Ich kanns mir nicht vorstellen

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Ich habe ziem­lich gro­ße Augen gemacht, als ich bei Spiegel Online die Resultate der so genann­ten Sondierungsgespräche las, die angeb­lich doch teil­wei­se auch dies­mal (wie bei Jamaika) vor­ge­zo­ge­ne Koalitionsverhandlungen sein sollen.

Die gesetz­li­che Krankenversicherung soll wie­der zu glei­chen Teilen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern finan­ziert wer­den. LINKDie Präambel des Protokolls drückt aus, was die Große Koalition will:

  1. einen neu­en euro­pa­po­li­ti­schen Aufbruch
  2. den sozia­len Zusammenhalt in unse­rem Land stär­ken und die ent­stan­de­nen Spaltungen über­win­den
  3. unse­re Demokratie beleben
  4. dass die Menschen bei uns die viel­fäl­tigs­ten Chancen nut­zen und in Sicherheit
    leben kön­nen
  5. die Familien stär­ken und glei­che Bildungschancen für alle
    unser Land erneu­ern, in die Zukunft inves­tie­ren und Innovationen fördern
  6. damit wir unse­ren Wohlstand aus­bau­en und auch zukünf­tig mit der weltweiten
    Dynamik mit­hal­ten können
  7. den digi­ta­len Wandel von Wirtschaft, Arbeit und Gesellschaft für alle Menschen
    posi­tiv gestalten
  8. einen grö­ße­ren Beitrag leis­ten, um welt­weit zu bes­se­ren Lebensbedingungen
    und Chancen beizutragen. 

Soll das alles gewe­sen sein? Mit die­sem Resultat möch­te Martin Schulz den Sonderparteitag der SPD über­zeu­gen und sodann die nächs­te Große Koalition begin­nen? Ich kann mir nicht vor­stel­len, dass die Delegierten die­se kon­kre­ten Beschlüsse, die die Basis für Koalitionsverhandlungen bil­den, gou­tie­ren wer­den. Gleichzeitig wäre damit auch klar, dass Martin Schulz sei­nen Job als Parteivorsitzender die längs­te Zeit gehabt hat.

Lediglich ein Punkt sprang mich an, als ich die ver­ein­bar­ten Punkte durch­las. Die gesetz­li­che Krankenversicherung soll wie­der zu glei­chen Teilen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern (pari­tä­tisch) finan­ziert wer­den soll. Das ist gut! An ande­rer Stelle trägt die Vereinbarung nicht die Handschrift der Sozialdemokraten. Eher sind die Kompromisslinien, die sich an wich­ti­gen Themen fest­ma­chen las­sen, näher an den Konservativen ori­en­tiert als an den Vorstellungen der SPD. Dazu zählt die äußerst dürf­ti­ge Vereinbarung zum Thema Klimaschutz eben­so wie zum Familiennachzug von sub­si­di­är geschütz­ten Flüchtlingen.

Es wur­de im Vorfeld bereits fest­ge­stellt, dass die sich anbah­nen­de neue GroKo den Steuerzahler viel Geld kos­ten wür­de. Das dürf­te sich allein des­halb schon bestä­ti­gen, weil die zu lösen­den Aufgaben gewal­tig sind. Und wie soll­te die Bewältigung die­ser Aufgaben ohne sehr viel Geld über­haupt mög­lich sein. Dass sich ange­sichts bestimm­ter Punkte im Papier die Spalter beson­ders mit ihren Kommentaren her­vor­tun, in dem sie genau die­se Punkte her­aus­keh­ren, ist wenig überraschend.

Ich fin­de, man dürf­te nach die­sen ver­gleichs­wei­se kur­zen Sondierungsgesprächen ruhig ein­mal her­aus­stel­len bzw. posi­tiv fest­hal­ten, dass die in der Präambel fest­ge­hal­te­nen Punkte vor allem eins zei­gen. Union als auch SPD schei­nen end­lich begrif­fen zu haben, dass die Politik anders wer­den muss. Die vor­ge­se­he­ne „Inventur” zur Mitte der Legislatur ist ein auch ein Hinweis darauf.

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