Viele mögen es nicht oder machen sich darüber lustig, wenn einer wie ich (67) von früher ™ schwärmt. Wer davon schreibt wie schön es war, wird gepiesackt. Mindestens mit blöden Bemerkungen.
Vielleicht sind solche Schwärmereien typische Affekte alter weißer Männer? Das fordert die heraus, die schnell reaktionäres Gedankengut vermuten. Ganz schlimm kommts, wenn so einer umstrittene Themen wie Diversität oder Rassismus anspricht.
Dabei sind Erinnerungen oft geeignet, über all das Trennende hinwegzuhelfen, das in der Pandemie noch einmal penetranter hervorgetreten ist.
Es gilt zu bedenken, dass die beklagenswerte Situation vieler Menschen in dieser Pandemie für Rückwärtsbetrachtungen allein schon in zeitlicher Hinsicht deutlich mehr Raum bietet. Dabei gilt – wie es immer ist -, im Rückspiegel sehen sogar miese Urlaube oder nicht so schöne Erlebnisse oft netter aus, als sie uns damals erschienen sind.
Einer der ganz wenigen Vorteile eines höheren Lebensalters soll die so genannte Altersmilde sein. Mir ist sie zwar persönlich noch nicht begegnet. Aber ich glaube immerhin daran, dass wir sie – so Gott will – irgendwann erlangen. Der Glaube stirbt doch bekanntlich erst zuletzt. Wer Glaube lieber durch Hoffnung ersetzen mag, nur zu.
Heute haben meine Frau und ich eine Menge alter Fotos durchgesehen. Sie sind zum Teil noch während unserer analogen Zeit entstanden. Sie sind zum Teil ca. 30 Jahre alt. Wir waren also etwa halb so alt wie heute :-/ Jedes Bild verbindet sich mit einer schönen Erinnerung. Ich brauchte bei einigen Fotos die Unterstützung meiner Frau, weil mir die zeitliche Zuordnung nicht gelang.
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