Windräder vs. Artenschutz

Von allem zu viel. Auch vom Wahn­sinn. Jetzt strei­ten sich Kli­ma­schüt­zer mit Artenschützern.

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Unge­fähr die Hälf­te der Bür­ger in NRW sind nach neus­ten Umfra­gen für den gerin­ge­ren Abstand von Wind­rä­dern zu Wohn­ge­bie­ten, die ande­re ist dage­gen. In man­chen Regio­nen sieht es so aus wie auf dem Bei­trags­fo­to, das ich als Screen­shot einem WDR – Bei­trag von ges­tern ent­nom­men habe. Wir haben in unse­rer Regi­on mMn durch­aus vie­le Wind­rä­der. Nicht alle Wind­parks wir­ken so absto­ßend, wie das auf die­sem Screen­shot zu sehen ist.

Der Aus­bau im Sau­er­land soll vor­an­ge­hen. Aber dar­an schei­den sich die Geis­ter. Es gibt Natur- und Arten­schüt­zer, die ihren Kol­le­gen aus der Frak­ti­on Kli­ma­schutz das Leben ziem­lich schwer machen. Da gehen ein paar Leu­te (Vogel­lieb­ha­ber, Orni­tho­lo­gen) in die Natur, machen nach eige­nen Anga­ben „nach wis­sen­schaft­li­chen Stan­dards“ ihre Beob­ach­tun­gen und kom­men zu dem Schluss, dass der Bestand von drei Vogel­ar­ten durch Wind­kraft­parks gefähr­det wer­de. Die EU unter­stützt die Schluss­fol­ge­run­gen die­ses Befundes.

Ein Bür­ger­meis­ter stellt die Erhe­bun­gen nach wis­sen­schaft­li­chen Stan­dards jedoch infra­ge und kri­ti­siert unwil­lig die von der EU gestütz­te Mei­nung der Orni­tho­lo­gen. Mehr Vogel­schutz­ge­bie­te sagen die einen, die ande­ren wol­len das Aus­gangs­ma­te­ri­al, das bis­her nicht vor­liegt, nicht akzep­tie­ren und for­dern den Aus­bau von zukunfts­träch­ti­gen Windkraftparks.

Ich fin­de etwas ande­res befremd­li­cher. Im Bei­trag geht es auch dar­um, dass Wald­be­sit­zer, die auf­grund der Fol­gen des Kli­ma­wan­dels ver­lo­re­nen Wald­flä­chen bekla­gen und mit dem wirt­schaft­li­chen Scha­den klar­kom­men müs­sen, die­se Flä­chen für min­des­tens eine Gene­ra­ti­on mit Wind­rä­dern bestü­cken wollen. 

Hier tref­fen für mich eine öko­no­mi­sche Not­wen­dig­keit und eine viel­leicht nur schwer kon­trol­lier­ba­re Ent­wick­lung auf­ein­an­der. Wir sehen in TV-Bei­trä­gen, wie arg der Kli­ma­wan­del die Wäl­der im Sau­er­land schon geschä­digt hat. Gro­ße Schnei­sen und Lich­tun­gen bre­chen die frü­her geschlos­se­nen Wald­flä­chen aus­ein­an­der. Und in die­se Lücken hin­ein wol­len die wirt­schaft­lich schwer geplag­ten Wald­be­sit­zer für eine bestimm­te (vor­de­fi­nier­te?) Zeit Wind­parks errichten. 

1.) Außer den Wald­be­trei­bern weiß nie­mand, ob künf­tig sol­che Flä­chen nicht auch bewusst ver­nach­läs­sigt, brand­ge­ro­det oder anders­wie mani­pu­liert wer­den, damit dort freie Flä­chen für Wind­parks ent­ste­hen. Für mich ist das kei­ne zu unter­schät­zen­de Gefahr. Vor allem, weil der wirt­schaft­li­che Druck so hoch ist und ver­mut­lich stei­gen wird.

2.) Die irgend­wann in 20 – 25 Jah­ren not­wen­di­gen Abbruch­ar­bei­ten sol­cher Wind­parks sind, wie all­seits bekannt, kost­spie­lig und die gro­ßen Beton/-Stahl­fun­da­men­te sind im „Nor­mal­fall“ finan­zi­ell kaum trag­bar zu ent­sor­gen. Auf sol­chen Fun­da­men­ten kann man kei­nen Wald auf­fors­ten. Wer soll die­se auf­wen­di­gen Rück­bau­ten finanzieren? 

Das sind wie­der Bei­spie­le dafür, wie unsin­nig man­ches ist, das durch die Ener­gie­wen­de ange­sto­ßen, in Gang gesetzt wur­de. Ich habe kei­ne Vor­stel­lung davon, was es heißt, wenn 2 % der Flä­chen unse­rer Natur für Wind­rä­der abge­zwackt wer­den. Mir sind sol­che Anga­ben zu abs­trakt. Ver­mut­lich gibt es aber nie­man­den, der dies­be­züg­lich eine kla­re Vor­stel­lung hat. 

Aber wir sind dabei, das durch­zu­zie­hen. Sieht es dann auch hier so aus wie auf dem Foto aus dem Sau­er­land? Aber viel­leicht wur­de das ja auch schon mit KI erstellt? Ich den­ke aber nicht.

Dass das nicht für jeden schön aus­sieht, ist aber ver­mut­lich noch eins unse­rer klei­ne­ren Probleme.

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: Windräder

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7 Gedanken zu „Windräder vs. Artenschutz“

  1. Wir sind paarund80 Mil­lio­nen in einem klei­nen Land mit äußerst wenig unge­nut­zen Frei­flä­chen. Und wir wol­len alle wei­ter­hin gut leben.

    Also wer­den sol­che Anbli­cke in Zukunft noch mehr zur Nor­ma­li­tät werden.

    Der Strom kommt eben nicht ein­fach so aus der Steckdose.

    Ich fand es fast zum Kaputt­la­chen, als sich vor ein paar Wochen die CDU mäch­tig auf­plus­ter­te und von der Regie­rung ener­gisch die sofor­ti­ge Hin­wen­dung zur Kern­fu­si­on for­der­te. Und schon die Kata­stro­phe her­auf­be­schwör­te, dass unse­re Regie­rung hier völ­lig untä­tigt das schon in Kür­ze begin­nen­de Zeit­al­ter der rosi­gen Ener­gie­zu­kunft dank Kern­fu­si­on ver­schla­fen und Deutsch­land von die­sem Markt fern­hal­ten würde.

    Es hät­te der CDU mal jemand sagen sol­len, dass in Deutsch­land seit 50 Jah­ren Fusi­ons­for­schung betrie­ben wird und es fast genau­so vie­le Jahr­zehn­te blo­ckie­ren­de, nicht zukunfts­ge­wand­te CDU-Ver­ant­wor­tung gewe­sen sind, dass wir heu­te auf die­sem Gebiet nicht wei­ter sind als ande­re Län­der. Die blei­er­nen CDU/CSU/FDP- und CDU/C­SU/SPD-Jah­re haben uns die Mise­re ein­ge­brockt. Jetzt zah­len wir den hohen Preis. Aber gelernt haben sie nix, weder CDU/​CSU, noch FDP (die schon gar nicht..) und auch die SPD auch kaum.

    Dito für Pho­to­vol­ta­ik und Wind­ener­gie. Auch hier jah­re­lan­ge Blo­cka­den durch uni­ons­ge­führ­te Regie­run­gen, bis heu­te. Jahr­zehn­te­lan­ges igno­ran­tes Behar­ren auf Koh­lestrom und Kernenergie.

    Wir könn­ten längst unab­hän­gig davon sein, genau wie vom Erdgas.

    Kern­fu­si­on als dau­er­haf­ter Lie­fe­rant güns­ti­ger Ener­gie in gro­ßer Brei­te wird noch vie­le Jah­re dau­ern, wir bei­de wer­den es wohl nicht mehr erle­ben. Die Son­ne als Ener­gie­lie­fe­ran­ten hier im Klei­nen auf der Erde nach­zu­bau­en, ist wahr­schein­lich die größ­te wis­sen­schaft­li­che und tech­ni­sche Her­aus­for­de­rung, vor der wir jemals standen.

    Im Moment haben wir tat­säch­lich nur sau­re Äpfel, in die wir bei­ßen können…

  2. Juri Nello 470 19. Juni 2023 um 18:07

    Das Pro­blem sind eher Ener­gie­spei­cher. Nur wer­den wir die aus Chi­na wohl nicht kau­fen dür­fen, weil die nach Haus tele­fo­nie­ren, was jedes Ami­tech­no­li­gie schon zu Mer­kels Zei­ten machte. 

    Tat­säch­lich bin ich da für Wind­kraft, solan­ge man eben nicht Lebens­stan­dard und Bevöl­ke­rung schrump­fen las­sen will, obwohl das irgend­wann ohne­hin pas­sie­ren muss. 

    Alle spie­len den Drei-Affen-Tanz und hof­fen mit soviel Luxus wie mög­lich sich den Weg durchs Per­len­tor zu bah­nen, ganz wie in der Sze­ne von Mon­ty Python, wo sie mit ihrem Bent­ley bei Petrus aufkreuzen.

  3. Juri Nello 470 20. Juni 2023 um 16:30

    Gar nicht mal so. Die Zei­ten­wen­de sagt ja: Es ist Zeit für Krieg! Da muss man dann nur abwar­ten, wo es eskaliert.

  4. Juri Nello 470 20. Juni 2023 um 18:04

    Da wäre ich mir der­zeit nicht so sicher. Jeder klei­ne Poten­tat schaut sich die Welt im Moment genau an und wit­tert sei­ne Chance.

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