Ich glau­be auch dar­an, dass Worte zu Taten füh­ren kön­nen. Dagegen ist kei­ner gefeit.

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Nach dem mut­maß­li­chen Anschlag auf das Auto von Tino Chrupalla, AfD, bei dem er sich bei Löschversuchen selbst leicht ver­letzt hat­te, soll­ten wir inne­hal­ten und unse­re Haltung prüfen. 

Vielleicht den­ken jetzt auch Augstein, Böhmermann und ihre Follower dar­über nach, ob es für sie nicht eben­so gilt, dass Taten den Worten fol­gen kön­nen. Denn das ist nicht abhän­gig von einer Gesinnung oder einer poli­ti­schen Orientierung.

Die «Qualität» ihrer Worte gegen die AfD und ihre Anhänger war nicht weni­ger auf­wüh­lend und ver­let­zend wie vie­le Äußerungen von AfD-Leuten.

Eigentlich gilt das für alle, die mit ihren eili­gen und mir manch­mal bru­tal vor­kom­men­den Forderungen nach der Ausgrenzung der AfD und ihrer Anhänger ihren eige­nen Teil der Verantwortung für die Eskalation des Hasses in unse­rer Gesellschaft tragen. 

Vielleicht ist jetzt der Augenblick, an dem wir nur knapp am ers­ten Toten seit 1990 vor­bei­ka­men. Einem ers­ten Toten für den lin­ke Extremisten ver­ant­wort­lich gewe­sen sein könnten. 

Es soll sich kei­ner ein­bil­den, dass leicht­fer­tig dahin­ge­sag­te Ausgrenzungsforderungen wie die, die wir von Links in die­sen Tagen im Übermaß hören, nicht auch die errei­chen, die, eben­so wie rech­te Extremisten, leicht zu Irrsinnstaten ver­lei­tet wer­den können.

Ex-Bundespräsident Gauck hat­te vor ein paar Tagen in Hamburg eine Lesung aus sei­nem Buch » Toleranz – ein­fach schwer». Welt Online hat dar­über berich­tet. Der unver­züg­lich ein­set­zen­de Shitstorm macht deut­lich, wel­chen Punkt wir in unse­rer Gesellschaft erreicht haben. 

Ich kann nur drin­gend an all die Besserwisser und Vorschnellurteiler appel­lie­ren, das Buch zu lesen oder sich wenigs­tens mal die­ses Video anzu­se­hen. Wer danach sei­ne Anschuldigungen gegen Gauck nicht umge­hend revi­diert, hat sich von einem demo­kra­ti­schen und fai­ren Dialog über kon­tro­ver­se Themen unse­rer Gesellschaft verabschiedet.

Dass ich das ange­spro­che­ne Video nir­gends fin­den kann, weder bei Youtube, ZDF-Mediathek, 3Sat-Mediathek ist echt bedau­er­lich. Die Sendung fand damals gro­ßen Anklang und sehr viel Zustimmung für Gauck. Er ver­trat in Hamburg, soweit ich es beur­tei­len kann, kei­ne neu­en Standpunkte als in die­sem Beitrag bzw. in sei­nem Buch. 

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2 Gedanken zu „Ich glau­be auch dar­an, dass Worte zu Taten füh­ren kön­nen. Dagegen ist kei­ner gefeit.“

  1. Das hat für mich nur bedingt mit Toleranz zu tun, son­dern eher mit guter Kinderstube. Kritik ist immer erlaubt, aber sie muss in ver­nünf­ti­gem Ton vor­ge­tra­gen wer­den, egal, über wen gespro­chen wird. Nur so fol­gen Worten kei­ne Taten. Wer Menschen mit her­ab­wür­di­gen­den Begriffen belegt, stellt sich mit Pöblern auf eine Stufe. 

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