Realitätssinn

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Heu­te soll ein „40-Jäh­ri­ger mit eri­tre­ischer Staats­bür­ger­schaft“ eine Mut­ter und ihren 8jährigen Sohn vor einen ICE im Frank­fur­ter Haupt­bahn­hof gesto­ßen haben. Der Jun­ge über­leb­te den Sturz nicht, er wur­de vom ICE über­rollt, die Mut­ter konn­te sich noch ret­ten. Das war heu­te mor­gen um 10.00 Uhr in Frankfurt/​Hessen. Wir müs­sen abwar­ten, was da pas­siert ist! 

OB Gei­sel sag­te, es waren „deut­lich weni­ger“ Jugend­li­che auf­fäl­lig. Die Poli­zei hat­te zunächst 50 bis 60 genannt. Die Rädels­füh­rer haben nach bis­he­ri­gen Erkennt­nis­sen deut­sche Pässe. 

Quel­le: WELT

Der Chef der Deut­schen Bade­meis­ter prägt im BILD-Inter­view den pau­scha­len Satz für die­sen Som­mer: „Frei­bä­der sind Orte des Schre­ckens“. Das ist so’n Köder, neu­deutsch Click­bait, der nicht nur Bild – Leser magisch anmacht.

Der Sub­text gibt sowie­so jedem das Sei­ne. Viel­leicht gehts heu­te vor allem ja darum! 

Schwimmmeisters Horrorvisionen

Der obers­te deut­sche Schwimm­meis­ters gibt in BILD die Pace vor, sein Satz passt vor allem zeit­lich aufs Vor­treff­lichs­te zur Lage im Düs­sel­dor­fer Rhein­bad. So schien es jeden­falls, bevor man die Ergeb­nis­se der Pres­se­kon­fe­renz in Düs­sel­dorf kannte.

Jugend­li­che mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund
-Nach Anga­ben der Poli­zei han­del­te es sich bei den rund 60 Per­so­nen aus­schließ­lich um Jugend­li­che mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund.
-Per­so­na­li­en wur­den nur von einem jun­gen Mann auf­ge­nom­men. Er wur­de wegen Belei­di­gung und Bedro­hung ange­zeigt und hat einen nord­afri­ka­ni­schen Hintergrund. 

Quel­le: WDR (eine Falschmeldung?)

Ach, wenn es doch nicht die von Poli­zei und Medi­en ver­dreh­ten Tat­sa­chen gäbe. Wir könn­ten ent­spannt das Frei­bad auf­su­chen. Es wird näm­lich schon wie­der wärmer.

Migranten im Freibad

Oder wir ent­schei­den uns dafür – je nach­dem wie wir die Pro­ble­me der Mas­sen­mi­gra­ti­on beur­tei­len -, dass die heu­ti­ge Pres­se­kon­fe­renz nur dem Zweck dien­te, eine unan­ge­neh­me, vor allem aber uner­wünsch­te Rea­li­tät her­un­ter­zu­spie­len. Und es scheint: wir ler­nen schnell und unser Rea­li­täts­sinn ist ver­dammt scharf. Zur Not bleibt noch die Mög­lich­keit, den deut­schen Pass nicht als Nach­weis deut­scher Iden­ti­tät zu betrach­ten. Soll ja auch vorkommen.

Nach Anga­ben der Poli­zei gegen­über der Deut­schen Pres­se-Agen­tur wur­de nach den Vor­komm­nis­sen am Frei­tag­abend ein 16-Jäh­ri­ger wegen Belei­di­gung und Bedro­hung einer Bade­meis­te­rin ange­zeigt. Der jun­ge Mann sei in Deutsch­land gebo­ren und habe einen afri­ka­ni­schen Migra­ti­ons­hin­ter­grund. Der zwei­te Mann, gegen den ermit­telt wer­de, habe mit dem Tumult selbst nichts zu tun gehabt. Der 27-jäh­ri­ge Deut­sche habe eine Poli­zis­tin belei­digt, als er das Bad ver­las­sen soll­te. Wei­te­re Ermitt­lungs­ver­fah­ren gab es nach dem Vor­fall laut Poli­zei nicht. 

Welt Online (Erkennt­nis aus der Pres­se­kon­fe­renz von heute)

Die Rädels­füh­rer im Düs­sel­dor­fer Rhein­bad sol­len also (gemäß Pres­se­kon­fe­renz) zwei Deut­sche gewe­sen sein. Der Düs­sel­dor­fer OB Gei­sel ging beson­ders auf den zeit­li­chen Ablauf der Räu­mung des Frei­ba­des ein. Eine Schwimm­meis­te­rin war von einem der Rüpel bedroht wor­den, der einen Satz von gera­de­zu lyri­scher Schön­heit for­mu­lier­te: „Ich klatsch dich an die Wand „. Das war der Frau zuviel. Sie fühl­te sich bedroht und rief die Poli­zei. Der „Tumult“ der 50 – 60 Jugend­li­chen mit angeb­lich durch­weg nord­afri­ka­ni­scher Her­kunft stell­te sich erst danach ein. Er bestand dar­in, dass die jun­gen Män­ner das Frei­bad nicht ver­las­sen woll­ten, ohne noch ein­mal auf dem Sprung­turm gewe­sen zu sein. So wur­de das in der Pres­se­kon­fe­renz von heu­te dargestellt. 

Aufstand im Freibad ersetzt den „Mutsprung“

Ich hat­te den Ein­druck, dass die Schlie­ßung des Frei­ba­des in Düs­sel­dorf nicht von allen an der Pres­se­kon­fe­renz Betei­lig­ten für rich­tig gehal­ten wur­de. Hät­te die Aus­ein­an­der­set­zung mit den zwei oder drei Jugend­li­chen mit der Bade­meis­te­rin kei­ne vor­zei­ti­ge Schlie­ßung des Bades zur Fol­ge gehabt, wären die vie­len spek­ta­ku­lä­ren Medi­en­be­rich­te aus­ge­blie­ben, weil es „den Auf­stand“ auf den alle Medi­en durch die Bank Bezug genom­men haben, gar nicht gege­ben hät­te. Der chro­no­lo­gi­sche Ablauf scheint das zu bele­gen. Auf der ande­ren Sei­te: Ich hät­te an der Stel­le der Bade­meis­te­rin auch die Poli­zei gerufen. 

Aufklärung

Da mögen sich die Teil­neh­mer an der Düs­sel­dor­fer Pres­se­kon­fe­renz noch so viel Mühe machen, den Sach­ver­halt her­un­ter­zu­spie­len, die Lage in unse­ren Schwimm­bä­dern hat sich dra­ma­tisch ver­än­dert. Ob wir das Bild, das der Chef der deut­schen Bade­meis­ter von „Orten des Schre­ckens“ im Inter­view zeich­net, für uns über­neh­men oder nicht, es ist anders als frü­her. Allein schon die blo­ße Tat­sa­che, das für den Betrieb von Schwimm­bä­dern heu­te Sicher­heits­per­so­nal nötig ist, zeigt das. 

Dass die Bäder in Deutsch­land dar­ben, weil sie nicht kos­ten­de­ckend betrie­ben wer­den kön­nen, wird auch mit dem Bedarf an zusätz­li­chem Sicher­heits­per­so­nal erklärt wer­den müs­sen. Wenn sich Leu­te nicht mehr in die Bäder trau­en, weil sie ent­we­der von über­trie­be­nen oder fal­schen Medi­en­be­rich­ten in die Irre geführt wer­den oder ob sie die­se mei­den, weil die Ange­bo­te rar sind oder die Ein­tritts­prei­se zu hoch, macht in der Kon­se­quenz kei­nen Unter­schied. Deutsch­land, das Land der Nichtschwimmer. 

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: Migranten Migration

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4 Gedanken zu „Realitätssinn“

  1. Mit ein Grund für das Fias­ko in den Schwimm­bä­dern ist aber auch der Umstand, dass immer weni­ger Per­so­nal ein­ge­stellt wird. Es gibt viel zu wenig Bade­meis­ter – das weiß ich aus beru­fe­ner Quelle.
    Und gene­rell sinkt der Respekt. Und das bei Jugend­li­chen, genau­so wie bei Erwach­se­nen, egal aus wel­chem Land sie kommen.
    LG
    Sabienes

  2. Man kann und muss Regeln auch durch­set­zen – und dazu gehört, dass man Frau­en genau­so zu respek­tie­ren hat wie Män­ner, auch als Bademeisterinnen.
    Wenn kei­ne ande­re „Ein­greif­trup­pe“ zur Ver­fü­gung steht, bin ich auch dafür, die Poli­zei zu rufen. War­um das immer gleich zur Schlie­ßung /​Räu­mung der Bäder füh­ren muss, weiß ich bis jetzt aller­dings nicht.
    In Bädern gibt es eine gan­ze Palet­te mög­li­cher Maß­nah­men – Ber­li­ner Bäder haben da viel Erfah­rung und ver­zeich­nen auch Erfol­ge. Gemisch­te Kon­flikt­teams (die auch tür­kisch und ara­bisch spre­chen) kön­nen zur Befrie­dung beitragen.
    Die­ses Dul­den von Fehl­ver­hal­ten, Respekt­lo­sig­kei­ten, Dro­hun­gen oder sogar kör­per­li­cher Angrif­fe hät­te es nie­mals geben dür­fen – und wur­de und wird eben doch viel zu häu­fig prak­ti­ziert, auch und gera­de von Linken.

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