Was glaubst du? Sind wir Deutsche einigermaßen gut durch die Pandemie gekommen und warum wird sie erst verspätet für beendet erklärt? Andere Länder waren fixer damit. Das Thema ist dort längst durch. Das sagen uns vor allem diejenigen Journalisten, die Deutschland in ihren Artikeln auch auf anderen Gebieten gern besonders kritisch sehen. Der NZZ-Chefredakteur, Eric Gujer, bindet viele Journalisten an sein Blatt, die, wie er selbst, Deutschland in überwiegend kritisch sehen.
Nestbeschmutzung durch deutsche Journalisten
Dass auch deutsche Journalisten zu diesen gehören und sich als Nestbeschmutzer betätigen, finde ich persönlich besonders obszön. Ja, auch ich denke in solchen altmodischen Kategorien. Diese Journalisten werden schon ihre Gründe für ihre einseitige Sicht auf unser Land haben. Wer weiß, welches Unrecht Susanne Gaschke oder Beatrice Achterberg in diesem Land erfahren haben? Solche Autoren schreiben nicht nur für NZZ oder Weltwoche, sondern manchmal für die Springer, Cicero oder ähnliche rechtskonservative Medien.
Achterberg schreibt in ihrem NZZ-Artikel vom 27.12.:
Christian Drosten erklärt die Pandemie für beendet – die Reaktionen zeigen, wie autoritätsgläubig Deutschland bis heute ist
Kein Wissenschaftler hatte in den vergangenen Jahren so viel Einfluss auf die deutsche Politik wie der Virologe Christian Drosten. Das war nicht sein Fehler, aber es war ein Fehler. Für die Rückkehr zur Normalität braucht das Land seinen Ratschlag nicht.
NZZ Artikel von Beatrice Achterberg
Ist Deutschland autoritätsgläubig, weil viele auf die Wissenschaft hören?
Diese boshafte Zuschreibung, Deutschland sei bis heute autoritätsgläubig, hätte von jedem dieser gottverdammten Querdenker oder Rechtsradikalen stammen können, die sich auf dem Feld der Coronapandemie ständig äußern. Oder müsste es heißen: ständig geäußert haben? Zum Glück sind sie nicht weit gekommen, jedenfalls habe ich diesen Eindruck.
Wenn eine deutsche Journalistin behauptet, Deutschland sei bis heute autoritätsgläubig, interpretiere ich das so, dass es in unserem Land eine Mehrheit gibt, die sich im Fall der Fälle auf Zuruf irgendwelcher als Autoritäten wahrgenommener Menschen und unter den „richtigen“ Bedingungen auf womöglich undemokratische Maßnahmen einließen. Das wären keine Anzeichen für eine stabile und funktionierende Demokratie. Journalisten der NZZ finden für Deutschland gern Zuschreibungen wie dysfunktional oder Politikversagen.
DER ANDERE BLICK – Die Opportunisten-Brille von Gujer
So füttern die Journalisten des Berliner NZZ-Büros für ihren Chef Gujer die von ihm vermutlich hauptsächlich aus ökonomischen Gründen eigens für die rechtsnationalen und regierungs- bis staatsfeindlichen Bürger unseres Landes eingerichtete Rubrik mit dem „schönen“ Namen: „DER ANDERE BLICK“. Das kommt bei der rechten NZZ richtig gut an. Man sieht es an den zustimmenden Kommentaren, die dort überwiegen. Abweichende Meinungen sind in überschaubarer Anzahl zu finden.
Wahrscheinlich sind die Schweizer, wenn man die Wahlbeteiligungen mit denen in unserem Land vergleicht, nicht das, was man als konformistisch bezeichnen würde. Zwischen den Prozentwerten liegen wirklich Welten. Die Zahl derer, die nicht mehr wählen gehen, ist in Deutschland nicht gering, in der Schweiz jedoch erheblich höher. Trotzdem nehme ich es so wahr, dass die Schweizer auf ihr Land und ihre Demokratie im besten Sinne stolz sind. Das ist in meiner Wahrnehmung in Deutschland anders. Viele unserer Medien lassen es jedenfalls so aussehen, als nehme der Abstand zwischen unserem Staat und seinen Bürgern zu.
Der Staat regelt das schon
Wir neigen mehr und mehr dazu, dem Staat Zuständigkeiten zuzubilligen. Dahinter steckt die gefährliche Erwartung: Der Staat regelt das schon. Die Anspruchshaltung der Deutschen in dieser Hinsicht scheint nur eine Richtung zu kennen. Sie steigt und steigt. Ich nehme an, dass diese Haltung auch die hohen Zustimmungswerte bei den Coronamaßnahmen bedingte, die allerdings nach und nach und immer stärker nachließen.
Aus ebendieser Klientel, also Querdenkern und Rechtsextremen, rekrutiert sich die Leserschaft von „DER ANDERE BLICK“. Dass gerade diese Staatsfeinde lange schon im Lande mit den NZZ-Weisheiten von Obrigkeitshörigkeit agitieren, ist ein Fakt. Sie werfen unserer Bevölkerung Staatshörigkeit vor sowie eben mangelnden Widerstand gegen die Coronamaßnahmen der Regierungen.
Sind Deutsche deshalb eher dazu bereit, staatlichen Autoritäten unkritisch nachzugeben? Sprechen nicht all die weiter zunehmenden Übergriffe auf Ehrenamtler, Rettungssanitäter, Feuerwehrleute etc. absolut dagegen? Na, für den Teil der Leserschaft der NZZ wird das vermutlich nicht zutreffen. Sie favorisieren das Law and Order – Prinzip. Ihr politisches Credo ist einfach und durchschaubar. Viele der NZZ-Leser haben eine unübersehbare Distanz zu unserem Staat – nicht nur zur aktuellen Regierung.
Immer noch Coronamaßnahmen notwendig?
Wenn man diese Entwicklungen in unserem Land betrachtet und auch die Streitereien um die fortgesetzten Coronamaßnahmen (Masken, Quarantäne) einbezieht, komme ich zu einem anderen Schluss als die NZZ-Autorin Achterberg. Sie gibt lediglich dem Affen Zucker und bedient Gujers Klientel. Nicht mehr, nicht weniger.
Obwohl ich das so sehe, ärgere ich mich wahnsinnig über die Schweizer und ihre penetrante Arroganz gegenüber Deutschland und seinen Bürgern.
Ja, es ist nicht schön, wenn so generalisiert wird, wie die NZZ-Leute das so gern tun.
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