Realitätsverweigerung von Links und Grün

Manche Grünen und Linken wollen nicht einmal darüber debattieren, welche Anforderungen veränderte gesellschaftliche Veränderungen an uns stellen.

Horst Schulte

am

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Der Artikel beginnt mit dieser Überschrift „Keine Bühne für Joseph Fischers atomare Machtpolitik!“. Er lässt keinen Zweifel am Standpunkt des Autors. Entweder Linksextreme sind am Werk oder Pazifisten.

Denkverbote sind die Sache von Linken und Grünen. Das ist meine Feststellung (leider!)

Heute postete Frau Weisband in einem Mastodon-Beitrag „AfD verbieten. Kein Sommerinterview mit Faschisten“. Was für ein kaputtes Verständnis von Demokratie. Worauf soll das die Antwort sein?

So gleichen sie sich, antidemokratische Phrasen.

Dabei ist Frau Weisbands Standpunkt zur Ukraine, womöglich auch zur „Wehrfähigkeit“ unseres Landes, ein anderer.

Eine wehrhafte Demokratie! Ja, dafür bin ich. Aber keine, die so über das hinausschießt, in dem sie politische Andersdenkende so behandelt wie Frau Weisband oder der Autor des Artikels gegen Gespräche mit Joscha Fischer und Norbert Lammert.

Die Haltung zu Joschka Fischers Ansinnen, Deutschland solle sich atomar bewaffnen, um im Kampf um Demokratie und Freiheit verteidigungsfähig zu werden, ist ein alter Hut. Ich kann pazifistische Haltungen respektieren. Lange hatte ich Sympathie dafür.

Brüder für Kriegstüchtigkeit, nennt der Autor Norbert Lammert und Joschka Fischer. Wobei Kriegstüchtigkeit und Kriegstreiber synonym verwendet werden könnten, wenn es nach dem geht, was der Autor denkt.

Kurz zur Lage: Deutschland kennt seit fast 80 Jahren keinen Krieg und unsere Bevölkerung hat Gott sei Dank keine eigenen Erfahrungen mit all dem, was Krieg ist. Manche Zeitzeugen können berichten. Ob sie das wollen, steht auf einem anderen Blatt. Ich finde eins ist sicher: Keine Erzählung wird das Grauen so beschreiben können, wie es im wirklichen Leben einschlägt.

Solche Gedanken spielen (leider) eine Rolle, wenn man das verbrecherische Handeln des russischen Despoten nachdenkt. Wir sind überhaupt nicht vorbereitet. Das muss man nicht glauben. Wer so drauf ist wie der Autor des Fischer-Bashings zum Beispiel, arbeitet in seiner eigenen Realität. Wir sollten darüber nachdenken, was Fischer gesagt hat. Die Amerikaner werden sich, falls Trump es schaffen sollte, nicht mehr als Garanten unserer Verteidigung empfehlen. Dafür müssen wir schon selbst sorgen.

Dazu sind auch Überlegungen notwendig, wie sie Joschka Fischer und Norbert Lammert anstellen. Wie Linke auf solche Vorstöße reagieren, ist schon verstörend. Gerade für einen, der sich selbst eher links verortet.

Schlagworte: Atomwaffen Bundeswehr Fischer Krieg Russland Trump Ukraine Weisband

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17 Gedanken zu „Realitätsverweigerung von Links und Grün“

  1. Su 02. Jan. 24 um 08:50

    Ich lese aus deinem Artikel heraus *kann mich vermutlich irren,
    Du bist nicht für ein AFD-Verbot, die gegen die Verfassung von Deutschland ist?
    Nebenbei Worte/Sprüche nutzt, die von Hitler und seine Nazi Freunden stammt? *Was eigentlich verboten ist/war, habe ich noch so in der Schule gelernt.

    Auch verfassungsfeindliche Parteien soll man wählen dürfen?

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  2. Su 02. Jan. 24 um 11:10

    Eine verfassungsfeindliche Partei (die die Demokratie abschaffen will) hat für mich nichts in einer Demokratie verloren.

    Steht so was ähnliches nicht im Grundgesetz?

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  3. Mit Recht sind im Übrigen einem Parteienverbot hohe Hürden gesetzt. Mit Blick auf die unselige Nazizeit ist das auch gut und richtig so. Wo kämen wir dahin, wenn alles, was nicht in unser Weltbild passt, verboten würde? Die AFD wird nicht so dumm sein, Beweise für ihre Verfassungsfeindlichkeit zu liefern. Und – wie Horst schon schrieb – wir würden uns mit einem Parteienverbot Märtyrer schaffen, was dann passiert, daran mag ich nicht denken. Prüfen könnte man meiner Meinung nach die Entziehung des Wahlrechts und der Wählbarkeit, z.B. für Höcke, der in seinem Buch ziemlich detailliert seiner Phantasie vom (gewaltsamen) Umsturz freien Lauf lässt.

    Im Übrigen denke ich, dass sich die AFD in den nächsten Jahren handzahm zeigen wird, weil sie sich damit Chancen ausrechnen Koalitionspartner der Konservativen zu werden.

    Im Hinblick auf Joschka Fischers Ansinnen bin ich wirklich zwiegespalten. Vor ein paar Jahren hätte ich Fischer dafür auf den Mond gewünscht, jetzt aber mit der atomaren Bedrohung aus Moskau, sehe ich das auch etwas differenzierter.

    Was mich an der ganzen politischen Diskussion maßlos ärgert ist die Hetze gegen Russland. Es sind schließlich nicht „die Russen“, die den kalten Krieg heraufbeschwören, sondern neben Putin vielleicht eine Handvoll Regierungsverantwortliche und vielleicht noch ein paar Oligarchen, die der Staatschef reich gemacht hat. Das Mehrheit des Volkes jedenfalls will keinen Krieg, davon bin ich überzeugt.

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  4. Juri Nello 468 03. Jan. 24 um 09:34

    Natürlich ist das recht einfach machbar. Man muss bloß an das Verbot kommunistischer Parteien und den Radikalenerlass denken. Das klappte recht schnell und ziemlich endgültig.

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  5. Su 03. Jan. 24 um 10:09

    Auch wenn jeder „seine“ Meinung dazu hat, was hat das mit Gesetzen zu tun? Die macht nicht das Stammtischvolk.

    Dann macht es bestimmt nichts, wenn es zukünftig u.a. islamistische Parteien gibt, die kann man dann ja auch wählen.

    Macht bestimmt auch nichts, wenn die Staatsform Demokratie bald abgeschafft wird.

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  6. Ah, die AfD wird vom Stammtisch gewählt… Ich dachte nicht, dass es noch so viele davon gibt.

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  7. Su 03. Jan. 24 um 10:42

    Schrieb ich das? Nein, das habe ich nicht geschrieben. Das hast du dir da hinein interpretiert.

    Davon abgesehen Stammtischler, sind heute Afdler die auf Social Media (meist anonym) hetzen und schwurbeln.

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  8. „Die 20 noch hier stationierten Atomwaffen könnten etwas knapp bemessen sein. Aber – was für ein perverser Gedanke?“
    Die sind auf keinen Fall zu „knapp bemessen“, denn bei Atomwaffen gilt: Wer den Knopf drückt stirbt halt als zweiter. Die Frage in diesem Zusammenhang ist aber: Wollen wir, dass die Amerikaner (im Fall Trump) die alleinige Macht darüber haben? Schon in den 80gern war die Rede davon, dass das „Schlachtfeld“ zuvorderst in Europa läge, denn die Hauptkontrahenten könnten sich darauf beschränken…

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  9. „Wenn wir eine Partei verbieten, die uns nicht passt, die in Umfragen aber stabil vorne liegt, dann führt das zu einer noch größeren Solidarisierung mit ihr.“ – ein Satz aus dem verlinkten Artikel. Wobei diese „Solidarisierung “ Formen annehmen könnte, die den sozialen Frieden, den wir im Alltag noch immer mehrheitlich genießen, quasi aufkündigen.

    Die Millionen AFD-Wähler würden sich doch nicht einfach damit abfinden, oder glaubt das jemand ernsthaft? Ich nehme sogar an, dass der Stellenwert der „rechtsradikalen Kampftruppen“, die es hier und da gibt, auch bei „gemäßigten“ AFD-Anhängern extrem steigen würde. So nach dem Motto: Was soll man denn machen, wenn sie legale, demokratische Wahlen ignorieren und einfach die stärkste Partei verbieten?

    Bin auch nahezu sicher, dass ein Verbot beim Verfassungsgericht keinen Bestand hätte.

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  10. Diese Themen könnte in naher Zukunft ein Bundeskanzler Merz leicht durchsetzen, ohne sich selber die Hände schmutzig zu machen. Ich wage mal die Prognose, dass die AFD sich spätestestens 2025 als bürgerliche, konservative Partei darstellt. Merz könnte frühzeitig ankündigen, nach einem Wahlsieg der CDU mit allen Parteien sprechen zu wollen, die „demokratisch legitimiert“ sind, natürlich auch mit der AFD, die sich zeitgleich vom Rechtsextremismus distanziert.

    Merz könnte somit genau die Politik machen, für die er steht, die Unterscheidungen zur AFD dürften bereits jetzt schon marginal sein und er könnte weitere reaktionäre Themen seinem Koalitionspartner überlassen.

    Ich hoffe, dass ich mit dieser Vermutung komplett daneben liege und das Wahlvolk schlauer ist 🙂

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