Mein Job als „Fremdenführer“ im Jahr 1973

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Nach mei­ner Leh­re als Indus­trie­kauf­mann habe ich noch eini­ge Jah­re im Sekre­ta­ri­at der Geschäfts­füh­rung des Unter­neh­mens gear­bei­tet. Mein dama­li­ger Chef bat mich eines Tages dar­um, eine Füh­rung sei­ner („alten“) Klas­sen­ka­me­ra­den der rhei­ni­schen Rit­ter­aka­de­mie durch das Paf­fen­dor­fer Schloss vor­zu­neh­men. Das fand ich span­nend, weil ich so etwas vor­her noch nie gemacht hatte. 

Woher soll­te ich in der kur­zen Zeit die Infor­ma­tio­nen bekom­men, um eine mög­lichst inter­es­san­te Füh­rung durch­zu­füh­ren? Inter­net gab es damals (1973) noch nicht. Also mach­te ich mich auf die Suche nach Zei­tungs­ar­ti­keln und Lexi­kon­ein­trä­gen. Es war mühsam. 

Ich habe die­ses Event trotz der lan­gen Zeit, die ver­gan­gen ist, nicht ver­ges­sen, wahr­schein­lich nur aus einem Grund. Dass ich auf­ge­regt war, lag vor allem dar­an, dass ich mei­nen Vor­trag vor einer Rei­he von Prin­zen und ande­ren Adli­gen geben wür­de. Wie sprach man die­se Män­ner an, wel­che For­men muss­ten beach­tet wer­den? Nun, das war alles über­haupt kein The­ma. Alle waren sehr freund­lich. Noch eini­ge Jah­re lang bekam ich von einem der Her­ren zu Weih­nach­ten ein Päck­chen mit Aache­ner Printen. 

Horst vor Schloss Paffendorf

Am Mor­gen haben wir uns vor dem Schloss getrof­fen und ich hielt einen klei­nen Ein­füh­rungs­vor­trag. Plötz­lich klatsch­te irgend­was auf mei­nen Jacket-Ärmel. Ich schau­te und sah einen ziem­lich gro­ßen Fleck Tau­ben­schiss. Na, das fing gut an. Wie das so ist, die­ser Moment ist nicht doku­men­tiert. Aber immer­hin gibt es das Foto, auf dem der Tau­ben­schiss gut sicht­bar ist (im Hin­ter­grund ist der Ein­gang zu Schloss Paf­fen­dorf) zu sehen. 

Die anwe­sen­den, durch­weg schon getag­ten Her­ren haben das Mal­heur viel­leicht gar nicht mit­be­kom­men. Jeden­falls wur­de es nicht erwähnt. Das Sak­ko mit der Wes­te war übri­gens damals mein ein­zi­ges Teil, das für die­sen Anlass halb­wegs pass­te. Die Hose des Anzu­ges war so glän­zend, dass ich lie­ber die­se Kom­bi (Tweed­ho­se) gewählt habe. Ja, das passte. 

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.
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2 Gedanken zu „Mein Job als „Fremdenführer“ im Jahr 1973“

  1. Wie sich die Haar­mo­de ändert 😉 Ich bin ja ein biss­chen jün­ger, zu mei­ner Zeit kam dann lang­sam die Zeit des „Vokuh­i­la“ stark in Mode. Und ja, ich hat­te auch nur ein ein­zi­ges Sak­ko für beson­de­re Anläs­se im Schrank, der Rest setz­te sich zusam­men aus dem, was eben gera­de greif­bar war 🙂

  2. Mei­ne Vor­bil­der (Fris­ur­tech­nisch) waren Rod Ste­wart und oft auch Cat Ste­vens. Lei­der reich­ten Fri­sur und Erschei­nung an die bei­den nicht heran. 🙂

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