspiegelt. Bei uns sind die inländischen Pendants dazu #Russland, #Ukraine, #Kriegstreiber und natürlich #Putin.

USA und gesellschaftliche Spaltung

Die politische Polarisierung in den USA beeinflusst nicht nur die Innenpolitik, sondern hat auch globale Auswirkungen. Themen wie die gelaufenen Präsidentschaftswahlen und die tiefe gesellschaftliche Spaltung prägen die Diskussionen. Das Schreckenskabinett des Donald Trump raubt einem normalen Menschen den Atem. Wie mögen sich die US-Amerikaner einmal fühlen, wenn sie im Rückspiegel sehen, was dieser Rückfall in die Barbarei sie “gekostet” hat? Ja, ich verstehe, dass sie mit dem bestehenden Establishment “abrechnen” wollten. Nur haben sie in ihrer Kurzsichtigkeit den Bock zum Gärter gemacht. Wer, wenn nicht Trump und seine Leute, entpuppten sich als die pure Ausgeburt eines Teiles des US-Establishments, das sich einen Dreck um seine Mitbürger schert. Als Grundqualifikation scheint für das neue Kabinett des Herrn Trump zu gelten, dass eine kassierte Vorstrafe den Kandidaten auszeichnet. Nun ja, wie der Herr so’s Gescherr.

Mein persönlicher Kontext

Meine Sicht auf vergangene Jahre im Vergleich zum aktuellen Empfinden ist, glaube ich, durchaus nachvollziehbar. Früher hat es natürlich große Herausforderungen gegeben, aber die Wahrnehmung war durch Optimismus und persönliche Perspektiven anders, wohl etwas heller, gefärbt. Heute belasten uns jedoch die Vielzahl und Intensität der Krisen – von Klima über Kriege bis hin zu politischer Lähmung.

Tags wie #Russia, #Ukraine und #WWIII spiegeln die Schwere der Situation wider, aber auch die Notwendigkeit, die eigene mentale Gesundheit zu schützen. Vielleicht kann ein Blick auf konstruktive Ansätze – etwa lokale Gemeinschaftsinitiativen oder positive Zukunftsprojekte – ein wenig Erleichterung verschaffen?

Wer setzt positive Impulse? Merz etwa?

Meine Schwester hat sich übrigens die Parteitagsrede von Robert Habeck angesehen. Sie hat, obwohl sie kein Fan und erst recht keine Wählerin der Grünen ist, diese Rede in den höchsten Tönen gelobt. Ich muss das noch nachholen. Obwohl ich weiß, dass Reden an unserem miserablen Zustand sicher nichts ändern werden. Aber wenn es hilft, die Stimmung im Land etwas aufzuhellen… Ich weiß, wie viele jetzt aber völlig anderer Ansicht sind. Wie kann man bloß auf die Gedanken eines Ampel-Politikers noch irgendetwas geben? Gut, dann graben wir uns alle schon mal die Löcher, in die wir uns demnächst verkriechen. Kopf hoch, Rücken durchdrücken. Ich glaube, morgen gehe ich endlich mal wieder an die Luft. Egal, ob es nun schneit (wie heute mal kurz) oder regnet.

Anne Gellinek würdigt im Interview mit Segev den militärischen Erfolg Israels, erwähnt aber die Opfer dieser Großtat mit keinem Wort

Interessiert es uns, wie das Unrecht an der Zivilbevölkerung Gazas und des Libanons in manchen deutschen Medien kleingeredet, bisweilen sogar verschwiegen wird?

Dass am Jahrestag des abscheulichen Hamas-Überfalls auf Israel, der 1200 Tote und über 250 verschleppte Israelis bedeutete, dieser Priorität hat, ist nachvollziehbar. Das Leid der Palästinenser kann an diesem Tag nicht die Hauptrolle spielen. Das verstehe ich.

Über 40.000 Tote in Gaza und bereits viele Tausend Tote im Libanon werden von der ZDF-Moderatorin des „Heute Journal“s allerdings überhaupt nicht erwähnt. Ich finde das skandalös.

Man mag entschuldigend anführen, dass der israelische Historiker Tom Segev die traurigen Fakten quasi stellvertretend für die ZDF-Moderatorin erwähnte. Dieses für Gellinek offensichtlich zu vernachlässigendes Detail hat er in seinem Redebeitrag ausdrücklich erwähnt und sein persönliches Entsetzen darüber zum Ausdruck gebracht. Anne Gellinek würdigte sogar im Interview nur den militärischen Erfolg Israels. Ich fand das unerträglich.

Menschlicher Beistand in Kriegsgebieten: Zwischen Mitgefühl und Überforderung

Die Welt ist heute wie selten zuvor von einer Vielzahl menschlicher Katastrophen in verschiedenen Kriegsgebieten geprägt. Die Konflikte in Syrien, Sudan, Gaza und der Ukraine bringen unvorstellbares Leid über Millionen von Menschen. Wir sind Zeugen. Tag für Tag, Monat für Monat. Es werden große Anforderungen an unsere Widerstandskraft gerichtet. Es stellt sich die Frage: Wie weit reichen Empathie und Beistand des Einzelnen angesichts eines übermächtigen Gefühls von Hilflosigkeit?

Die Natur der Empathie

Empathie ist die Fähigkeit, sich in die Lage eines anderen Menschen hineinzuversetzen und dessen Gefühle und Erfahrungen nachzuvollziehen. Sie ist eine grundlegende menschliche Eigenschaft, die uns hilft, mit anderen zu interagieren und soziale Bindungen aufzubauen. Doch Empathie hat ihre Grenzen. Sie ist oft selektiv und kann durch geografische, kulturelle oder psychologische Distanz eingeschränkt werden.

Psychologische Grenzen

Das Phänomen der “Empathiemüdigkeit” oder des “Mitgefühlserschöpfung” beschreibt, wie Menschen nach wiederholtem (auch visuellem und distanziertem) Kontakt mit Leid und Elend anderer Menschen abstumpfen können. Medienberichte, vor allem auch Videos und Fotos über Kriegsgräuel, Flucht und humanitäre Krisen erreichen uns leider tagtäglich.

Diese ständige Konfrontation mit negativen Nachrichten dürfte bei vielen von uns dazu führen, dass sich diese Menschen emotional zurückziehen. Das dient dem Selbstschutz. Es entsteht eine psychologische Reaktion, die dazu führt, dass wir uns weniger betroffen fühlen, wenn wir immer wieder ähnlichen Berichten ausgesetzt sind. Wir wollen das nicht. Aber es geschieht.

Heute sah ich einige schreckliche Fotos über den gestrigen Angriff der Russen auf das Kinderhospital in der Ukraine. Verletzte Kinder, verzweifelte Menschen. Ich weiß nicht, wohin mit meinen Gefühlen. Mitgefühl und ein unbändiger Hass auf die Aggressoren. Helfen kann ich damit niemandem. Sawsan Chebli postete ein Video aus Gaza, das einen sterbenden Jungen in den Armen seines verzweifelten Vaters zeigte. Es sind solche Bilder, die viele Menschen, auch außerhalb der Kriegsgebiete in pure Verzweiflung stürzen dürften.

Geografische und kulturelle Distanz

Konflikte in entfernten Regionen werden oft als weniger relevant wahrgenommen. Unsere Medien scheinen das zu antizipieren. Es gibt weniger Berichte. Aber das Leid ist deshalb nicht kleiner. Die geografische Distanz führt dennoch zu einer geringeren emotionalen Beteiligung. Zudem spielen vermutlich auch kulturelle Unterschiede eine Rolle. Menschen haben eine stärkere emotionale Bindung zu Personen, die ihnen ähnlich sind oder deren Lebensweise sie verstehen. Dies kann dazu führen, dass Konflikte in kulturell unterschiedlichen Regionen weniger Empathie hervorrufen. Das klingt abgefahren rational und gleichzeitig unmenschlich. Das geht mir durch den Kopf, während ich diesen Artikel schreibe.

Die Rolle der Medien

Medien spielen eine große, vielleicht entscheidende Rolle bei der Vermittlung von Empathie. Durch die Art und Weise, wie Konflikte dargestellt werden, können sie die Wahrnehmung der Öffentlichkeit beeinflussen. Sensationsjournalismus und die Fokussierung auf extreme Gewalt können die Zuschauer zwar schockieren, aber auch dazu führen, dass sie sich abwenden. Andererseits kann eine ausgewogene Berichterstattung, die die menschlichen Geschichten hinter den Schlagzeilen zeigt, die Empathie fördern und das Bewusstsein schärfen. Bei mir wirken Videos und Fotos sehr viel stärker als Nachrichtentexte. Es wühlt mich insbesondere sehr auf, wenn ich Kinder sehe, die unter den Bedingungen leiden. Wahrscheinlich ticken die meisten Menschen so.

Grenzen des menschlichen Beistandes

Außer der Empathie sind die realen Möglichkeiten unserer Hilfe permanent auf dem Prüfstand. Aber die Ressourcen, die für humanitäre Hilfe zur Verfügung stehen, sind begrenzt. Staaten und Hilfsorganisationen setzen deshalb Prioritäten. Sie müssen schwierige Entscheidungen treffen. Welche Krise braucht am dringendsten Unterstützung. Welche spezifischen Anforderungen sind mit dem Einsatz verbunden? Zudem gibt es politische und logistische Hindernisse, die die Hilfeleistung in Konfliktgebieten erschweren.

Schlussfolgerung

Die Grenzen der Empathie und des menschlichen Beistandes sind real und vielschichtig. Meine Frau und ich spenden, um zu helfen. Dabei fragen wir uns trotz aller Informationen, die von Hilfsorganisationen zur Verfügung gestellt werden, ob unser kleiner Beitrag die Menschen erreicht, an die wir gedacht haben.

Wir sollten uns der selektiven Natur unserer Empathie bewusst sein. Wer uns dabei helfen könnte? Ich weiß es nicht. Allein das Bewusstsein, dass es verschiedene Maßstäbe gibt, könnte weiterhelfen. Wir sollten eine ausgewogene und menschliche Berichterstattung in den Medien einfordern und auf diese Weise auch Einfluss darauf nehmen, dass die Ressourcen für humanitäre Hilfe effizient und gerecht einsetzen. Wer selbst helfen kann, auch wenn es bloß ein paar Euro sind, kann den vielen menschlichen Katastrophen persönlich etwas entgegensetzen. Auch eine minimale Hilfe, so oder anders, geht über das Betroffenheitsgebaren unserer politischen Eliten, die immer neue Steigerungen emotionaler Betroffenheit äußern, hinaus, finde ich.

Patriotismus auf dem Prüfstand: Innenminister Herrmanns umstrittene Forderung und die Realität ukrainischer Flüchtlinge

Für viele ist dieser Mann schon aufgrund seines Parteibuches (CSU) und seines Amtes (Innenminister in Bayern) ein rotes Tuch. Vielleicht sind es auch seine Handlungen, die bei vielen ein übers andere Mal Ablehnung entstehen ließen. Der politische Standort allein wird es nicht sein, der mein Bild von diesem Urgestein bayerischer Law-and-Order-Politik prägt. Die Rede ist von Joachim Herrmann.

Herrmann fordert, das Bürgergeld für ukrainische Männer auszusetzen. Er argumentiert, dass diese dringend als Soldaten an der Front gebraucht würden. Er ist scheinbar überzeugt, dass sie zum Militärdienst in der Ukraine verpflichtet seien. Ist das spezielles, konservatives Denken? Er sprach davon, dass mehrere Tausend ukrainische Männer in Deutschland Bürgergeld „kassierten“ und damit der Ukraine zur Verteidigung fehlten.

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Es ist eine Tatsache, dass Männer aus der Ukraine sich in Deutschland aufhalten. Wohl, um nicht an die Front zu müssen. Früher hätte man das Desertation genannt und in Kriegszeiten wurde das nicht nur in Nazi-Deutschland mit dem Tod bestraft. Wie besser könnte man den Wahnsinn beschreiben, der heute in Kriegseinsätzen nicht mehr ausschließlich Teile der männlichen Bevölkerung zum Tode verurteilt?

Das ist so etwas wie eine Nagelprobe für heutige patriotische Überzeugungen. Im Dritten Reich gab es den Eid für SS-Leute. Dieser lautete „Unsere Ehre heißt Treue“. Ab 1934 wurden allen Wehrmachtssoldaten dieser Eid abgenommen:

Ich schwöre bei Gott diesen heiligen Eid, dass ich dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, dem Oberbefehlshaber der Wehrmacht unbedingten Gehorsam leisten und als tapferer Soldat bereit sein will, jederzeit für diesen Eid mein Leben einzusetzen.

Wikipedia

Wer würde unser Land beschützen, wenn es zum Äußersten käme? Die Bundeswehr, so wie sie heute aufgestellt ist, würde wahrscheinlich mehr Leute zur Landesverteidigung gebrauchen. Wir nehmen zur Kenntnis, dass sie in der momentanen Verfassung kaum dazu in der Lage wäre. Das liegt an der Ausrüstung, allerdings auch an fehlendem Personal. Nach über zwei Jahren Krieg in der Ukraine bekommen wir mit, wie es um die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine bestellt ist. Vielleicht ist es wahr, dass wir einen Teil der Verantwortung dafür zu tragen haben. Ich traue mir darüber kein Urteil zu.

Sind wir angesichts jahrelang offener Grenzen und eines gering ausgeprägten Nationalbewusstseins überhaupt noch bereit, uns für eine Regierung, für eine bestimmte Haltung oder für unsere Freiheit auf den Schlachtfeldern „verheizen“ zu lassen? Wer wäre bereit, Deutschland zu verteidigen, wenn doch die Chancen, dies einigermaßen erfolgreich zu tun, so gering sind?

Ich nehme es den Ukrainern nicht übel, dass sie die friedliche Umgebung in Deutschland dem Krieg in ihrem Heimatland vorziehen. So schwer es ihnen zum Teil auch fallen wird, die Entwicklung von hier aus mit anzusehen.

Sichtweise und Forderung des bayerischen Innenministers sind hoffentlich nicht das, was wir von einem Konservativen in diesen Zeiten zu erwarten haben.

Dem CSU-Politiker Joachim Herrmann zufolge soll den ukrainischen Geflüchteten kein Bürgergeld mehr gezahlt werden. Die Anreize, wegen der Unterstützung nicht zu arbeiten, seien zu groß.

Quelle


Herrmann schickt die Männer also deshalb an die Front, weil die Anreize durch das Bürgergeld zu groß sind. Vorbildliche Denkweise, Herr Herrmann.

Sollte die EU Munition und Granaten in Südkorea oder woanders kaufen und an die Ukraine liefern?

Olaf Scholz versucht, die europäischen Partner auf Linie zu bekommen. Der Besuch des französischen Premiers Attal scheint schon mal nicht viel Annäherung gebracht zu haben. Der Kanzler will in den USA bei den Republikanern für die Unterstützung der Ukraine werben, derweil Trump gegen weitere Hilfspakete wettert.

Frankreich schätzt die Lage anders ein, als andere EU-Mitgliedsstaaten. Die Länder im Süden Europas sind vorwiegend gegen die notwendigen Hilfen für die Ukraine, während die Länder im Nord und Osten der Union das andere Lager vertreten, also mehr machen wollen.

Während es also in der EU die gewohnte Uneinigkeit gibt, wird wohl auch immer deutlicher, dass die USA als Finanzier und größter Unterstützer der Ukraine ausfällt, wird der Druck auf den ukrainischen Präsidenten Selenskyj zwangsläufig immer stärker. Wenn Kanzler Scholz am Freitag in den USA die erhofften Signale der Biden-Administration erhält und die Unterstützung zumindest bis zu den dortigen Wahlen weiter erfolgen würde, sähe die Lage vermutlich ein wenig besser aus. Es ist allerdings auch zu befürchten, dass die Republikaner die Hilfen weiterhin massiv stören.

Trumps klare Ansagen in dieser Richtung hätten längst dazu führen müssen, dass die EU eine abgestimmte Position in dieser Frage einnimmt. Dass dies überhaupt nicht der Fall ist, geht vielleicht auch zulasten eines Kanzlers, der mit der ihm eigenen, zögerlichen Art in diesen Fragen seinen ganz eigenen Beitrag leistete.

Während sich die Protagonisten des Aggressors in Moskau in weiteren Drohungen gegen Deutschland und Europa üben (Medwedew: “Apokalypse”), wissen die Ukrainer nicht mehr, woher sie Munition und Artilleriegranaten bekommen können. Gestern erzählte Carlo Marsala im “Heute Journal”, dass die meiste Munition in der Vergangenheit sowohl an Russland als an die Ukraine nicht etwa aus den USA oder Europa geliefert wurde, sondern von Nordkorea und Südkorea. Ein interessantes Detail, das ich bisher nicht kannte.

Ich frage mich zwischendurch immer einmal wieder, wie wichtig uns Deutschen die Lage der Ukraine und seiner Menschen wirklich ist. Das macht sich selbstverständlich vor allem fest am Verhalten des Kanzlers, wenn es beispielsweise immer mal wieder um geforderte, aber nicht gewährte Waffen geht (Taurus ist nur ein Beispiel, von denen es in der Vergangenheit bekanntlich einige gab).

Im vergangenen Jahr (Anfang Mai) hieß es, die EU-Kommission wolle die Kapazitäten für Munition und Granaten ausbauen. Es gab Zusagen, von denen man heute sagt, schon damals sei klar gewesen, dass diese nicht eingehalten werden könnten. Inzwischen ist klar, dass die Ukraine sich gegen die Russen kaum mehr effektiv verteidigen kann, weil es an beidem fehlt.

Klar ist auch, dass der Ausbau solcher Kapazitäten viel Zeit braucht. Umso mehr, wenn die Beteiligten mit eher fragwürdiger Solidarität zu Werke gehen. Ich erinnere an meinen Beitrag, nachdem ein Munitionswerk in Troisdorf (Rheinland) nicht erweitert wurde, weil grüne und CDU-Stadträte den Ausbau der Kapazitäten verhindert haben. Also ausgerechnet Vertreter jener Parteien, die sich ansonsten mit Vorhaltungen der besonderen Art gegenüber der SPD und insbesondere Kanzler Scholz hervortun.

Wenn es wirklich “nur” um die Kapazitäten ginge, könnte Deutschland bzw. die “Koalition der Willigen in der EU” (wie ich diesen Begriff hasse!) Munition und Granaten in Südkorea bestellen (vielleicht auch in den USA?) und diese auf Kosten der EU an die Ukraine liefern. Wahrscheinlich würden die Trump-Republikaner auch hier ein Haar in der Suppe finden. Aber einen Versuch wäre es wert. Möglicherweise gibt es ja auch noch anderweitige Bezugsquellen für todbringendes Gerät! Sind da alle Möglichkeiten ausgeschöpft?

Der Ukraine geht die Munition aus. Diese Nachricht ist längst keine mehr. Es zieht sich ewig hin und die Soldaten und ihre Familien müssen sich von der EU ganz schön alleingelassen fühlen. So viele Menschenleben hat dieser Krieg, den Putin über die Welt gebracht hat, bereits gekostet. Sollte der Kampf der Ukrainer so beendet werden?

Noch helfen die Amerikaner. Das Niveau ist nur leider nicht mehr mit dem zu vergleichen, das bis dahin normal war. Jetzt hängt die Versorgung mehr und mehr an Europa. Angeblich ist unsere Sicherheit und unsere Freiheit durch die Russen bedroht. Dass die Regierungen in vielen Partnerländern dies offenbar so ganz anders sehen, macht nachdenklich.

Man könnte die Sache auch so sehen, dass jetzt endlich wieder das in den Vordergrund tritt, was jahrzehntelang in so wichtigen Fragen die dominierende Rolle gespielt hat. Die Interessen aller beteiligten Länder. Aber wir haben uns ja auf moralische Prinzipien verlegt und eigene Interessen erst einmal ignoriert. Hoffentlich finden wir bald zum richtigen Weg zurück.

Realitätsverweigerung von Links und Grün

Der Artikel beginnt mit dieser Überschrift „Keine Bühne für Joseph Fischers atomare Machtpolitik!“. Er lässt keinen Zweifel am Standpunkt des Autors. Entweder Linksextreme sind am Werk oder Pazifisten.

Denkverbote sind die Sache von Linken und Grünen. Das ist meine Feststellung (leider!)

Heute postete Frau Weisband in einem Mastodon-Beitrag „AfD verbieten. Kein Sommerinterview mit Faschisten“. Was für ein kaputtes Verständnis von Demokratie. Worauf soll das die Antwort sein?

So gleichen sie sich, antidemokratische Phrasen.

Dabei ist Frau Weisbands Standpunkt zur Ukraine, womöglich auch zur „Wehrfähigkeit“ unseres Landes, ein anderer.

Eine wehrhafte Demokratie! Ja, dafür bin ich. Aber keine, die so über das hinausschießt, in dem sie politische Andersdenkende so behandelt wie Frau Weisband oder der Autor des Artikels gegen Gespräche mit Joscha Fischer und Norbert Lammert.

Die Haltung zu Joschka Fischers Ansinnen, Deutschland solle sich atomar bewaffnen, um im Kampf um Demokratie und Freiheit verteidigungsfähig zu werden, ist ein alter Hut. Ich kann pazifistische Haltungen respektieren. Lange hatte ich Sympathie dafür.

Brüder für Kriegstüchtigkeit, nennt der Autor Norbert Lammert und Joschka Fischer. Wobei Kriegstüchtigkeit und Kriegstreiber synonym verwendet werden könnten, wenn es nach dem geht, was der Autor denkt.

Kurz zur Lage: Deutschland kennt seit fast 80 Jahren keinen Krieg und unsere Bevölkerung hat Gott sei Dank keine eigenen Erfahrungen mit all dem, was Krieg ist. Manche Zeitzeugen können berichten. Ob sie das wollen, steht auf einem anderen Blatt. Ich finde eins ist sicher: Keine Erzählung wird das Grauen so beschreiben können, wie es im wirklichen Leben einschlägt.

Solche Gedanken spielen (leider) eine Rolle, wenn man das verbrecherische Handeln des russischen Despoten nachdenkt. Wir sind überhaupt nicht vorbereitet. Das muss man nicht glauben. Wer so drauf ist wie der Autor des Fischer-Bashings zum Beispiel, arbeitet in seiner eigenen Realität. Wir sollten darüber nachdenken, was Fischer gesagt hat. Die Amerikaner werden sich, falls Trump es schaffen sollte, nicht mehr als Garanten unserer Verteidigung empfehlen. Dafür müssen wir schon selbst sorgen.

Dazu sind auch Überlegungen notwendig, wie sie Joschka Fischer und Norbert Lammert anstellen. Wie Linke auf solche Vorstöße reagieren, ist schon verstörend. Gerade für einen, der sich selbst eher links verortet.

Feldmann vs. Gideon Levy

Ich empfand es als gut, dass der Stimme von Frau Feldmann von Markus Lanz Raum gegeben wurde. Wie in der deutschen Öffentlichkeit auf die Sendung insgesamt reagiert wurde, war aus meiner Sicht leider bezeichnend für einen Diskurs, der leider keiner mehr ist.

Giovanni di Lorenzos (Zeit Chefredakteur) Stellungnahmen wurden erneut in den asozialen Medien in einer Art »kommentiert«, die die vergiftete Atmosphäre in diesem Land in schäbigster Art vorführt.

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Deborah Feldmann in der ZDF-Sendung “Markus Lanz”

Gestern gab es im Rahmen der ARD-Sendung »Tagesthemen« ein Interview mit dem israelischen Journalisten, Gideon Levy. Er schreibt für die Zeitung »Haaretz«. Levy wurde vorgestellt als ein Mensch, der sowohl für die israelischen als auch palästinensischen Belange eintritt. Mich hat seine klare, weniger emotionale Aussage ebenso wie Frau Feldmann beeindruckt.

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Im Gegensatz zu Frau Feldmann sieht er die derzeitige Haltung der Menschen in Israel allerdings klar auf der Linie der Regierung Netanyahus. Unabhängig davon, wie die Menschen zu dieser stehen mögen, für Nachsicht auf das Leid der Palästinenser in Gaza sieht er zurzeit keine Spielräume. Er sieht sich als eine Art Einzelkämpfer (wäre er immer schon gewesen) und er sagt, Hass sei keine Politik. Er ist deutlich reflektierter als andere Stimmen, die aus Israel zu hören sind. Aber was nützt das?

Gibt es einen Unterschied zwischen Kindern und Kindern? Sollen uns die Fotos der in Jabalya getöteten Kinder weniger schockieren als die der in Be’eri getöteten Kinder? Sollen uns Fotos von toten Kindern in Jabalya überhaupt schockieren, und ist es legitim, darüber schockiert zu sein?

Unsere eigenen Kinder liegen uns mehr am Herzen als alles andere auf der Welt, und das Herz eines jeden Israelis ist über getötete israelische Kinder schockierter als über jedes andere tote Kind. Das ist menschlich und verständlich. Aber wir können es uns nicht verkneifen, angesichts der Massenmorde an Kindern in Gaza Raum für Schock zu lassen , nur weil auch unsere Kinder getötet wurden.

Quelle

Sosehr ich Frau Feldmanns emotionale Botschaft zugunsten der Menschlichkeit auch schätze, frage ich mich, warum die Aussagen beider Personen im Hinblick auf die aktuellen Diskussionen in Israel so weit auseinandergehen. Herr Levy scheint in seinem pessimistischen Blick die aktuelle Lage in seinem Land realistischer einzuschätzen als Frau Feldmann.

Das entbindet Deutsche nicht von der Frage, wie wir es mit unserer Solidarität all along halten, genauer gesagt, ob die brutale Vorgehensweise der israelischen Regierung bzw. der Armee gegen Zivilisten weiterhin so unkritisch betrachtet werden sollte. Nicht das nicht etwa aus Feigheit vor den Reaktionen auf unseren Straßen, sondern deshalb, weil unsere Politik und Strafvollzugsbehörden dem Treiben geradezu resigniert zuschauen. Worte helfen da nicht mehr, Führung wäre das Gebot der Stunde. Eine Rede vom Vizekanzler hilft, löst aber das Dilemma nicht.

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Ab Minute 16:30 Interview mit dem Journalisten der israelischen Zeitschrift Haaretz, Gideon Levy.

Was Süßes raus, sonst spukt’s im Haus!

Diese Regierung besteht aus Stimmungsaufhellern auf Beinen. Bloß die Aufführungen der Hauptrollen sollten zeitlich etwas besser koordiniert werden.

Wie viele Leute werden letzte Nacht wohl schlecht geschlafen haben? Nach der Ansage unseres in dieser Regierung noch beliebtesten Ministers.

Da sage noch einer, der Mann wäre ineffizient.

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Die Blattläuse, das Völkerrecht und unvorstellbare Gewalt

Wie beliebte Herr Wolffsohn es bei »Anne Will« auszudrücken?

“Das Völkerrecht ist hervorragend geeignet zum Bekämpfen der Blattlaus”.

Michael Wolffsohn bei “Anne Will”.

Solche Sätze führen nicht zu einer öffentlichen Reaktion, die unser ansonsten moralisch doch so empfindsames Land, unter normalen Umständen gezeigt hätte.

Sollten die Zahlen stimmen, die ich unseren Medien entnommen habe, ist die Zahl der in Gaza getöteten Menschen etwa doppelt so hoch wie die, die durch die Hamas bei ihrem Terrorüberfall auf Israel ermordet wurden. Dabei befinden wir uns noch immer in der Vorphase einer möglichen Bodenoffensive. Wie viele Opfer diese kosten wird, liegt jenseits meines Vorstellungsvermögens.

Michard Sfard, israelischer Menschenrechtsanwalt, spricht von drohender unvorstellbarer Gewalt

Der bekannteste israelische Menschenrechtsanwalt, Michael Sfard, befürchtet, sein Land könne in Gaza “unvorstellbare Gewalt” anwenden. Angesichts der bisherigen Opferzahlen ist das nachvollziehbar.

Er appelliert an seine Landsleute, im Krieg ihre Humanität zu bewahren. Für seinen Appell in der israelischen Zeitung “Haaretz” erhielt er harsche Kritik. Derweil wird bei uns weiterhin von uneingeschränkter Solidarität geredet. Was wohl nicht anderes bedeutet, als dass wir unseren Mund halten werden, sollten Sfards Befürchtungen eintreffen.

Die Wirkung der schrecklichen Berichte über die Hamas-Massaker an Israelis bleibt. Außenstehende, auch viele Muslime, sind solidarisch mit den Israelis. Es ist richtig, wenn wir gegen Anhänger der Hamas und gegen Muslime mit konsequenter Härte vorgehen, die ihre Sympathien auf deutschen Straßen für die Unmenschlichkeit und den Terror der Hamas teilen.

Palästina von Terroristen vereinnahmt?

Ich verstehe, wenn Palästinenser sich gegen die Vereinnahmung durch Terroristen wehren und für ihre Sache demonstrieren. Nur leider sind die Grenzen derart fließend, dass auch politisch wenig interessierte Menschen erkennen, wie krass der Rückhalt der Hamas insbesondere bei Menschen palästinensischer Herkunft, aber auch vielen Muslimen anderer Herkunft in Wahrheit ist.

Es ist dringend geboten, dass wir – unabhängig davon, was künftig in Gaza geschehen wird, klarmachen, dass wir auf Taschenspielertricks angeblicher Unterstützer der Sache Palästinas nicht hereinfallen. Dass wir in Deutschland schon seit Jahren mit zunehmender Tendenz jüdische Institutionen schützen müssen, ist für sich genommen ein Unding.

Auch die Linksextremen sollten umdenken

Dass manche Linke nichts davon wissen wollen, dass für die Zunahme der Gefährdung jüdischer Mitbürger nicht allein den deutschen Rechten die Schuld zu geben ist, will ich nicht länger tolerieren. Radikale Muslime sind als Täter zu identifizieren. Leider wird das systematisch von unseren Medien verschwiegen. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Haben Sie eine andere Erklärung?

Es ist ein gutes Zeichen, wenn darüber gestritten wird. Das ist auch eine Folge der Tatsache, dass wir die Dinge zu lange nicht beim Namen genannt haben. Nein, das ist kein Geraune. Ich weiß nur nicht, wie man die Probleme, die unser Land zu bewältigen hat, mit Zahlen unterlegen könnte. Ich verlasse mich auf meine Augen und meine Wahrnehmung als ganz normaler Bürger Deutschlands.

Netanjahus starke Worte nach dem Terror der Hams

Trotzdem werde ich meine Solidarität nicht überstrapazieren, wenn die Gewalt in der Region so ausufern sollte, wie viele dies seit dem Hamas-Überfall befürchten. Der schon erwähnte israelische Menschenrechtsanwalt schreibt die zu erwartende Gewalteskalation einem speziellen Umstand zu:

Ich habe so etwas noch nie gefühlt. Vielen von uns, die ihr Leben lang stark auf die israelischen Sicherheitskräfte vertraut haben, ist der Boden unter den Füßen weggezogen worden durch die Hamas-Attacke. Viele haben wirklich Angst. Nun möchten sie etwas Dramatisches tun, um sich wieder sicher zu fühlen.

Wir haben nun eine Regierung, die sich bis auf die Knochen blamiert hat mit ihrer sicherheitspolitischen Unfähigkeit. Meine Sorge ist, dass sie ihr Image wieder aufbauen will, indem sie überkompensiert und unvorstellbare Gewalt auch gegen unschuldige Menschen in Gaza anwendet.

Quelle: Israelischer Menschenrechtsanwalt: “Ich bin völlig niedergeschlagen” – Politik – SZ.de

Kann eine als Strategie verkaufte militärische Rettungsaktion (Geiseln) vor einem solchen Hintergrund gerecht oder gar angemessen sein? Da mögen hier noch so viele, vielleicht sogar aus Bequemlichkeit rufen, dass unsere Solidarität uneingeschränkt gelte, ich wäre dann nicht mehr dabei. Mir ist egal, wie ich deshalb genannt werde.

Keine Menschen mit positivem Einfluss

Die Vergangenheit des Konflikts hat uns gezeigt, dass keine noch so integre Persönlichkeit Einfluss auf die Akteure hat. Welche Lehren haben wir Menschen aus unserer Geschichte eigentlich gezogen? Die zivilisatorischen Ausbrüche, die man so nonchalant mit dem Satz: “Das ist nun einmal Krieg” abbügelt, sollten als Anachronismus zur menschlichen Zivilisation, als Rückfall ins Mittelalter, gebrandmarkt werden.

Es gelten archaische Regeln, die mich als Menschen, der Gott sei Dank nie einen Krieg im eigenen Land erleben musste, so furchtbar erschüttert und abstößt, dass ich meinen Glauben an diese Menschheit verlieren könnte.

Keine Absicht zur Ausweitung der NATO Richtung Russland???

Ist diese Aussage, die sowohl im “Weltspiegel” als auch bei “Hart aber fair” gezeigt worden ist, nur durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz möglich gewesen oder hat Hans-Dietrich Genscher im Beisein des damaligen US-Außenministers Baker diese Ansage wirklich gemacht? Das mit der “künstlichen Intelligenz” ist nicht ernst gemeint!

Wie verträgt sich diese Aussage mit den penetrant wiederholten und widersprechenden angeblichen Ansagen eines Michael Gorbatschow, der gesagt haben soll, dass zum Zeitpunkt dieser Zusage aufgrund des noch fortbestehenden Warschauer Paktes gar keine Notwendigkeit oder Sinnhaftigkeit einer solchen Zusage an Russland bestanden haben soll.

Ich fürchte, wir werden für blöd verkauft. Man möchte einfach das Bild des zivilisatonsbrecherischen Putin-Regimes von keinem Wässerchen trüben lassen.

Ich übe mich nicht in der Rolle eines Putin-Verstehers. Aber die Art und Weise, in der mit der Situation umgegangen wird, ist aufgrund von Lügen und Ungereimtheiten bald nicht mehr haltbar. Vor allem wäre es hilfreich, sich die Entwicklung der Eskalationsspirale nicht nur vom Februar 2022 anzusehen, sondern den Zeitraum mindestens einmal ab 2014 auszudehnen.

Die Rolle der US-Amerikaner und der ach so sauber dastehenden EU ist propagandistisch verbrämt. Nicht nur die Russen haben Dreck am Stecken. Sie haben einen furchtbaren, völkerrechtswidrigen Krieg entfesselt.

Das ist deshalb passiert, weil der Westen, voran die USA, die lange Zeit bestehende Schwäche der Russen nach dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes gnadenlos ausgenutzt hat. Ich erinnere mich an Obamas leichtfertige Aussage von der Regionalmacht Russland. Die instabile Lage in der Ukraine wurde ausgenutzt, zum Nachteil der Russen.

Die NATO nutzte die Chance, ihr Einflussgebiet auf die Ukraine auszuweiten. Dass dieses aggressive Vorgehen damit begründet wurde, dass jedes unabhängige Land sich jedem beliebigen Militärbündnis anschließen dürfe, klingt gut, ist aber im Sinne des Verhaltens der Amerikaner unglaubwürdig. Die Frage, wie die Amerikaner reagieren würden, wenn russische Raketen ihr Territorium bedrohten, ist seit Kuba beantwortet.

Was mir echt auf die Nerven geht, ist die unglaubliche Einseitigkeit, mit der bei uns diskutiert wird. Da gibt es im Grunde nur die Position des unbedingten Folgens US-amerikanischer Positionen. Die werden übertüncht mit jeder Menge Propaganda. Dabei haben wir doch mal gelernt, dass die Welt nicht schwarz-weiß ist. Deutschland hat Interessen, die bei diesem seltsamen Spiel zu kurz kommen.

Wir werden unter den gegebenen Umständen jahrelang weiter riesige Geldmengen in die Ukraine transferieren, die natürlich auch weiter nötig sind, wenn der Krieg tatsächlich irgendwann geendet hat. Es ist zu viel und das überfordert nicht nur die Hirne weißer, alter Männer, sondern vor allem unsere Möglichkeiten. Blöd nur, dass diese Regierung weiter so tut, als könnten wir uns das alles leisten.

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