Als ob eine Generation ein homogenes Etwas wäre

3 Minute/n


Merken

4

Die Gene­ra­ti­on Z, die heu­te die Büh­ne der Welt betritt, steht im Mit­tel­punkt zahl­rei­cher Dis­kus­sio­nen, Debat­ten und Studien. 

Die­se Gene­ra­ti­on, die im digi­ta­len Zeit­al­ter auf­ge­wach­sen ist, wird oft als eine Grup­pe von Indi­vi­dua­lis­ten beschrie­ben, die sowohl Fort­schritt und Inno­va­ti­on als auch sozia­le Anlie­gen und Nach­hal­tig­keit verfolgen. 

Doch hin­ter die­ser ver­meint­li­chen Ein­heit­lich­keit ver­birgt sich eine Viel­zahl von Wider­sprü­chen, die die GenZ zu einer der fas­zi­nie­rends­ten Gene­ra­tio­nen unse­rer Zeit machen.

Eine der offen­sicht­lichs­ten Wider­sprü­che liegt in ihrem Umgang mit Tech­no­lo­gie. Wäh­rend die GenZ als digi­tal affi­ne Gene­ra­ti­on bekannt ist, die mit Smart­phones in der Hand gebo­ren wur­de, gibt es gleich­zei­tig eine wach­sen­de Bewe­gung für Digi­tal Detox und den Wunsch nach per­sön­li­cher Ver­bin­dung ohne stän­di­ge Bild­schirm­prä­senz. Die­se Gene­ra­ti­on jon­gliert geschickt zwi­schen der Nut­zung von Social Media zur Selbst­dar­stel­lung und dem Bedürf­nis nach Offline-Authentizität.

Ein wei­te­rer Wider­spruch liegt im Bereich der sozia­len und poli­ti­schen Ein­stel­lun­gen. Einer­seits zeigt die GenZ ein star­kes Enga­ge­ment für sozia­le Gerech­tig­keit, Gleich­be­rech­ti­gung und Umwelt­schutz. Sie füh­ren Pro­tes­te an, orga­ni­sie­ren sich online für poli­ti­sche Ver­än­de­run­gen und tre­ten für die Rech­te von Min­der­hei­ten ein. Ande­rer­seits gibt es inner­halb die­ser Gene­ra­ti­on auch Anzei­chen von Apa­thie und Zynis­mus gegen­über eta­blier­ten poli­ti­schen Insti­tu­tio­nen und dem demo­kra­ti­schen Prozess.

Die GenZ ist auch eine Gene­ra­ti­on der wider­sprüch­li­chen Iden­ti­tä­ten. Sie umar­men Viel­falt und Inklu­si­on, aber gleich­zei­tig sehen sie sich mit den Her­aus­for­de­run­gen der Iden­ti­täts­po­li­tik kon­fron­tiert, die zu einer Frag­men­tie­rung der Gesell­schaft füh­ren kann. Sie suchen nach per­sön­li­cher Frei­heit und Selbst­ver­wirk­li­chung, aber gleich­zei­tig sind sie oft von Unsi­cher­heit und Angst vor der Zukunft geprägt, da sie mit wirt­schaft­li­chen Unge­wiss­hei­ten und Umwelt­pro­ble­men kon­fron­tiert sind.

In Bezug auf Bil­dung und Kar­rie­re stre­ben vie­le Mit­glie­der der GenZ nach Selbst­ver­wirk­li­chung und einem Sinn in ihrer Arbeit, aber gleich­zei­tig ste­hen sie vor dem Druck, in einer Welt des inten­si­ven Wett­be­werbs und der öko­no­mi­schen Unsi­cher­heit erfolg­reich zu sein. Sie sind hoch­gra­dig tech­no­lo­gie­ver­siert und krea­tiv, aber gleich­zei­tig wer­den sie mit der Not­wen­dig­keit kon­fron­tiert, tra­di­tio­nel­le Bil­dungs­we­ge zu ver­fol­gen, um wirt­schaft­lich erfolg­reich zu sein.

Trotz die­ser Wider­sprü­che ist die GenZ eine Gene­ra­ti­on, die das Poten­zi­al hat, die Welt nach­hal­tig zu ver­än­dern. Ihre Viel­falt, ihre Fähig­keit zur Inno­va­ti­on und ihre Bereit­schaft, sich für eine bes­se­re Zukunft ein­zu­set­zen, sind bemer­kens­wer­te Qua­li­tä­ten, die Hoff­nung für die kom­men­den Jah­re geben. Es liegt an uns, ihre Wider­sprü­che zu ver­ste­hen, anzu­er­ken­nen und zu nut­zen, um gemein­sam eine Welt auf­zu­bau­en, die gerech­ter, nach­hal­ti­ger und erfül­len­der ist für alle Gene­ra­tio­nen, die kom­men mögen.

Oder so:

Gen Z: Ist die jun­ge Gene­ra­ti­on eine Mogel­pa­ckung? – Wirt­schaft – SZ​.de ($)

Diesen Beitrag teilen:
0CDD5CFF 182F 485A 82C6 412F91E492D0
Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.
Quelle Featured-Image: Standardbild...

Letztes Update:

Anzahl Wörter im Beitrag: 434
Aufgerufen gesamt: 85 mal
Aufgerufen letzte 7 Tage: 9 mal
Aufgerufen heute: 1 mal

4 Gedanken zu „Als ob eine Generation ein homogenes Etwas wäre“

  1. Dei­nem letz­ten sehr posi­tiv klin­gen­den Absatz, @Horst, unter­schrei­be ich in vol­ler Über­zeu­gung. Es sind ja auch mei­ne Kin­der und Kin­des­kin­der, die die kom­men­de Zeit zu mana­gen haben, und ich traue ihnen das abso­lut zu. 

    Ich muss­te mich nie in der­art neu­en und gra­vie­ren­den Sze­na­ri­en enga­gie­ren oder behaup­ten. Manch­mal habe ich sogar ein schlech­tes Gewis­sen, dass das Leben es so gut mit mir meinte.

  2. Vie­len Dank für die Aufstellung.
    Und damit sieht man, dass es die glei­chen Pro­ble­me und Her­aus­for­de­run­gen sind wie jede ande­re Gene­ra­ti­on. Es gibt immer etwas Neu­es mit dem zurecht gekom­men wer­den muss, dass die Vor­gän­ger nicht hät­ten. Bei mei­ner war es der PC. Bei den Mil­le­ni­als das Inter­net und im der 1920er (oder so) das Auto.

Lass deinen Gedanken freien Lauf


Hier im Blog werden bei Abgabe von Kommentaren keine IP-Adressen gespeichert! Deine E-Mail-Adresse wird NIE veröffentlicht! Du kannst anonym kommentieren. Dein Name und Deine E-Mail-Adresse müssen nicht eingegeben werden.


✅ Beitrag gemerkt! Favoriten anzeigen
0
Share to...
Your Mastodon Instance