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Ungarn und Polen helfen Flüchtlingen wenn Russland Krieg führt

Ich rei­be mir ver­wun­dert die Augen! Die EU übt sich ange­sichts des Krieges in der Ukraine in unge­wöhn­li­cher Einigkeit. Als ich Viktor Orban in den Nachrichten zuhör­te, war ich von den Socken. Mit wel­cher Selbstverständlichkeit er ange­sichts der Katastrophe Hilfe für ukrai­ni­sche Flüchtlinge zusag­te. Reifte in den Köpfen unse­rer öst­li­chen EU-​Nachbarn die Gewissheit, selbst ein­mal auf die Hilfe ande­rer Nationen ange­wie­sen sein zu kön­nen? Was könn­te der Grund für den Meinungsumschwung sein?

Purer Nationalismus war es nicht, der die Staatschefs von Polen, Ungarn, Österreich und ande­ren Ländern Osteuropas inner­halb der EU dar­an hin­der­te, eine Einigung über einen sinn­vol­len Verteilungsmechanismus (doo­fer Begriff) herbeizuführen.

Malcolm Ohanhe hat die­se Auffälligkeit in einem Tweet unüber­seh­bar iro­nisch formuliert:

Schon die Vermutung, dass die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine alles bis­her dage­we­se­ne an Flüchtlingsströmen in den Schatten stel­len wird, könn­te man­che Verantwortungsträger ein paar Tage nach den ein­mü­ti­gen Zusagen auf EU-​Ebene zur Aufnahme doch wie­der zwei­feln las­sen. Nach offi­zi­el­len Schätzungen befin­den sich bereits jetzt, weni­ge Tage nach dem ver­bre­che­ri­schen Angriff von Putins Militär, 500.000 Menschen auf der Flucht.

Es ist dem­nach davon aus­zu­ge­hen, dass die Zahl der Flüchtlinge in die Millionen gehen könn­te. Wir erin­nern uns: Allein in Deutschland haben wir 2015 ff über 1 Million Flüchtlinge auf­ge­nom­men. Dabei war auf­grund der dama­li­gen Gegebenheiten nicht klar, woher die Menschen tat­säch­lich kamen. Darauf rei­ten die Rechtskonservativen und die Nazis bis heu­te herum. 

Dass der Unterschied in der Reaktion auf die womög­lich rie­si­ge Zahl von Flüchtlingen EU-​weit dies­mal so klar zuguns­ten Geflüchteter aus­fällt, ist erfreulich! 

Allerdings inter­pre­tie­re ich die will­kom­me­ne Einigung ande­rer­seits als Hinweis auf den in eini­gen EU-​Ländern gras­sie­ren­den Rassismus und/​oder eine star­ke Islamophobie. Womit ich nicht behaup­ten möch­te, dass dies in Deutschland anders wäre. Die Politik regelt das in unse­rem Land anders. Ich bin dank­bar dafür, dass Populisten dabei kei­ne Rolle spie­len. Genau die­ser Umstand wird von man­chen (auch außer­halb der AfD) sehr kri­tisch gesehen. 

Polen und Ungarn haben ande­rer­seits kei­nen Hehl dar­aus gemacht, dass sie in ihren Ländern kei­ne Menschen auf­neh­men wol­len, die aus nicht-​christlichen Gegenden der Welt stam­men. Ich fand das immer falsch und abstoßend.

Die Haltung erklärt aktu­ell das kalt­her­zi­ge Verhalten den Flüchtlingen gegen­über, die der bela­rus­si­sche Machthaber, Lukaschenko, mit Putins freund­li­cher Unterstützung an die pol­ni­sche Grenze ver­frach­tet. Die pol­ni­sche Regierung hat dafür gesorgt, dass die Medien kei­ne Bilder Lage die­ser Männer, Frauen und Kinder zei­gen konn­ten. Zum Glück gab es dort pri­va­te Initiativen, die zumin­dest ein wenig hel­fen konnten. 


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