Furiose Programme im öffentlich-​rechtlichen Rundfunk und das Gegenprogramm von Bild TV

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Boah, war das span­nend! Wir haben uns im ZDF alle Folgen von „Furia” an zwei Abenden ange­se­hen. Dass ich das noch ein­mal erle­ben durf­te. „Wetten dass…?” am Samstag und dann die­ser super­span­nen­de Thriller am Sonntag. Die öffentlich-​rechtlichen haben mit die­sem Herbst bei mir gepunk­tet. Es ist noch etwas früh, so was zu sagen, aber den bis­he­ri­gen Programmhöhepunkten konn­te ich nach den schreck­li­chen Sommer-​Wiederholungen in Dauerschleife eini­ges abgewinnen.

Nach län­ge­rer Zeit übri­gens. Ich war bei­na­he schon ins Lager der Gegner die­ses öffentlich-​rechtlichen Rundfunks abge­wan­dert. Wie leicht ich doch zu beein­dru­cken bin…

Bei aller Begeisterung, der Plot kann miss­ver­stan­den werden! 

Ich traue es Rechtsextremen intel­lek­tu­ell und mora­lisch zu, sol­che men­schen­ver­ach­ten­den Verbrechen zu pla­nen und auch durch­zu­füh­ren. Die Idee ist schließ­lich nicht neu und vie­le Verschwörungstheorien basie­ren auf sol­chen Gedankenkonstrukten. 

Beunruhigend ist zu wis­sen, dass auch Islamisten zuzu­trau­en ist, mit der­ar­ti­gen Terrorakten ihre „Zeichen” zu set­zen. Hinzu kommt, dass sowohl unse­re Politiker:innen als auch vie­le Medienvertreter:innen so um ihre Korrektheit besorgt sind, dass sie per­ver­se „Spielarten” die­ser Art ten­den­zi­ell eher der einen und nicht auch der ande­ren Seite zutrauen. 

Einer der Rechtsterroristen sin­nier­te dar­über, dass mit die­sem Anschlag Utøya ein für alle­mal ver­ges­sen gemacht wer­de. Irgendwie ist der Gedanke doch ent­lar­vend. Anschläge müs­sen danach ein­fach „nur” beson­ders bru­tal und grau­sam sein und natür­lich mög­lichst vie­le Opfer ver­ur­sa­chen, um die Untaten der ande­ren ver­ges­sen zu machen. 

Ach, was mach ich mir Gedanken? Es war wirk­lich span­nen­de Fernsehunterhaltung. Ich ver­ges­se ein­fach mal, wel­che Ränkespiele die bösen Buben trei­ben könnten. 

Man muss nur Bild TV gucken. Da hat man das Grauen live und in Farbe. Diese Volljournalisten zer­ren stän­dig Gäst:innen vor ihre Kameras, die ich inzwi­schen am liebs­ten in den öffentlich-​rechtlichen Sendern nicht mehr sehen möch­te. Da gibts unter ande­rem die­sen Hans-​Ulrich Jörges, Schnellschwätzer der Anti-​Corona-​Fraktion und Ex-​Stern-​Chef, der häu­fig dort auf­tritt. Was in sol­chen Sendungen unter dem Mantel der Meinungsfreiheit ver­brei­tet wird, ist aus mei­ner Sicht unver­ant­wort­lich, wenn auch legal. Jeder darf in die­sem Land sei­ne pri­va­ten und ten­den­ziö­sen Halbwahrheiten unter die Leute bringen. 

Ich kann ver­ste­hen, dass vie­le ver­un­si­chert sind und nicht mehr alles für bare Münze neh­men, was uns das Heer von Wissenschaftlern und Ärzten erzählt. Jeden Abend las­sen zum Beispiel „WDR aktu­ell” immer wie­der neue Stimmen zu Wort kom­men. Die wei­chen oft genug nicht nur im Detail von der Meinung ande­rer so genann­ter Experten ab. Wenn wir aller­dings – wie Bild TV – alles infra­ge stel­len, hilft das nie­man­dem wei­ter. Im Gegenteil, so etwas ver­schlim­mert die Situation. 

Es ist schon put­zig, wenn die Teilnehmer an sol­chen „stim­mungs­auf­hel­len­den Diskussionsrunden”, ernst­haft danach fra­gen, war­um es in Portugal oder Dänemark so viel bes­ser läuft. Immerhin haben die Idioten rich­tig erkannt, dass es eine Frage des Vertrauens ist. Die Dänen und Portugiesen ver­trau­en ihren Politikern und Institutionen in viel stär­ke­rem Maße als hier. Die Teilnehmer bei Bild TV tun doch inzwi­schen wirk­lich alles, um mehr Zuschauer zu bekom­men. Äh, ich mei­ne natür­lich, ihre Sicht der Dinge über die alte (und neue) Regierung bild­lich gespro­chen, mit Jauchekübeln auszubreiten. 

Ja, kei­ner muss sich die­sen Dreck antun. Leider sehe ich aber an den Likes und den Kommentaren, wie groß die Zahl derer ist, die die­se wider­li­chen Machenschaften so rich­tig töf­te finden. 


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