Imaginäre Hetzjagd; nach Chemnitz auch in Freiburg

AfD
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Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 6 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Was führen die AfD-Aktivisten eigentlich vor? Was wohl? Der Systemsturz ist das erklärte Ziel der AfD und ihrer Anhänger; sie wollen ein anderes Land. Eines ohne Lügen und – wenns geht – ohne Ausländer.

Sie tun sich glücklicherweise schwer damit.

Sie wünschen sich ein Land, in dem Gruppenvergewaltigung gar nicht passieren. Jedenfalls nicht solche, die von Ausländern begangen werden. Die AfD instrumentalisiert Verbrechen, sobald die mutmaßlichen Täter Ausländer bzw. Flüchtlinge sein könnten. Das Verbrechen interessiert diese Leute nicht, auch nicht die Opfer. Der AfD geht es um die Täter. 

Ein JA-Mitglied soll zudem von Gegendemonstranten gestoßen worden sein und daraufhin geflohen sein. Auch in diesem Fall sei Anzeige erstattet worden, so Hoffmann. Veranstalter Räpple behauptet gegenüber der BZ, es habe Hetzjagden gegeben auf Teilnehmer seiner Demonstration. „Das können wir so nicht bestätigen“, sagt Clark*.

Badische Zeitung
* Polizeisprecher / JA = Junge Alternative ist die Jugendorganisation der AfD

Laut AfD hat es also „Hetzjadgen“ gegeben. Dieses Wort kommt uns bekannt vor, nicht wahr? Welche Zeugen und Beweise diese Leute dafür wohl vorlegen werden? Die Polizei bestätigt diese Aussagen bisher jedenfalls nicht.

So kann man sich irren
oder: Die Arbeitsweise der AfD
-eine Variante-


Stöckl ist Mitglied der Jungen Alternative (JA) und hat vor allem bei YouTube Bekanntheit erlangt. Fast 22 000 Menschen haben seinen Kanal dort abonniert. Der 24-Jährige lädt Videos hoch, in denen er Talkshows rezensiert oder auf Demos geht.

Ein wesentlicher Teil dessen, was er aus Freiburg berichtet hat, ist allerdings falsch. „Polizist verliert Augenlicht, nachdem Antifa ihm zerbrochene Flasche ins Gesicht schmiss“, schrieb der Aktivist am Montag.

Dass das nicht der Wahrheit entsprochen hat, räumt Stöckl ein. Inzwischen hat er den Text geändert, die Schlagzeile lautet jetzt (wörtlich, d. Red.): „Polizist mit blutverströmmtes Gesicht, nachdem Antifa ihm zerbrochene Flasche ins Gesicht schmiss“.

Sein Text war da schon tausendfach geteilt worden. 


Die AfD verkauft ihre Dauerpräsenz in den Orten schlimmer Verbrechen allerdings so, als würde sie Trauer um die Opfer der Taten umtreiben. 

Es ist sicher nicht schwer, Menschen für das zu gewinnen, die die AfD-Strategen Demonstration nennen. In Wahrheit geht es um die Bilder und die sich damit leicht verbinden lassenden Botschaften.

Fragt man Henryk Stöckl danach, was er von Falschmeldungen hält, sagt er: „Ich glaube, dass Falschmeldungen oftmals benutzt werden, um unliebsame Leute zu diffamieren.“

Quelle

Dieser Henryk Stöckl hat bei Youtube ein Video einstellt, das irgendwas belegen soll. Stöckl führt im Video sinngemäß dazu aus, dass er sich nicht vorstellen möchte, was passiert wäre, hätte der auf ihn ausgeübte Schlag nicht sein Handy, sondern seinen Kopf getroffen. Ja, kann ich verstehen. Ich möchte mir das lieber auch nicht vorstellen. Jeder muss sich aus diesem Durcheinander ein eigenes Bild machen. Die Polizei- und Presseberichte machen das nicht eben leicht. Außer natürlich, man verlässt sich auf die rechtsradikalen Blogs für die dieses Event ein willkommener Anlass ist, wieder voll vom Leder zu ziehen.

Es entspricht dem Kalkül der AfD, dass linke und liberale Kräfte auf diese Form der Provokation reagieren. Nicht nur in Freiburg funktioniert das. Die Emotionen spielen auf beiden Seiten eine Rolle und bekanntlich ist es schwer, sie im Griff zu behalten.

Ein Mann und eine Frau kommen vom Platz, offenbar AfD-Anhänger, sie werden schneller, als sie die Gegendemonstranten sehen, sie laufen durch die Franziskanerstraße, und zwei Männer rufen hinterher: „Lauft, ihr Arschlöcher, ihr seid scheiße!“ Sie rennen ein paar Schritte hinterher, bleiben dann stehen.

Da mischt sich eine junge Frau ein, Studentin, 26 Jahre, die später sagt, dass sie anonym bleiben will. Sie ist AfD-Gegnerin, aber was die zwei Männer gemacht haben, ist für sie nicht in Ordnung: „Hier geht’s darum, gegen Hass und Gewalt zu sein.“ Eine Diskussion geht los, die junge Frau findet das Verhalten der Männer „echt scheiße“, sie wolle Lösungen, keinen Bürgerkrieg „wir gegen die“.

Welt Online

Wieder muss ich angesichts der Lage in Freiburg an die Weimarer Republik denken. Die Republik geriet in die Mühle der politischen Extremisten von rechts und links. Auch wenn die Demokratie erfahrener und wehrhafter dasteht als in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts, kalkulierte Provokationen funktionieren. Egal, von welcher Seite sie ausgehen. 

Wir müssen aufpassen!


Weitere Meldungen zur Demonstration:

#1 : ▷ POL-FR: Freiburg: Nach Ende einer Demonstration werden Versammlungsteilnehmer von … | Presseportal
#2 : ▷ POL-FR: Freiburg: Folgemeldung zu – Schwerer sexueller Übergriff durch mehrere … | Presseportal


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Ich kann die Leute nicht ändern, aber meinen Blick auf sie.

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