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Was die Analysten sagen und die Journalisten verbreiten

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Was Analysten sagen, muss natürlich stimmen. Die verstehen etwas vom Kriegshandwerk, von der Sache. Ich bin vorsichtig. Und zwar schon deshalb, weil mir deren Interessen unklar sind. Außerdem werden Experten – schon immer – nach politischer Opportunität ins Schaufenster gestellt. Die anderen hört man nicht. Die Medien zitieren lieber diejenigen, die auf Linie sind.

Einseitige Argumentation

Mit den einschlägigen „Argumenten“ kommen uns Leute wie Kornelius, SZ, Ronzheimer, Bild, oder Karnitschnig, POLITICO. Abweichende Positionen kann man in den Mainstreammedien suchen, wie im buchstäblichen Heuhaufen.

Eric Bonse stellte im gestrigen „Presseclub“ einen der wenigen Lichtblicke dar. Für mich jedenfalls.

Bei „Maybrit Illner“ am vergangenen Donnerstag wurde der anerkannte Militärexperte und Professor für internationale Politik an der Universität der Bundeswehr in München, Carlo Masala, angesichts der heftigen Debatten um Kampfpanzer für die Ukraine gefragt, ob die Panzer Leopard I bzw. Leopard II so etwas wie ein Game-Changer sein könne.

Diese Frage wurde von Masala klar verneint!

Kein Game-Changer

Die Front seit 1.300 km lang. Nach deutschen Militärregeln könne man mit den infrage stehenden 60-80 Leos für 2 Bataillone gerade einmal 10 Quadratkilometer „abdecken“.

Von Medien wurde fortgesetzt (auch nach Ramstein) der Eindruck erweckt, als sei der Westen in dieser Frage einig und nur Deutschland (mit seinem zögerlichen und zaudernden Kanzler) nähme eine Position ein, die dem Ansehen Deutschlands in der EU, in der NATO und weltweit einen schlimmen Schaden zufüge. Nur wenigen Meldungen ist zu entnehmen, dass die Gespräche in Ramstein keineswegs so einseitig verlaufen wären.

Im Presseclub hat Eric Bonse das ausführlich beschrieben. Freilich nicht, ohne von seinen Mitdiskutanten dafür heftig kritisiert zu werden.

Wenn Masalas Beschreibung der Bedeutung unserer Kampfpanzer für den Einsatz in der Ukraine zutreffend ist, müsste sich die Öffentlichkeit spätestens fragen, was da eigentlich abläuft?

Kanzler Scholz‘ Ansehen

Olaf Scholz’s Ansehen dürfte weiter bei vielen, auch in Deutschland, gelitten haben. Bei dieser einseitigen Berichterstattung war nichts anderes zu erwarten. Bei „Anne Will“ stampfte der CDU-Wehrexperte Kiesewetter wieder mal durch die üblichen Unverschämtheiten in Richtung des Kanzlers.

Ich finde seine Vorsicht und Zurückhaltung, vulgo zögern und zaudern, in dieser Lage völlig nachvollziehbar und in Ordnung. Dass er seine Haltung schlecht bzw. eigentlich gar nicht kommuniziert, kann den Medien freilich nur in Dorn im Auge sein.

Das stört mich persönlich nicht. Scholz wird seine Gründe dafür haben, welche Details und Beweggründe er kommuniziert bzw. welche er für sich behält. Schließlich liegt die ganze Last der Verantwortung auf seinen Schultern.

Geteilte Meinung der Bevölkerung

Ich halte es für gut, dass immer noch fast die Hälfte der Bevölkerung die Haltung Scholz teilt. Auch, wenn das, Dank der einseitigen Medienberichte, nicht explizit deutlich gemacht wird. Es wird das Gegenteil versucht. Unsere Medien bewerten den geringen Meinungsumschwung in diesen Umfragen als ihren eigenen Erfolg.

Die Leute würden mehr und mehr zu der Einsicht gelangen, dass die deutschen Panzer in die Ukraine geschickt werden müssten. Dabei können sie am weiteren Verlauf des Kriegs, wie wir gehört haben, gar nichts verändern. Offenbar geht es unseren Medien und Fachleuten überwiegend darum, Symbole und Solidaritätsadressen in die Ukraine zu schicken.

Verhandlungen?

Ich will hoffen, dass längst Verhandlungen mit den Verbrechern in Moskau geführt werden und nicht der Eindruck zutrifft, dass westliche Politiker in ihrer moralischen Überheblichkeit jeden Gedanken an diese vernünftigste aller Alternativen verworfen haben.

Artikelinformationen:

Politik

Deutschland, medien, Ukraine

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