Kampf der Demokraten

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Was hat man im Kampf gegen die AfD nicht alles unter­nom­men: sze­ni­sche Lesun­gen, Talk­show-Boy­kot­te, Demons­tra­tio­nen. War­um es zur Abwechs­lung nicht mal mit einer ande­ren Poli­tik ver­su­chen? Klingt ver­rückt, könn­te aber hel­fen. (J. Fleischhauer)

Einer­seits fin­de ich Fleisch­hau­ers Post etwas zynisch, ande­rer­seits hat er aller­dings einen Punkt. Haben wir so wenig Ver­trau­en in die Wider­stands­kraft unse­rer Demo­kra­tie, dass wir die­se gan­zen Aktio­nen benö­ti­gen? Offen­bar ja.

Mit Aus­nah­me einer unbe­kann­ten Zahl von Leu­ten, die anschei­nend ein Pro­blem mit der Demo­kra­tie in ihrer heu­ti­gen Aus­prä­gung haben, stellt sich eine wirk­lich gro­ße Anzahl von Men­schen hin­ter sie. Soll­te uns die­se Tat­sa­che nicht mehr erfreu­en und beru­hi­gen? Wir erge­hen uns in Unter­gangs­sze­na­ri­en und beschrei­ben, was alles gesche­hen könn­te, wenn die AfD die bevor­ste­hen­den Wah­len gewin­nen würde. 

Schräg gucken­der Mann

Wenn die­se Par­tei mit all den völ­kisch, natio­na­lis­ti­schen Schrei­häl­sen an Bord in Thü­rin­gen, Sach­sen oder Bran­den­burg die stärks­te Kraft wür­de, wäre das zunächst doch nur Aus­druck eines demo­kra­ti­schen Ent­schei­dungs­pro­zes­ses. Es ist depri­mie­rend, dass so vie­le Leu­te im Osten ihr Ver­trau­en in die Demo­kra­tie ver­lo­ren haben, und ich wer­de das wohl nie ver­ste­hen. Damit, dass ein wach­sen­der Teil des Wahl­volks seit Jah­ren gar nicht mehr wäh­len geht, spielt in die­ses Bild mit hinein. 

Ich fin­de, wir müs­sen mehr Ver­trau­en in unse­re Demo­kra­tie haben und mit Maß­nah­men wie dem Demo­kra­tie­för­de­rungs­ge­setz nicht all denen Was­ser auf die Müh­len geben, die sol­che Maß­nah­men sehr bewusst falsch ver­ste­hen und in ihrem Sin­ne dar­über pala­vern. Fleisch­hau­er ist damit ja längst nicht allein. 

  1. War­um unter­stützt eine Regie­rung indi­rekt Medi­en durch finan­zi­el­le Zuwendungen? 
  2. Es gibt staat­li­che För­der­pro­gram­me und Zuschüs­se für unab­hän­gi­ge Medi­en­pro­jek­te, ins­be­son­de­re im Bereich des Jour­na­lis­mus und der Medi­en­bil­dung. Die­se För­de­run­gen die­nen in der Regel dazu, die Mei­nungs­viel­falt und die Qua­li­tät der Medi­en­land­schaft zu erhal­ten und zu för­dern, ohne dabei die redak­tio­nel­le Unab­hän­gig­keit zu beeinträchtigen.
  3. War­um unter­stützt eine Regie­rung NGO’s?
  4. War­um neh­men Par­tei-Poli­ti­ker über ihre Reprä­sen­tanz in den Gre­mi­en mög­li­cher­wei­se Ein­fluss auf das Ange­bot des öffent­lich-recht­li­chen Rundfunks? 

Das sind Fra­gen, die man stel­len kann. Lei­der läuft man heut­zu­ta­ge Gefahr, in poli­ti­sche Ecken ver­frach­tet zu wer­den, auf die kei­ner rich­tig Lust hat. Der Staat soll sich aus der poli­ti­schen Wil­lens­bil­dung her­aus­hal­ten. Ver­ant­wort­lich sind nach mei­nem Ver­ständ­nis bis­her die poli­ti­schen Par­tei­en gewesen. 

Dass inzwi­schen staat­li­cher­seits Mau­ern gegen den Ein­fluss der Rech­ten hoch­ge­zo­gen wer­den, ist einer Demo­kra­tie in mei­nen Augen nicht wür­dig. Demo­kra­ten soll­ten selbst­be­wusst agie­ren und sich der Stär­ke ihrer Insti­tu­tio­nen und einer posi­ti­ven Wirk­kraft bewusst sein. Es gibt in ganz Euro­pa Regie­run­gen, die von rech­ten Par­tei­en domi­niert wer­den. Deren Ein­fluss darf nicht klein­ge­re­det wer­den. Dass sie jedoch über­haupt in die­se Posi­ti­on gekom­men sind, hat viel­leicht weni­ger mit der Emp­fäng­lich­keit der Men­schen für deren Poli­tik zu tun, als mit dem Ver­trau­ens­ver­lust, den soge­nann­te eta­blier­te Par­tei­en zu ver­ant­wor­ten haben. Inso­fern hat Fleisch­hau­er mit sei­ner zynisch-süf­fi­san­ten Bemer­kung nicht unrecht. 

Die Zeit ist reif, den Men­schen in Deutsch­land mit der Wahr­heit zu kom­men. Zu häu­fig hat man das Gefühl, dass die Poli­tik davor zurück­schreckt. Statt­des­sen wird uns vor­ge­gau­kelt, dass alles wei­ter­hin so bleibt, wie zur brä­si­gen Mer­kel-Zeit. Bit­te, der Satz ist nicht so bös gemeint, wie er klingt. Mer­kel stand für eine Ära, in der es zwar Deutsch­land gut ging, vie­len Men­schen im Land aber nicht. Dass dies nur weni­ge wirk­lich gestört hat, gehört zu den Din­gen, die ich nie begrif­fen habe. 

Jetzt kom­men „Zumu­tun­gen“ aus einer ganz ande­ren Ecke auf uns zu. Habeck spricht auf die ihm eige­ne Art dar­über. War­um das so mise­ra­bel ankommt, ist mir oft ein Rät­sel. Ich emp­fin­de es so, dass Habeck einen Teil sei­ner Repu­ta­ti­on ver­lo­ren hat, weil es auf vie­le den Ein­druck macht, als wol­le er den erfor­der­li­chen Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess im Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um durch­füh­ren. Das zeigt sich in den unter­schied­li­chen Ansät­zen von Habeck und Lindner. 

Wäh­rend Habeck glaubt, die ent­schei­den­den Eck­punk­te durch Sub­ven­tio­nen (ange­sichts der Auf­ga­be wahn­sin­nig teu­ren) set­zen zu müs­sen, will Lind­ner mit Steu­er­sen­kun­gen für die Wirt­schaft dar­auf set­zen, dass dort die rich­ti­gen Akzen­te für den Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess gesetzt wer­den. Wäre die Auf­ga­be nicht so unglaub­lich groß, könn­te ich Habecks Ansatz nach­voll­zie­hen. Das kann ein Minis­te­ri­um, das kann die Poli­tik ins­ge­samt nicht leis­ten. Lind­ners Ansatz über­zeugt mich aller­dings auch nicht. Die deut­sche Wirt­schaft soll ja ver­stan­den haben, dass aktu­el­le Geschäfts­mo­del­le nur dann Erfolg ver­spre­chen, wenn Nach­hal­tig­keits­aspek­te und Trans­for­ma­ti­ons­ba­sics in den Betrie­ben umge­setzt bzw. gelebt wer­den. Lei­der wis­sen wir aus ande­ren Berei­chen, dass die Wirt­schaft ins­be­son­de­re gra­vie­ren­de Ver­än­de­run­gen gern schlei­fen lässt. Lei­der haben wir aber kei­ne Zeit.

Viel­leicht wäre also eine Mischung aus bei­den Ansät­zen (Habeck + Lind­ner) ein gang­ba­rer Weg? Staat­li­che Sub­ven­tio­nen zur För­de­rung wich­ti­ger Tech­no­lo­gie­be­rei­che im Sin­ne öko­lo­gi­scher Aspek­te und Steu­er­sen­kun­gen zur Stär­kung der Inves­ti­ti­ons­kraft unse­rer Wirt­schaft? Die­se Idee habe ich ges­tern in der Talk­run­de von May­brit Ill­ner auf­ge­schnappt. Es geht nicht dar­um, bei­den Poli­ti­kern gewis­se Bein­frei­heit zu gewäh­ren, son­dern natür­lich nur um die Fra­ge, wel­cher Weg für Deutsch­land Erfolg ver­spre­chend wäre. 

Die­ses Gezänk ist es jeden­falls nicht. Abge­se­hen davon geht vor allem die damit ver­brei­te­te Unsi­cher­heit zulas­ten des Ver­trau­ens in unse­re Demo­kra­tie und die Pro­blem­lö­sungs­kom­pe­tenz der Regierungsmitglieder. 

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.
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16 Gedanken zu „Kampf der Demokraten“

  1. Juri Nello 470 24. Februar 2024 um 10:20

    Es Bedarf halt drin­gend struk­tu­rel­ler Refor­men. Nicht nur bzgl. Infra­struk­tur, son­dern auch der poli­ti­schen Infra­struk­tur. Da sind die eta­blier­ten Par­tei­en natür­lich mei­len­weit von weg. 

    Und Nein: Es gibt Berei­che in der poli­ti­schen Bil­dung, da soll­te der Staat schon aktiv blei­ben. Z. B. die Lan­des­zen­tra­len für poli­ti­sche Bil­dung, die m. E. einen guten Bei­trag leisten.

    Die Wahr­heit ist ein rela­ti­ver Begriff. Du könn­test auch behaup­ten: „Das Was­ser ist naß.“ Trotz­dem wür­den sich Leu­te fin­den, die das Gegen­teil behaupten.

  2. Juri Nello 470 25. Februar 2024 um 15:41

    Die Angst vor den Wäh­lern käme doch jetzt erst. Allen Quärelen und Kri­sen zum Trotz, wur­de ent­we­der die CDU oder die SPD gewählt.

    Dum­me Leu­te hal­ten das für eine gefes­tig­te Demo­kra­tie. Tat­säch­lich müss­ten da jedes Mal ande­re Par­tei­en vor­ste­hen, um den guten Zustand der Demo­kra­tie zu bekunden.

    So ist es lei­der nur ein Zeug­nis einer Bananenrepublik.

    Auch Din­ge, wie die Par­tei­en­fi­nan­zie­rung gehör­ten auf den Prüfstand.

    Ich bin kein Fan der AfD. Die­se als Feind­bild zu nut­zen, nacht es zu ein­fach. Was sol­len die Demos aussagen?

  3. Skythe 1 25. Februar 2024 um 19:44

    Äääääh, Lind­ner und sei­ne Par­tei der Sozio­pa­then stand noch nie auf der rich­ti­gen Sei­te der Geschich­te. Ähn­lich wie die CDU. Wir sind heu­te in die­ser Situa­ti­on mit Kli­ma­wan­del und Über­al­te­rung und her­un­ter­ge­wirt­schaf­te­ter Infra­struk­tur und lang­sa­mem Inter­net und Drit­te­welt-Mobil­funk und Nazis in Rat­häu­sern und Par­la­men­ten weil wir die­se kor­rup­ten Ego­ma­nen zu häu­fig an die Macht gelas­sen haben.

    Damit fällt die rech­te Hälf­te dei­nes Auf­rufs in sich zusam­men, I guess.

  4. Juri Nello 470 26. Februar 2024 um 10:57

    „Ich bin sehr opti­mis­tisch, dass die Bezahl­kar­te ein gro­ßer Erfolg sein wird. Viel­leicht wird sie sogar so erfolg­reich sein, dass wir bald dis­ku­tie­ren, das Kon­zept Sach­leis­tun­gen durch Bezahl­kar­te auf wei­te­re Berei­che im Sozi­al­sys­tem auszuweiten.“

    Maxi­mi­li­an Mör­se­burg (CDU) am 22. Febru­ar im deut­schen Bundestag.

    Applaus von allen Seiten.

    Als wenn man dort die Waf­fen ein­spa­ren könn­te, die man der Ukrai­ne schenkt.

  5. @Horst: “ Die Leu­te, die fra­gen, wes­halb die AfD so erfolg­reich ist, wer­den nicht gehört. “ Also das ent­spricht nun wirk­lich nicht mei­ner (Medien-)Erfahrung! Wie vie­le Talk­shows kreis­ten um die­se Fra­ge? Wie­viel Dif­fe­ren­zie­run­gen zwi­schen AFD-Akti­ven und Wähler/​innen haben wir schon gehört? Wie vie­le GRÜNDE für den Erfolg der AFD wur­den und wer­den durch­ge­kaut? Jede Menge!!

    - Umbruch­er­fah­run­gen mit vie­len Ver­lus­ten nach der Wen­de (inkl. einer Wel­le von Betrügern)
    – Domi­nanz impor­tier­ter Wes­sis, die Fir­men, Gebäu­de und hoch­wer­ti­ge Arbeits­plät­ze über­nom­men haben
    – Schlep­pen­de Anglei­chung der Lebens­ver­hält­nis­se, immer noch bestehen­de Gehaltsunterschiede
    – Migration/​Einwanderung: Der Ein­druck, um die Flücht­lin­ge wer­de sich mehr geküm­mert als um den „nor­ma­len Bür­ger“ mit sei­nen Sorgen
    – dito: die teu­re Unter­stüt­zung der Ukrai­ne mit viel Geld und Son­der­kon­di­tio­nen für Flüchtlinge
    – Ver­nach­läs­si­gung der Land­be­völ­ke­rung zu Guns­ten der Städte
    – gefühl­te Kon­zen­tra­ti­on der Lin­ken, Grü­nen und SPD auf Min­der­hei­ten­the­men wie Trans, Diver­si­ty, Gen­dern etc.
    – Radi­ka­li­sie­rung durch ent­spre­chen­de Medi­en, die den Men­schen mit Pro­ble­men ein­fa­che Ant­wor­ten und „Schul­di­ge“ bieten
    und und und.….

    Zum Demo­kra­tie­ver­ständ­nis füge ich hin­zu: Die Daheim­ge­blie­be­nen Älte­ren im Osten hat­ten nie in der Schu­le poli­ti­sche Bil­dung, bezo­gen auf die Staats­form der Bun­des­re­pu­blik. Kein Wun­der, dass sie den­ken „die da oben könn­ten machen was sie wollen“.

  6. Anderer Max 10 26. Februar 2024 um 13:28

    Wie­so brau­chen „wir“ Wirtschaftswachstum?
    Wie­so brau­chen „wir“ Rendite?

    Wie­so soll mich als Otto Nor­mal­bür­ger inter­es­sie­ren, dass die deut­sche Wirt­schaft nicht schnell „genug“ wächst? Ich per­sön­lich habe dar­aus kei­nen Nach­teil. Was soll mich inter­es­sie­ren, dass deut­sche Unter­neh­men nicht wett­be­werbs­fä­hig sind? Wenn ich da ange­stellt bin, inter­es­siert mich auch nur die pünkt­li­che Zah­lung des Gehalts.

    Gewin­ne blei­ben bei denen, die eh schon zu viel haben und Ver­lus­te wer­den auf die All­ge­mein­heit umge­legt. Ein­fach, sehr einfach.

    Uns wur­de jah­re­lang ein­ge­re­det, dass es „auch für den ein­zel­nen“ schlecht sei, wenn z. B. ein Auto­bau­er weni­ger SUVs in Chi­na verkauft.
    Wen interessiert’s? Der wird sowie­so die Mas­sen ent­las­sen, wenn sei­ne Rech­nung nicht passt.

    Und Nazis wäh­len hilft da auch nicht.

    Ich will sagen: Wir sind gehirn­ge­wa­schen. Wenn wir woll­ten, wür­den wir wen wäh­len, der sich um „die Bür­ger“ küm­mert. Aber die Bür­ger sind viel zu sehr damit beschäf­tigt, Angst davor zu haben, dass irgend­ein Funk­tio­när weni­ger Geld ver­dient. Nicht mal das … dass irgend­ein Funk­tio­när nicht so viel mehr ver­dient, wie er es pro­gnos­ti­ziert hatte.

    Unse­re Soli­da­ri­tät ist bei den Falschen.
    Angst kon­trol­liert unser Wahlverhalten.
    Und die Bild­zei­tung kon­trol­liert die Angst.

    Ich weiß, die Sys­tem­fra­ge zu stel­len ist müßig und unpo­pu­lär und ner­vig und hoch­nä­sig … aber nützt ja nix.

  7. leseratte 3 29. Februar 2024 um 14:54

    da deutsch­land nie­mals säku­lär war war deutsch­land rein fak­tisch gese­hen an kei­nem zeit­punkt jemals eine wirk­li­che demokratie.

    säku­la­ri­tät ist ein demo­kra­ti­scher grund­pfei­ler, der in deutsch­land igno­riert wird.

    des wei­te­ren ist hin­läng­lich bekannt, dass seit jahr­zehn­ten jeg­li­che ämter, von poli­zei, poli­ti­kern, sozi­al­äm­tern, job­cen­tern, bis hin zu sozi­al­päd­ago­gen, erzie­hern, leh­rern, sani­täts­kräf­ten und feu­er­wehr von rechts­ra­di­ka­len ras­sis­ten unter­wan­dert wor­den sind und alle die augen, den mund und die ohren zu gemacht haben.

    die grü­nen haben jüngst die mit abstand ras­sis­tischs­ten geset­ze und rege­lun­gen ein­ge­führt, die zei­gen, wie rechts, faschis­to­id und „aus­län­der-“ und men­schen­ver­ach­tend selbst der „lin­kes­te“ deut­sche ist.

    die illu­si­on, über­haupt davon aus­zu­ge­hen, dass deutsch­land ansatz­wei­se demo­kra­ti­sche grund­re­geln reprä­sen­tiert oder ein­hält, ist eine kol­lek­ti­ve, deut­sche psy­chi­sche stö­rung. das hat mit der deut­schen kul­tur und ver­gan­gen­heit zu tun. deut­sche wol­len um jeden preis die illu­si­on wei­ter haben, dass sie in einer demo­kra­tie leben, anstatt zu akzep­tie­ren, dass sie in einer neo­kon­ser­va­ti­ven, neo­li­be­ra­lis­ti­schen, faschis­ti­schen, ras­sis­ti­schen, natio­na­lis­ti­schen olig­ar­chie leben, die nach außen vor­gibt, ein „libe­ra­les, sozia­les, demo­kra­ti­sches sys­tem“ zu sein.

    das ein­zi­ge was pas­sie­ren müss­te, wäre: demo­kra­ti­sche grund­re­geln ein­zu­hal­ten und durch­zu­füh­ren. kor­rup­te poli­ti­ker in den knast zu ste­cken. ras­sis­ten von ihren ämtern ent­he­ben und eben­so als kri­mi­nel­le ver­ur­tei­len. ein exem­pel sta­tu­ie­ren allen demo­kra­tie­fein­den. mit fried­li­chen, demo­kra­ti­schen mitteln.

    allei­ne die poli­zei und bun­des­wehr von allem rechts­extre­men gedan­ken­gut zu ent­fer­nen benö­tigt eine voll­kom­men neue auf­stel­lung und ent­las­sung jeg­li­cher macht­per­so­nen der vergangenheit.

    scholz müss­te ange­klagt wer­den wegen sei­nen aus­sa­gen und DIREKT, ohne dis­kus­si­on sei­nes amtes ent­ho­ben werden.

    das wäre näm­lich eine demo­kra­tie. und kei­ne faschis­ti­sche olig­ar­chie, wie sie gera­de stattfindet.

    aber bil­den sie sich ger­ne wei­ter ein, in irgend­ei­ner form über irgend­et­was bescheid zu wis­sen und dann noch über das the­ma irgend­ei­ne dis­kus­si­on anzu­sto­ßen, obwohl sie schon DIREKT mit der FALSCHESTEN per­spek­ti­ve an die sache rangehen.

    als wäre das pro­blem gelöst, wenn die afd auf ein­mal ver­schwin­den würde.

    men­schen wie SIE sind näm­lich das pro­blem. men­schen, die kogni­tiv nicht in der lage sind, die rea­li­tät zu erken­nen. selbst in ihrem alter. was muss man denn alles falsch gemacht, um all das, was in den letz­ten jah­zehn­ten in deutsch­land pas­siert ist, als dem­ko­ra­tisch bezeich­nen zu kön­nen und die direk­ten natio­nal­so­zia­lis­ti­schen his­to­ri­schen ursprün­ge der sachen, die sie kri­ti­sie­ren, nicht erken­nen. die afd ist nur ein ein­zel­nes sym­ptom einer kol­lek­ti­ven volks­krank­heit. sie nennt sich „der deut­sche faschismus“.

    es ist echt jedes ein­zel­ne mal so ver­ach­tens­wert zu sehen, wie leu­te wie sie den­ken, ihr maul auf­ma­chen zu kön­nen über IRGENDEIN the­ma, von dem sie ABSOLUT kein ver­ständ­nis haben.

    sie wis­sen nicht, was dem­ko­ra­tie ist. oder faschis­mus. oder neo­li­be­ra­lis­mus. das ist so wie ein vogel, der am liebs­ten ein fisch wäre. es ist nicht mög­lich. und trotz­dem tun sie es.

    noch­mal: sie sind das pro­blem. bit­te lesen bücher. oder machen sie irgend­was ande­res mit ihrem leben. ler­nen sie selbst­kri­ti­sches den­ken und was IHR anteil zu die­ser situa­ti­on ist.

  8. @Horst Schul­te: Ich ver­ste­he nicht wirk­lich, wie in die­ser Zeit ver­schie­de­ner Kri­sen (Kli­ma, Krieg, Infla­ti­on, Fach­kräf­te­man­gel, Lie­fer­pro­ble­me, teu­re Ener­gie) die Men­schen die Mei­nung hegen könn­ten, dass die Poli­tik (egal wer nun dran ist) das alles ohne Ein­bu­ßen, Zumu­tun­gen und Wohl­stands­ver­lus­ten mana­gen könnte! 

    Die letz­ten 5 Punk­te mei­ner Grün­de-Lis­te gilt übri­gens auch für den Wes­ten, mehr fällt mir dazu nicht ein – außer dem all­ge­mei­nen Frust über die­se Kri­sen, für die die Regie­rung ver­ant­wort­lich gemacht wird. Das ist halt ein­fach, aber auch ein­fach dumm.

    „Wohin soll der Weg gehen?“ Zumin­dest die GRÜNEN haben durch­aus einen Plan: die Umrüs­tung aller Ver­brauchs­stel­len auf Erneu­er­ba­re und künf­tig auch Was­ser­stoff, soweit eben mög­lich. Dafür möch­ten sie die Schul­den­brem­se ver­än­dern, indem Inves­ti­tio­nen nicht mehr mit­ge­rech­net wer­den. Da ist Lind­ner dage­gen, der lie­ber Sozi­al­sys­te­me kür­zen will: Noch mehr Zumu­tun­gen und Ärger! 

    Scholz ist zuge­ge­ben ein Flop! Wie er kürz­lich in Sachen „Boden­trup­pen“ end­lich mal „Füh­rung lie­fern“ woll­te, dafür aber das deutsch-fran­zö­si­sche Ver­hält­nis beschä­digt, ist ein Trau­er­spiel. Immer­hin ist ihm nicht vor­zu­wer­fen, er habe sich eine Auto­ri­tät ange­maßt, die er nicht hat. Der Ein­druck ent­steht ledig­lich durch aus dem Kon­text geris­se­ne Zita­te. Die Rede hab ich gehört, er hat deut­lich gesagt: Ich gehe davon aus, dass das, was gemein­sam beschlos­sen wur­de, immer noch gilt. Den­noch war sei­ne Rede zumin­dest ungeschickt…

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